Let’s Play-Videos sind schon längst zum festen Bestandteil der Spielekultur geworden. Millionen von Menschen verfolgen sie gebannt am Bildschirm und doch spielen sie nicht selbst. Dieser Widerspruch macht den Reiz der Let’s Plays aus. Aber was genau steckt dahinter?
Harte Klick-Fakten
Es ist beeindruckend, wie viele Aufrufe und Abonnenten die erfolgreichsten Let’s Player auf YouTube haben. Gronkh, der bekannteste Let’s Player im deutschsprachigen Raum, verzeichnet allein mit dem ersten Teil von Red Dead Redemption 2 fast 900.000 Aufrufe. International führt PewDiePie mit über 83 Millionen Abonnenten die Liste an. Auch in Österreich ist der Let’s Player Chaosflo44 mit knapp 7,8 Milliarden Klicks besonders gefragt.
Die Stimme im Hintergrund
Der wichtigste Faktor bei einem Let’s Play ist die Person, die uns durch das Video führt – der Let’s Player oder die Let’s Playerin. Ob wir die Stimme als gut, interessant, amüsant oder charmant empfinden, entscheidet darüber, wie sehr wir uns mit dem Video identifizieren und ob es uns fesselt.
So nah und doch so fern
Es gibt verschiedene Gründe, warum Zuschauer Let’s Plays verfolgen. Manche möchten mehr über das Privatleben der Kommentatoren erfahren, andere suchen Hilfe bei Kaufentscheidungen oder wollen Horror-Spiele ohne den Schockeffekt des Selberspielens genießen. Das Format ermöglicht es den Zuschauern, das Spielgeschehen aus der Ferne zu kontrollieren und somit einen Ausgleich für das zu finden, was sie selbst nicht leisten können oder wollen.
Fazit
Die Vielfalt der Gründe, warum wir Let’s Plays verfolgen, ist enorm. Jeder Zuschauer hat seine eigenen Motive – sei es zur Unterhaltung, zur Information, um Spiele zu erleben, die man selbst nicht spielt oder um sich in der Community auszutauschen. Let’s Plays bieten Flexibilität und ermöglichen es jedem einzelnen Zuschauer, selbst zu bestimmen, wie intensiv er am Spielgeschehen teilnimmt.
Let’s Plays sind die perfekte Möglichkeit, sich in eine faszinierende Welt des Zuschauens zu begeben, ohne selbst spielen zu müssen. Genau wie bei einer Fußballübertragung möchte man eben nicht selbst über den Rasen quälen.