Der Hundeschwanz wedelt fröhlich, aber der Hund? Er schleckt sich ständig das Maul. Müssen wir uns Sorgen machen? Ist er krank oder verletzt? In diesem Artikel erfährst du, ob dieses Verhalten normal ist und wann du lieber einen Tierarzt aufsuchen solltest.
Ist es normal, dass sich ein Hund ständig das Maul schleckt?
Ein Hund kann sich das Maul schlecken, um zu beschwichtigen, aber auch als Kommunikationsmittel verwenden. In welchen Situationen ein Hund dieses Verhalten zeigt, erklären wir später. Zunächst klären wir, welche medizinischen Gründe dahinterstecken könnten.
Mögliche Krankheiten, die sich durch das Maulschlecken zeigen können
Gelegentliches Schlecken um die Schnauze herum ist normal. Wenn dein Hund sich jedoch ständig das Maul leckt, könnte dies auf eine Verletzung oder Erkrankung hinweisen.
- Zahnfleischentzündungen
- Karies
- Entzündungen des Zahnhalses
- Mandel- oder Halsinfektionen
- Entzündungen an der Zunge
All diese Erkrankungen bereiten dem Hund Schmerzen. Obwohl Hunde Schmerzen anders zeigen als Menschen, ist es wichtig, regelmäßige Zahnpflege durchzuführen und das Gebiss des Hundes regelmäßig zu kontrollieren. Wenn ein Zahn abbricht, ist sofortiger Tierarztbesuch erforderlich. In der Regel wird der Zahn versiegelt, um Entzündungen zu vermeiden.
Es gibt jedoch auch andere Gründe, warum sich ein Hund ständig das Maul leckt, wie das Licky Fit Syndrom. Hunde mit dieser Erkrankung sabbern, schlucken und schmatzen dauerhaft. Sie wirken panisch und unruhig und neigen dazu, Gras zu fressen oder Wände abzulecken. Wenn dein Hund diese Symptome zeigt, solltest du ihn unbedingt einem Tierarzt vorstellen.
Symptome einer Stoffwechselerkrankung
Ein Hund, der ständig sein Maul ableckt, könnte auch unter einer Stoffwechselerkrankung leiden. Weitere Symptome können sein:
- Übermäßiger Speichelfluss, auch über die Lefzen
- Häufiges Schmatzen
- Auffällig viel trinken und fressen, trotz Gewichtsverlust
- Müdigkeit und Energiemangel
Lebensbedrohliche Krankheiten wie Magendrehung oder Gastritis können ebenfalls dazu führen, dass sich ein Hund ständig das Maul leckt. Bei diesen Symptomen sollte sofort ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Keine Panik: Normale Anzeichen, bei denen du dir keine Sorgen machen musst
Es gibt jedoch auch ganz normale Situationen, in denen ein Hund sich über das Maul schleckt, und kein Grund zur Sorge besteht. Dazu gehören:
- Vorfreude auf das Futter
- Belohnung mit Leckerlis
- Begegnungen mit anderen Hunden
- Drohende Situationen mit anderen Hunden
- Gerade Wasser getrunken
- Entspannung, manchmal auch im Schlaf
- Reinigung der Zähne nach dem Fressen
Es ist also wichtig, zu beobachten, wie lange und wie oft sich der Hund das Maul schleckt. Bei normalen Situationen sollte das Schlecken nicht zu lange anhalten. Wenn es jedoch nicht aufhört, gibt es möglicherweise andere Gründe dafür.
Beschwichtigungssignale: Ein Blick in die Hundesprache
Das Schlecken über das Maul ist ein Beschwichtigungssignal, das Hunde beispielsweise bei Begegnungen mit anderen Hunden oder in stressigen Situationen einsetzen. Sie signalisieren damit, dass ihnen nichts getan werden soll oder dass sie nicht bedrängt werden möchten.
Auch wenn ein Hund Ärger bekommen könnte, verwendet er dieses Beschwichtigungssignal. Hunde wissen oft genau, was sie dürfen und was nicht, aber das hindert sie nicht daran, manchmal Dinge zu tun, die ihnen in den Sinn kommen. In solchen Situationen kann das Schlecken über das Maul dazu dienen, Ärger abzuwenden.
In Stresssituationen können Hunde sich auch selbst beruhigen, indem sie sich ständig über das Maul schlecken. Ein häufiger Anblick ist dies beispielsweise im Wartezimmer der Tierarztpraxis, da viele Hunde dort gestresst sind.
Fazit: Beobachten und angemessen reagieren
Es ist wichtig, dass du als Hundebesitzer aufmerksam bist und beobachtest, wie sich dein Hund verhält. Nicht jedes Verhalten deutet auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Manchmal ist das Schlecken über das Maul völlig normal. Achte darauf, wie oft und wie lange dein Hund diese Verhaltensweise zeigt, und reagiere angemessen.
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