Warum wir Alpträume haben und wie man sie loswerden kann

Warum wir Alpträume haben und wie man sie loswerden kann

Wer kennt das nicht – ein Albtraum, der einen aus dem Schlaf reißt und den ganzen Tag lang negativ beeinflusst. Doch wann sollte man sich professionelle Hilfe holen und wie kann das Führen eines Traumtagebuchs helfen?

Alpträume sind jedem bekannt, doch für manche können sie tagsüber zur Qual werden. Doch was genau ist ein Albtraum und wie entsteht er eigentlich? Professor Michael Schredl, wissenschaftlicher Leiter der Schlafforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, erklärt, dass Alpträume so starke negative Gefühle auslösen, dass man davon aufwacht. Das können Ängste, Trauer, Ärger oder sogar Ekel sein. Betroffene können sich meist sehr gut an ihren Albtraum erinnern, der meist in der zweiten Nachthälfte auftritt. Manchmal bleibt man jedoch in einem schlechten Traum gefangen und leidet stark darunter, sagt Hans-Günter Weeß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

Wie beeinflussen Alpträume unseren Alltag?

“Jeder hat mal Albträume, aber sie werden erst zum Problem, wenn sie einen starken Leidensdruck verursachen”, erklärt Judith Koppehele-Gossel vom Institut für Psychologie an der Universität Bonn. Sind die Träume so beängstigend, dass sie die Betroffenen auch tagsüber in Angst versetzen oder sie sogar vor dem Schlafengehen fürchten, könnte eine Angsttraumstörung diagnostiziert werden. Etwa 5% der Erwachsenen in Deutschland leiden darunter.

Die häufigsten Alptraum-Themen

Es gibt typische Alptraum-Szenarien, die oft vorkommen. Laut Schredl sind dies das Fallen, Verfolgtwerden, das Gefühl der Lähmung, das zu spät Kommen und der Tod oder das Verschwinden einer nahestehenden Person. Menschen mit Albträumen haben oft das Gefühl, dass sie immer dasselbe träumen. Doch wenn sie ein Traumtagebuch führen, stellen sie oft fest, dass bestimmte Elemente immer wieder auftauchen, aber die Abfolge oder der Zusammenhang anders sind, berichtet Koppehele-Gossel.

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Warum haben manche Menschen Alpträume?

Die genauen Ursachen von Albträumen sind nicht geklärt, aber Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung sind besonders häufig betroffen, sagt Koppehele-Gossel. Andererseits können auch Stress, Veranlagung, bestimmte Medikamente wie Blutdrucksenker oder Antidepressiva sowie Alkohol Alpträume auslösen oder begünstigen. Daher wird empfohlen, auf Alkohol zu verzichten, wenn man Probleme mit Albträumen hat.

Wie können Alpträume beeinflusst werden?

Man sollte sich nicht mit Albträumen abfinden, denn sie sind behandlungsbar. Der Hausarzt kann einen Psychotherapeuten oder Schlafmediziner empfehlen. Betroffene können aber auch selbst spezielle Techniken ausprobieren. Zum Beispiel können sie ihren Albtraum aufschreiben und mehrmals hintereinander lesen, um sich daran zu gewöhnen. Durch diese Konfrontation verliert der Albtraum im Alltag seinen Schrecken. Eine weitere Methode ist die Imagery Rehearsal Therapy, bei der Betroffene ihren Albtraum aufschreiben und ein neues, positives Ende für den Traum suchen. Es geht darum, das Grundprinzip zu ändern und sich vorzustellen, was man in der Angstsituation tun könnte. Diese Technik sollte man zwei Wochen lang einmal täglich in Gedanken durchgehen.

Alpträume können belastend sein, aber sie müssen nicht akzeptiert werden. Mit professioneller Hilfe oder speziellen Techniken können sie beeinflusst und behandelt werden. Ein Traumtagebuch kann auch dabei helfen, wieder ruhig schlafen zu können.