Katzen sind bekannt für ihre liebevolle und sorgfältige Fellpflege. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass übermäßiges Putzen auch auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen kann. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über mögliche Krankheiten und Stress als potenzielle Ursachen für das ständige Putzen Ihrer Katze.
Krankheit
Es gibt verschiedene Krankheiten, die das gesteigerte Putzverhalten Ihrer Katze erklären könnten. Schmerzen könnten der Grund sein, warum Ihre Katze bestimmte Körperstellen nicht in Ruhe lässt. Andererseits könnte das verstärkte Putzen dazu dienen, die durch körperliches Unwohlsein ausgelöste Anspannung zu reduzieren.
Krankheiten gehen in der Regel mit weiteren Symptomen einher, die dabei helfen können, die Ursache einzugrenzen. Müdigkeit und Appetitlosigkeit sind typische Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Wenn Ihre Katze neben der ständigen Fellpflege auch erbricht und Durchfall hat, könnte dies auf ein Magen-Darm-Problem hinweisen. Eine Nierenerkrankung kann unter anderem schuppige Haut und Juckreiz verursachen, und vermehrtes Trinken und häufiges Urinieren sind ebenfalls Symptome. Struvitsteine können dazu führen, dass Ihre Katze sich häufig im Genitalbereich leckt und zusätzlich Müdigkeit, Durchfall und auffälliges Verhalten beim Wasserlassen zeigt.
Die Liste der möglichen Krankheiten, die hinter dem gesteigerten Putzverhalten Ihrer Katze stecken könnten, ist lang. Es ist wichtig, das Verhalten Ihres Lieblings aufmerksam zu beobachten und auf weitere Symptome zu achten. Wenn sich Ihre Katze ungewöhnlich verhält oder offensichtlich nicht wohlfühlt, sollten Sie sie von einem Tierarzt untersuchen lassen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind ohnehin empfehlenswert, da Katzen oft versuchen, ihre Leiden zu verbergen und anfangs keine Anzeichen zeigen.
Stress
Wenn das Putzverhalten Ihrer Katze zwanghafte Züge annimmt, aber weder Sie noch der Tierarzt weitere Symptome oder eine Ursache feststellen können, könnte Stress dahinterstecken. Wie bereits erwähnt, dient das Putzen des Fells dazu, die Durchblutung anzuregen und Anspannung abzubauen. Ihre Katze kann diesen Mechanismus immer wieder abrufen, wenn sie nervös, gestresst oder unwohl ist.
Die Auslöser für Stress bei Katzen sind vielfältig. Oft sind große Veränderungen im Zusammenhang mit Stress verbunden, wie zum Beispiel Umzüge, neue Mitbewohner (tierische oder menschliche) oder der Verlust von Artgenossen oder dem geliebten Besitzer. Sogar vermeintlich kleine Änderungen wie das Umstellen von Möbeln oder eine längere Abwesenheit der Katzenbesitzer können das Stresslevel erhöhen.
Im schlimmsten Fall kann das übermäßige Putzen in eine zwanghafte Störung namens “Psychogene Leckalozepie” übergehen. Dabei leckt sich die Katze so intensiv, dass sie alle Haare herausreißt und kahle Stellen zurückbleiben.
Überprüfen Sie daher, ob eine große Veränderung dafür verantwortlich sein könnte, dass Ihre Katze sich ständig putzt. Versuchen Sie, Stressquellen zu beseitigen oder Ihrer Katze durch Nähe und geeignete Rückzugsorte die Anpassung an neue Umstände zu erleichtern.
Falls es sich tatsächlich um eine zwanghafte Leckalozepie handelt, die auch nach Entfernung des Stressauslösers anhält, sollten Sie sich mit Ihrem Tierarzt über eine geeignete Therapie beraten.
Fazit
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Katzen ständig putzen können. Es ist wichtig, das Verhalten Ihrer Katze aufmerksam zu beobachten und weitere Symptome festzuhalten. Krankheiten und Stress können das gesteigerte Putzverhalten erklären, daher sollten Sie Ihre Katze bei Verdacht auf gesundheitliche Probleme von einem Tierarzt untersuchen lassen. Bemühen Sie sich, Stressquellen zu minimieren und Ihrer Katze ein komfortables Umfeld zu bieten, um ihr Wohlbefinden zu fördern.