Warum sind Ballaststoffe im Hundefutter so wichtig?

Warum sind Ballaststoffe im Hundefutter so wichtig?

Liebe Hundefreunde,

heute möchte ich ein Thema ansprechen, das vielleicht nicht besonders appetitlich klingt, aber dennoch eine wichtige Rolle in der Hundeernährung spielt: die Verdauung und die Bedeutung von Ballaststoffen, auch als Rohfaser bekannt.

Rohfaser = Ballaststoffe

Der Begriff Rohfaser umfasst eine Vielzahl von Futterbestandteilen, die sich in ihrer Zusammensetzung stark unterscheiden können. Die Analyse des Futters bestimmt den Rohfasergehalt, indem das Futter in Säuren und Laugen gekocht wird. Alles, was dabei nicht aufgelöst wird und weder Fett, Eiweiß noch Asche ist, wird als Rohfaser bezeichnet. Dazu gehören vor allem Zellulose, Lignin und Pentosane.

Rohfaser besteht größtenteils aus faserigen Pflanzenbestandteilen, die oft als “Ballaststoffe” bezeichnet werden. Diese schwer verdaulichen Pflanzenbestandteile haben unterschiedliche physikalische und chemische Eigenschaften und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Darmfunktion bei Hunden.

Die regulierende Wirkung von Ballaststoffen auf den Darm kann sich in zwei Richtungen auswirken. Zum einen können Ballaststoffe den Kot fester machen, zum anderen abführend wirken. Vielleicht kennen Sie diese Wirkung von Weizenkleie, die auch in der menschlichen Ernährung eine Rolle spielt und ebenfalls zu einem großen Teil aus Rohfaser besteht.

Die regulierende Wirkung der Rohfaser beruht zum Teil auf ihrer Fähigkeit, Wasser zu binden. Außerdem beeinflusst sie die Darmflora.

Unter Darmflora versteht man die wichtigen und erwünschten Darmbakterien, die immer im Darm von gesunden Hunden (vor allem im Dickdarm) vorhanden sind. Um eine gesunde Darmfunktion zu gewährleisten, muss der Hund also eine bestimmte Menge an Ballaststoffen über sein Futter aufnehmen, und zwar in der richtigen Form und Menge.

LESEN  Pädagogik mit Fellnasen: Hunde als wertvolle Begleiter in Kitas

Die richtige Menge ist wichtig, die richtige Qualität ist wichtiger

Ein hoher Anteil an Rohfaser führt aufgrund der geringen Verdaulichkeit zu einer größeren Kotmenge. Darüber hinaus beeinträchtigt ein zu hoher Rohfasergehalt die Verdaulichkeit und die Nutzung anderer lebenswichtiger Nährstoffe im Futter. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es neben den erfassten Ballaststoffen noch andere pflanzliche Bestandteile gibt, die eine regulierende Wirkung auf den Darm und die Verdauung haben. Dazu gehören insbesondere lösliche Pflanzenbestandteile, die im vorderen Teil des Darms noch nicht von den Verdauungsenzymen des Hundes abgebaut werden können, im hinteren Teil des Darms (insbesondere im Dickdarm) aber von den dort lebenden Bakterien als ausgezeichnete Nährstoffquelle genutzt werden können. Durch gezielte Auswahl dieser “diätetischen Fasern” können bestimmte Gruppen von erwünschten Bakterien gefördert werden, die unerwünschte Bakterien, die beispielsweise Durchfall verursachen können, hemmen. Dies führt letztendlich zu einer besseren und problemloseren Verdauung.

Es kommt also nicht nur auf die Menge der Ballaststoffe im Futter an, sondern vor allem auch auf die richtige Kombination verschiedener schwer- und leicht löslicher Fasern. Der angegebene Rohfasergehalt ist eher ein Maß für die schwer verdaulichen Fasern, die nur etwa 2-3% des Futters ausmachen sollten, da höhere Gehalte zu einer deutlichen Verringerung der Verdaulichkeit und zu größeren Kotmengen führen.

Die bekanntesten Ballaststoffträger im Hundefutter sind Getreideprodukte, Gemüse, Rübenfasern und ähnliches. Wie Sie jetzt wissen, ist der Rohfasergehalt für die direkte Versorgung des Hundes mit Nährstoffen weniger wichtig. Seine Hauptfunktion besteht vielmehr darin, die für die Verdauung wichtige Darmtätigkeit aufrechtzuerhalten.

Ich finde, es ist Zeit, darüber zu sprechen.

LESEN  Hund Hund: Nachhaltige Mode aus Berlin

Liebe Grüße,
Andrea Plattfaut

darmflora01