Warum Tobias Schlegl Notfallsanitäter werden will

Warum Tobias Schlegl Notfallsanitäter werden will

Tobias Schlegl, bekannt als Fernsehmoderator von Viva bis zum ZDF-Kulturmagazin “Aspekte”, hat beschlossen, eine völlig neue Richtung einzuschlagen. Er möchte nun hauptberuflich Notfallsanitäter beim Deutschen Roten Kreuz werden. Doch was hat ihn zu diesem drastischen Jobwechsel bewogen?

Schlegl betont, dass es keinen Stress, keinen Burnout oder Streit mit Kollegen gegeben habe. Vielmehr habe er eine gewisse Unzufriedenheit verspürt und die Sehnsucht nach etwas gesellschaftlich Relevantem. Er habe sich immer öfter die Frage gestellt, was er im Leben wirklich will. Obwohl seine Arbeit als Fernsehmoderator wertgeschätzt wurde, sei das Verlangen nach einer sinnstiftenden Tätigkeit immer lauter geworden.

Seit einigen Jahren habe Schlegl das Gefühl gehabt, dass sein Leben wie ein Computerspiel verlaufe, bei dem er alle Level durchgespielt habe. Er wollte etwas Eigenes schaffen. Als er sich Gedanken über sinnvolle Berufe machte, strich er nach und nach Lehrer, Feuerwehrmann, Bauer und Erzieher von der Liste. Übrig blieb Arzt. Allerdings war ein Medizinstudium aufgrund seines Alters keine realistische Option mehr. Schlegl interessierte sich jedoch schon immer für medizinische Themen und stieß auf den Beruf des Notfallsanitäters, der eine Mischung aus Notarzt und Sanitäter ist.

Die Entscheidung, Notfallsanitäter zu werden, sei für Schlegl ein logischer Schritt gewesen, um an der Nahtstelle von Leben und Tod zu arbeiten. Er kenne bereits Menschen, die diesen Beruf ausüben, und sie hätten ihm gesagt, dass man abends nach Hause komme und wisse, was man geleistet habe. Dieses Gefühl habe er in seinem bisherigen Job nicht gehabt.

Schlegl, der auch als Mitglied bei Attac und Foodwatch sowie als Vegetarier und Ökostrombezieher engagiert ist, sieht seinen Wunsch, anderen zu helfen, als Teil seines Idealismus. Er möchte auch seine eigene Angst vor dem Unbekannten überwinden.

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Die Bewerbung zum Notfallsanitäter verlief erfolgreich, obwohl er mit seinen 38 Jahren oft der Älteste unter den Bewerbern war. Obwohl er Selbstzweifel hatte und an seinem eigenen Verstand zweifelte, hat er sich letztendlich dazu entschieden, diesen neuen Weg zu gehen.

Finanziell wird es für Schlegl sicherlich eine Herausforderung sein, da er während der dreijährigen Ausbildung nur etwa 700 bis 800 Euro brutto im Monat verdienen wird. Aber er ist bereit, Abstriche zu machen und sieht dies als notwendigen Teil seines sozialen Engagements.

Insgesamt blickt Schlegl optimistisch, aber auch nervös in die Zukunft. Er weiß nicht, was ihn erwartet, aber er hofft, dass er eines Tages das Leben eines Menschen retten kann. Für ihn wäre dies der Beweis dafür, dass sein mutiger Schritt es wert war.

Quelle: Artikel hier gefunden am 16.07.2020.