Was Anwälte über Mandantenbewertungen wissen sollten

Was Anwälte über Mandantenbewertungen wissen müssen

Das Internet hat die Art und Weise, wie Verbraucher Kaufentscheidungen treffen, erheblich verändert. Kundenbewertungen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen. Das gilt auch für Rechtsanwälte. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Aspekte von Mandantenbewertungen bei Anwälten und beantworten häufig gestellte Fragen.

Warum sind Mandantenbewertungen wichtig?

Studien zeigen, dass Verbraucher Kundenbewertungen bei ihrer Kaufentscheidung immer mehr vertrauen. Auch wenn es viele gefälschte Bewertungen gibt, haben positive Mandantenbewertungen dennoch einen großen Einfluss auf das Marketing einer Kanzlei. Potenzielle Mandanten vertrauen auf die Empfehlungen anderer Kunden. Deshalb lohnt es sich für Rechtsanwälte, positive Bewertungen geschickt zu nutzen.

Welche Plattformen sind relevant?

Es gibt viele Plattformen, auf denen Mandanten ihre Meinung über einen Anwalt abgeben können. Doch nur wenige sind wirklich relevant. Anwalt.de ist das größte Vergleichsportal für Rechtsanwälte in Deutschland. Hier können Bewertungen dazu beitragen, sich von anderen Anwälten abzuheben. Auch Google spielt eine große Rolle. Bewertungen bei Google beeinflussen das lokale Ranking und können in Google-AdWords-Anzeigen eingebunden werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, eigene Feedback-Prozesse zu entwickeln oder Plattformen wie ekomi.de oder ausgezeichnet.org zu nutzen.

Wie bekommt man Mandantenbewertungen?

Mandanten werden in den meisten Fällen nicht von allein eine Bewertung abgeben. Daher sollte man aktiv seine Mandantschaft ansprechen. Das kann direkt nach einem Beratungsgespräch oder per E-Mail oder Post nach Abschluss eines Mandats geschehen. Solange keine Gegenleistung für eine positive Bewertung angeboten wird, dürfen Mandanten durchaus um eine Bewertung gebeten werden. Allerdings sollte man darauf achten, keine Werbemails zu verschicken, da diese rechtlich als Werbung qualifiziert werden können. Besser ist es, in der Auftragsbestätigung oder der Rechnung höflich um eine Bewertung zu bitten und eine Anleitung zur Bewertung beizufügen.

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Umgang mit negativen Bewertungen

Negative Bewertungen können natürlich vorkommen. Solange die Anzahl der positiven Bewertungen überwiegt, sind einzelne negative Bewertungen kein Problem und können sogar die Glaubwürdigkeit des gesamten Online-Auftritts stärken. Dennoch sollte man wissen, wie man mit negativen Bewertungen umgeht. Es ist wichtig zu wissen, welche Rechte verletzt sein können und wann negative Bewertungen zulässig sind. Im Umgang mit negativen Bewertungen sollte man besonnen handeln und den Mandanten, falls möglich, ansprechen. Bei schwerwiegenden Verstößen kann man sich an den Portalbetreiber wenden und ihn um Löschung der Bewertung bitten. Es ist auch möglich, öffentlich auf die Bewertung zu antworten, dabei aber sachlich und neutral zu bleiben.

Welche Ansprüche hat man gegen wen?

Wenn eine negative Bewertung veröffentlicht wird, hat man verschiedene Ansprüche. Gegen den Verfasser kann man die Löschung der Bewertung, Unterlassung gleichartiger Bewertungen und unter bestimmten Umständen sogar Schadensersatz fordern. Gegen den Portalbetreiber kann man ebenfalls die Löschung der Bewertung verlangen und ihn zur Unterlassung auffordern. Im Falle einer unterlassenen Löschung trotz Kenntnis des Rechtsverstoßes kann man auch Schadensersatzansprüche geltend machen.

Zulässigkeit erkaufter Bewertungen

Gekaufte oder erschlichene Bewertungen sind unzulässig und können zu rechtlichen Konsequenzen führen. Es ist nicht erlaubt, positive Bewertungen von Freunden oder Mitarbeitern zu erhalten oder diese zu kaufen. Auch Plattformen, die Bewertungen gegen Bezahlung anbieten, sind juristisch zweifelhaft. Die Verwendung gefälschter Bewertungen verstößt nicht nur gegen das Berufsrecht, sondern kann auch zu einem erheblichen Imageschaden führen. Vertrauen ist besonders in juristischen Angelegenheiten wichtig, daher sollte man immer auf Authentizität und Ehrlichkeit setzen.

Im Fazit lässt sich sagen, dass Mandantenbewertungen eine wichtige Rolle im Marketing von Rechtsanwälten spielen. Durch geschickten Einsatz positiver Bewertungen können die Erfolgsaussichten im Kanzleimarketing verbessert werden. Es ist wichtig, aktive Maßnahmen zu ergreifen, um die Mandantschaft zur Abgabe von Bewertungen zu motivieren. Negative Bewertungen sollten besonnen und professionell behandelt werden. Bei Verstößen kann man rechtliche Schritte gegen den Verfasser und den Portalbetreiber einleiten. Gekaufte oder erschlichene Bewertungen sollten vermieden werden, da sie nicht nur rechtswidrig sind, sondern auch das Vertrauen der Mandantschaft beeinträchtigen können.

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