Wer derzeit ein Fahrrad oder ein E-Bike haben will, bekommt oftmals keines. Und wenn, dann verlangen Händler einen Batzen Geld dafür. Der Durchschnittspreis von Fahrrädern hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Doch woran liegt das? Hier sind fünf Gründe, warum E-Bikes und Fahrräder immer teurer werden.
Grund 1: Die hohe Nachfrage und das E-Bike
Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Wer jetzt ein Fahrrad oder E-Bike haben möchte, muss mit langen Lieferzeiten rechnen. Viele Hersteller sind restlos ausverkauft. Ob sie dieses Jahr noch Modelle in die Läden bringen können, ist fraglich. Wer doch noch sein Wunsch-Fahrrad bekommt, muss mit einer bestimmten Farbe leben oder auf Extras verzichten. Da die Nachfrage höher ist als das Angebot, steigt der Preis. Und das enorm. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) stieg er von 2019 auf 2020 um 38 Prozent.
Grund 2: Fahrrad statt Restaurant
Es ist aber nicht nur das teurere E-Bike, das die durchschnittlichen Kosten explodieren lässt. Fahrradfahrer, die sich ein Rad ohne Motor kaufen, geben grundsätzlich mehr Geld dafür aus. Mehr Geld für hochwertige Materialien wie einen Rahmen aus Carbon. Corona mag hier ein Argument sein. Da viele während der Pandemie nicht verreist sind oder auswärts essen gehen konnten, investierten sie das vorhandene Geld in ein hochwertiges Fahrrad.
Grund 3: Transportkosten explodieren
Die Corona-Krise ist es auch, die die gesamte Wirtschaft beeinträchtigt. Rohstoffe sind ebenso teurer geworden wie der Transport. Zwar werden Fahrräder und E-Bikes deutscher Hersteller meist in Deutschland montiert, jedoch kommen die Einzelteile häufig aus Asien. Die Mehrkosten wälzen die Hersteller am Ende auf den Kunden ab. Hinzu kommt: Während der Pandemie kauften Menschen allerhand Technik, Kleidung und Co. online. Deutlich mehr als sonst. Und auch diese Waren werden meist aus Asien importiert und führen zu vollen und damit teureren Containern.
Grund 4: Rohstoffmangel
Es mangelt an Rohstoffen. Ob Stahl, Kunststoff oder Halbleiter: Der Rohstoffmangel trifft auch die Fahrrad- und E-Bike-Branche mit voller Wucht. Rohstoffe sind für die einzelnen Komponenten essenziell. Wer seine Kunden trotzdem beliefern will, muss für Rohstoffe deutlich höhere Preise bezahlen. Und das spiegelt sich im Preis für E-Bike, Pedelec und Fahrrad wider.
Grund 5: E-Bike statt Auto
Letztlich ist es auch die Mobilitätswende und das immer stärkere Bewusstsein für Umwelt und Klimaschutz, was Menschen dazu bewegt, eine saubere Alternative zum Auto zu finden. Lebt und arbeitet man in der Stadt, drängt sich ein E-Bike geradezu auf. Dank Motor ist man schnell unterwegs ohne sich zu verausgaben. Häufig fährt man an im Stau stehenden Autos vorbei und ist dabei sogar schneller am Ziel als mit dem PKW, Bus und Bahn.
Die Kombination aus hoher Nachfrage, höheren Produktionskosten und Rohstoffmangel führt dazu, dass E-Bikes und Fahrräder immer teurer werden. Dennoch sind sie für viele Menschen eine lohnende Investition, sowohl für die Umwelt als auch für die eigene Gesundheit. Also ab aufs Rad und die Straßen erobern!