Warum Sie Ihrem Hund oder Ihrer Katze kein Ibuprofen geben sollten

Warum Sie Ihrem Hund oder Ihrer Katze kein Ibuprofen geben sollten

Es ist Wochenende, mitten in der Nacht, und Ihr geliebter Vierbeiner hat Fieber oder eine schmerzhafte Blasenentzündung. Leider haben Sie gerade keine speziellen Medikamente für Hunde oder Katzen zur Hand, um das Fieber zu senken oder die Schmerzen zu lindern. Aber Vorsicht: Selbst wenn Ibuprofen für uns Menschen oft hilfreich ist, kann es für unsere Haustiere äußerst gefährlich sein. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie Ibuprofen in solchen Fällen besser nicht einsetzen sollten.

Ibuprofen: Das Wichtigste auf einen Blick

Was ist Ibuprofen? Es ist ein Schmerzmittel und Entzündungshemmer mit fiebersenkender Wirkung. Es blockiert die Enzyme, die Entzündungen im Körper hervorrufen. Normalerweise ist Ibuprofen in Form von weißen Tabletten erhältlich, aber es gibt auch andere Darreichungsformen wie Pulver, Suspensionen oder Granulat. Vielleicht fragen Sie sich, ob Ihr Vierbeiner Fieber hat? In unserer Infografik zeigen wir Ihnen, wie Sie Fieber bei Ihrem Haustier messen können.

Warum Ibuprofen für Hunde und Katzen gefährlich ist

Ibuprofen ist nicht als Schmerzmittel für Hunde oder Katzen geeignet. Schon in geringen Dosen hat es viele Nebenwirkungen und kann giftig sein. Bereits acht Milligramm Ibuprofen pro Kilogramm Körpergewicht am Tag können für Ihr Tier gefährlich sein. Eine einmalige Aufnahme von Ibuprofen in Dosen von 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht bei Hunden und über 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht bei Katzen kann toxisch sein. Für kleine Hunde und Samtpfoten kann schon eine Standard-Ibuprofen-Tablette mit 400 Milligramm giftig sein!

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Symptome einer Ibuprofenvergiftung bei Hunden und Katzen

Je nach Dosierung können Vergiftungserscheinungen bei Hunden und Katzen entweder kurz nach der Einnahme oder sogar erst nach einigen Tagen auftreten. Ihr Vierbeiner zeigt möglicherweise Appetitlosigkeit und Teilnahmslosigkeit. Er kann unter Bauchschmerzen mit Durchfall, Erbrechen und vermehrtem Urinabsatz leiden. Im fortgeschrittenen Stadium treten eine erhöhte Herzfrequenz bei schwachem Puls, Atemnot, blutiger oder schwarzer Kot aufgrund von Blutungen der Magen- und Darmschleimhaut, Ödeme oder Bewusstlosigkeit auf. In solchen schweren Fällen kann es zu einem Nierenversagen kommen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund oder Ihre Katze Ibuprofen aufgenommen hat, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen!

Was Sie tun können, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze Ibuprofen gefressen hat

Wenn Sie Ibuprofen als Schmerzmittel für Ihr Tier verwendet haben, sollten Sie dies sofort beenden. Falls Sie Kohletabletten zu Hause haben, können Sie nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt Ihrem Vierbeiner ein bis vier Gramm Kohle pro Kilogramm Körpergewicht geben und dann schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.

Diagnose und Behandlung einer Ibuprofenvergiftung

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Haustier Ibuprofen aufgenommen hat, kann der Tierarzt den Wirkstoff im Blut oder Urin nachweisen. Darüber hinaus können im Labor weitere Veränderungen wie Blutarmut, veränderte Nierenwerte oder ein gestörter Säure-Basen-Haushalt festgestellt werden. Eine Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut kann mittels Ultraschalluntersuchung erkannt werden.

Um Ibuprofen so schnell wie möglich aus dem Körper Ihres Vierbeiners auszuscheiden, wird Ihr Tierarzt ihm ein Medikament verabreichen, das Erbrechen und vermehrtes Harnlassen auslöst. Falls nötig, wird auch die Atmung und der Kreislauf unterstützt und es können Infusionen oder Bluttransfusionen erforderlich sein. Eine Infusion kann auch dazu beitragen, die Übersäuerung des Körpers auszugleichen. Zudem erhält Ihr Liebling ein Medikament zum Schutz der Magenschleimhaut. Bei einem gerissenen Magengeschwür ist eine chirurgische Behandlung erforderlich.

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Damit es gar nicht erst zu einer solchen Vergiftung kommt, sollten Sie immer Schmerzmittel aus der Tierarztpraxis verwenden, die speziell für Hunde und Katzen geeignet sind. Verlassen Sie sich auf die kompetente Beratung Ihres Tierarztes!


Dieser Beitrag wurde von Fachärztin für Veterinärmedizin, Dr. Melanie Müller, geprüft.

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