Warum werden Christen noch immer verfolgt?

Warum werden Christen noch immer verfolgt?

Seit 30 Jahren veröffentlicht das internationale Hilfswerk “Open Doors” den “Weltverfolgungsindex”, eine Liste der 50 Länder, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden. Markus Rode, der Leiter von “Open Doors” in Deutschland, berichtet in einem Interview in der Reihe “Thema des Monats” im ERF Süd über die aktuelle Entwicklung in diesen Ländern und wie wir uns im Westen für die verfolgten Christen einsetzen können.

Die heutige Zeit ist geprägt von der schlimmsten Christenverfolgung aller Zeiten, und sie wird von Jahr zu Jahr schlimmer. In den meisten der aufgeführten Länder sind Christen einer extremen Verfolgung ausgesetzt. Besonders in einigen afrikanischen Ländern wie Eritrea ist die Gewalt unerträglich geworden, die vor allem auf die zunehmende Verbreitung des Islam zurückzuführen ist. Islamistische Gruppierungen ermorden und vertreiben Christen, wo immer sie können.

In China hingegen erfolgt die Verfolgung vor allem durch die digitale Überwachung von Kirchen, christlichen Gemeinden und einzelnen Gläubigen. Der Spielraum der Christen in China wird immer kleiner, je engmaschiger die Überwachungsinstrumente werden. Der chinesische Machthaber Xi Jing-Ping lässt immer mehr Lebensbereiche seiner Bürger systematisch überwachen und kontrollieren. Besonders problematisch für Christen ist das “Social Scoring”, bei dem jede Person in China hinsichtlich ihrer Loyalität zu Xi Jing-Ping bewertet wird. Dieses System wird genutzt, um Christen in ihrer Bewegungs- und Reisefreiheit massiv einzuschränken und auf dem Arbeitsmarkt zu benachteiligen.

Auch im Irak und in Syrien sind Christen aufgrund der Herrschaft des IS stark benachteiligt und unterdrückt. Die Situation der Christen hat sich auch in einigen Ländern Lateinamerikas verschärft. Drogenkartelle, Mafiagruppen und kommunistische Regime wie in Kuba oder Nicaragua setzen Christen zunehmend Repressalien aus.

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Das am stärksten betroffene Land ist jedoch Nordkorea, das seit 30 Jahren ununterbrochen den Spitzenplatz im Weltverfolgungsindex einnimmt. Die Situation für Christen in Nordkorea wird von Markus Rode, der das Land selbst besucht hat, als wahre Hölle beschrieben. Die nordkoreanischen Machthaber haben eine Staatsreligion geschaffen, die Christen als Abtrünnige und Staatsfeinde betrachtet und sie verfolgt, einsperrt und auf grausamste Weise foltert. Selbst der Besitz einer Bibel kann in Nordkorea zur öffentlichen Hinrichtung führen.

Der Weltverfolgungsindex von “Open Doors” möchte diesen verfolgten Christen zumindest eine Stimme geben und auf ihr Leid aufmerksam machen. Gleichzeitig ist er eine “Weltkarte der Hoffnung”, denn er zeigt, dass Christen trotz aller Widrigkeiten ihre Botschaft der Hoffnung in all diesen Ländern verkünden. Es zeigt uns auch, dass Gott größer ist als das Schreckliche, was in diesen Ländern geschieht, und dass er am Ende die Machthaber zur Rechenschaft ziehen wird. Diese Erkenntnis kann uns ermutigen, im Glauben festzuhalten und für die verfolgten Christen zu beten, die bereit sind, für die Wahrheit ihres Glaubens zu leiden und zu sterben.

Mehr dazu erfahren Sie in der Sendereihe “ERF Thema des Monats” auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ sowie im Internet auf www.erfsued.com. Dies ist der erste Teil der Serie “Warum werden Christen noch immer verfolgt?”. Vertiefende Literatur zu aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung “Buchgalerie”, online unter buchgalerie.com.