In diesem Gastbeitrag teilt Christoph Hartmann seine Gedanken darüber, warum er spendet und wie er die Organisationen ausgewählt hat, für die er spendet. Diese Überlegungen basieren auf seinem Austausch mit anderen und seiner persönlichen Erfahrung.
Warum ich spende: Ich gehöre zu den globalen 1%
Christoph spendet, weil er glaubt, dass er anderen mit wenig persönlichem Verlust verhältnismäßig viel helfen kann. Er begründet dies mit der ungleichen Verteilung von Geld auf der Welt und dem abnehmenden Einfluss von Geld auf die eigene Zufriedenheit.
Er erklärt, dass deutsche Staatsbürger, die ein mittleres Einkommen von etwa 42.000€ pro Jahr verdienen, zu den reichsten 2 % weltweit gehören. Durch eine Spende von 10 % seines Nettoeinkommens könnte er noch immer zu den reichsten 3 % gehören und hätte somit immer noch das 25-fache des mittleren globalen Einkommens. Christoph zeigt auf, dass bereits eine kleine Spende aus Deutschland für Menschen im globalen Süden einen signifikanten Anstieg der Lebenszufriedenheit bedeuten kann.
Wie ich spende: Eine Mischung von effektiven Organisationen
Für Christoph ist es wichtig, dass seine Spenden einen großen positiven Effekt haben und er sich sicher sein kann, dass sein Beitrag tatsächlich ankommt. Um dies zu erreichen, orientiert er sich an einer Portfolio-Strategie und spendet lieber an mehrere Organisationen als alles an eine Organisation zu geben.
Christoph betrachtet jedes Jahr seine Spendenentscheidungen anhand der Fragen: Wie viel möchte er spenden, für welche Zwecke möchte er spenden und an welche Organisationen innerhalb dieser Zwecke? Dabei bezieht er sowohl seine eigenen Gedanken als auch die Meinungen von Experten und Ratgebern ein.
Christoph hat sich für eine Spende von 10 % seines Bruttoeinkommens entschieden, da dies seinen Lebensstil nicht stark einschränkt und dennoch einen großen Einfluss hat. Er überprüft diese Entscheidung regelmäßig, insbesondere bei Gehaltserhöhungen.
Ursprünglich hat Christoph sich entschieden, vor allem in den Bereichen globale Gesundheit und Massentierhaltung zu spenden. Er vertraut dabei auf die Empfehlungen von Organisationen wie GiveWell und Animal Charity Evaluators. Diese Organisationen bewerten die Effektivität und Skalierbarkeit der Maßnahmen und geben Empfehlungen für die effizientesten Organisationen.
Abschließend betont Christoph, dass er bei seinen Spenden so wenig wie möglich nach Emotionen und Marketing-Botschaften entscheiden möchte. Es geht ihm darum, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln und das Leben von Menschen und Tieren zu verbessern.
Über das Spenden hinaus: Zeit und Geld
Christoph weist darauf hin, dass es neben dem Spenden noch viele weitere Fragen gibt, die sich hauptsächlich um die persönliche Zeit drehen. Er empfiehlt Interessierten, sich mit Organisationen wie “80,000 Hours” zu beschäftigen, die Informationen und Ratschläge geben, wie man seine Zeit effektiv einsetzen kann.
In diesem Artikel gibt Christoph einen Einblick in seine Gedanken und Entscheidungen beim Thema Spenden. Er betont, dass seine Strategie möglicherweise nicht für jeden geeignet ist, aber er hofft, dass seine Erfahrungen und Überlegungen andere dazu inspirieren, sich ebenfalls mit dem Thema zu befassen und effektiv zu spenden.