Was Christen wirklich glauben

Was Christen wirklich glauben

Wenn jemand Gott sucht, wird er gerne gefunden. Das verspricht uns Gott. So lautet zumindest ein Text im Neuen Testament: “Nähert euch Gott, dann wird er sich euch nähern” (Jakobus 4,8a). Es scheint, dass Gott es liebt, wenn Menschen sich für ihn interessieren.

Es gibt eine gute Möglichkeit, dem Gott, von dem die Bibel spricht, näher zu kommen: indem man die Glaubensgrundsätze der Christen genauer unter die Lupe nimmt. Ein christliches Glaubensbekenntnis fasst die wichtigsten Informationen über Gott in konzentrierter Form zusammen und beschreibt, wovon Christen überzeugt sind.

Für Christen ist die Bibel die maßgebliche Quelle dessen, was ein Mensch über Gott wissen kann. Sie enthält verschiedene Arten von Literatur, aus denen man bestimmte Wahrheiten über Gott ableiten kann. Einiges ist dabei absolut deutlich, andere Passagen lassen Raum für Interpretation. In den wichtigen Fragen des Glaubens äußert sich die Bibel jedoch eindeutig. Diese grundlegenden Themen spiegeln sich normalerweise in einem christlichen Glaubensbekenntnis wider.

“Ich glaube”: Was bedeutet das eigentlich?

Was meinen Christen überhaupt, wenn sie sagen “Ich glaube”? Glaube bedeutet viel mehr als einfach vorgegebene Wahrheiten zu akzeptieren oder es für wahrscheinlich zu halten, dass Gott existiert. An Gott zu glauben bedeutet, mit Herz und Verstand die Existenz Gottes zu bejahen. Diese Form des Glaubens schließt den Willen, die Gefühle und die Gedanken mit ein – den ganzen Menschen. Mit anderen Worten: Ein Christ glaubt mit allem, was ihn ausmacht, dass Gott existiert.

Doch wenn die Bibel in den entscheidenden Fragen klar ist und Christen ohnehin daran glauben, wozu braucht es dann noch ein besonderes Bekenntnis? Weil es den meisten Menschen hilft, Dinge zu systematisieren und verständlicher zu machen. Ein Glaubensbekenntnis bringt auf den Punkt, worum es in der Bibel geht.

Ein bekanntes und weit verbreitetes Bekenntnis ist das Apostolische Glaubensbekenntnis, anhand dessen sich die wichtigsten Eckdaten des christlichen Glaubens hervorragend erklären lassen. Die folgenden Absätze orientieren sich an den wichtigsten Eckpunkten dieses Glaubensbekenntnisses.

Gott: ein liebevoller Vater

Das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen lässt sich treffend mit dem Verhältnis zwischen einem guten Vater und seinen Kindern vergleichen. Gott liebt die Menschen und möchte mit ihnen zusammen sein. Deshalb hat er sie erschaffen.

Die biblischen Autoren beschreiben ihn als einen Vater ohne Fehler oder Begrenzungen. Er ist allmächtig. Diese Allmacht lässt sich mit den Augen eines Kindes verstehen. Im besten Fall beschreibt und erlebt es seinen Vater nämlich so: Er kann alles. Er ist ein großer Beschützer. Er wacht über das Wohlergehen der ganzen Familie. Er ist absolut zuverlässig. Wenn der Vater da ist, muss sich keines seiner Kinder Sorgen machen.

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Doch Gott, der Vater, ist noch mehr. Er ist der Schöpfer der Welt. Die Erde, die Menschen, ja das gesamte Leben waren seine Idee. Er wollte mit jemandem zusammen sein. Deshalb schuf er den Menschen nicht als seinen Diener, sondern als sein Gegenüber.

Adam und Eva, die ersten Menschen laut Bibel, sollten für immer in Gemeinschaft mit Gott leben (1. Mose 2,8; 16-17). Doch die beiden entschieden sich gegen diesen guten Plan Gottes. Sie ignorierten das einzige Verbot, das Gott ihnen gegeben hatte (1. Mose 2,17). Dabei sollte dieses Verbot ihnen nichts vorenthalten, sondern zu ihrem Schutz dienen. Es half jedoch nichts. Die enge Beziehung zwischen Gott und den Menschen war zerstört. Weil Gott jedoch als guter Vater seine Kinder trotz ihrer Fehler liebt, entwickelte er einen Rettungsplan für die Menschen. Und hier kommt die Person ins Spiel, die die Hauptrolle in diesem Rettungsplan spielt: Jesus Christus.

Jesus Christus: aus Liebe Mensch geworden

Christen glauben, dass in Jesus Gott selbst auf diese Welt gekommen ist und Mensch wurde, um den Menschen die enge Verbindung mit Gott wieder zu ermöglichen (Johannes 3,16; Hebräer 1,2). Denn durch die Trennung zwischen Gott und den Menschen war wirklich etwas zerbrochen. Die ersten Menschen wurden vor Gott schuldig – was den Tod in diese Welt brachte. Seitdem mussten die Menschen sterben.

Um diese Beziehung wieder zu heilen, musste diese Schuld beglichen werden. Das konnte nur jemand tun, der sich selbst nichts zuschulden kommen lassen hat: Jesus. Er ließ sich stellvertretend für alle Menschen hinrichten. Sein Tod beglich die Schuld und machte es möglich, dass Menschen wieder mit Gott zusammen sein können. Die Bibel berichtet auch davon, dass er nach drei Tagen auferstanden ist. Damit hat er den Tod überwunden, ebenso wie alle anderen Auswirkungen der grundlegenden Trennung zwischen Gott und den Menschen.

Deshalb hoffen Christen darauf, nach ihrem Tod wieder für immer mit Gott zusammen zu sein. Jesus hat den Weg dafür freigemacht. Und man kann schon jetzt Gemeinschaft mit ihm haben, auch wenn man ihn noch nicht sehen kann.

Jesus selbst befindet sich jetzt bei Gott. Aber er wird noch einmal auf diese Erde kommen. Dann wird er sein Versprechen einlösen und allen Menschen, die seinen Tod für sich in Anspruch nehmen, ewiges Leben geben.

Der Heilige Geist: Ein großzügiger Geber

Durch den Heiligen Geist kommt uns Gott auf dieser Erde nahe. Er wohnt sogar in den Menschen, die ihn in ihr Leben lassen. Christen vertrauen darauf, dass der Heilige Geist immer bei ihnen ist und sie befähigt, nach Gottes Vorstellungen und seinem Plan zu leben. Er schenkt Christen die Gewissheit, dass sie Gottes Kinder sind und sich sicher sein dürfen, dass Jesus die Gemeinschaft zwischen ihnen und Gott wiederhergestellt hat.

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Mehr noch: Der Heilige Geist unterstützt Christen in allen Lebenslagen, auch in solchen, in denen sie an ihre menschlichen Grenzen stoßen. Der Heilige Geist kann zum Beispiel dabei helfen, mit Gott zu reden oder er vermittelt gute Gedanken, die Gott dem Menschen mitteilen möchte. Er regt uns an, in der Bibel zu lesen oder anderen Menschen Gutes zu tun.

Außerdem kann er Menschen Bereiche aufzeigen, in denen sie noch nicht entsprechend ihrer göttlichen Familienzugehörigkeit leben. Der Heilige Geist drängt sich den Menschen jedoch nicht auf. Er steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn man ihn darum bittet und sein Wirken zulässt. Außerdem wirkt er nicht nur in persönlichen Angelegenheiten, sondern auch dann, wenn Christen sich versammeln.

Kirche und Gemeinschaft: Glaube wird greifbar

Seit es Christen gibt, treffen sie sich zu verschiedenen Anlässen, besonders sonntags. Diese christliche Gemeinde ist jedoch nicht nur Gottes Idee, um seine Kinder miteinander zu verbinden. Geistlich gesehen ist sie eine Art Verbindung zwischen Himmel und Erde. In der Gemeinde können Menschen einen Vorgeschmack auf den Himmel und die ewige Gemeinschaft mit Gott bekommen.

In der Bibel wird die Gemeinde mit einer Familie, einer Schafherde oder einem Körper verglichen. Das unterstreicht, wie eng die einzelnen Menschen miteinander verbunden sein sollten und wie gut sie sich ergänzen können. Christen glauben, dass Gott diese Welt in und durch die Gemeinde so verändert, wie sie eigentlich gedacht war – zu einem guten Lebensraum für den Menschen.

Das bedeutet, dass Christen zum Beispiel Anteil nehmen, wenn jemandem Leid widerfährt. Oder sie freuen sich gemeinsam über positive Erlebnisse im Leben. Sie setzen sich füreinander ein, für benachteiligte Menschen in ihrer Umgebung und für Projekte weltweit. In der Gemeinde geschieht Heilung, weil Menschen ihre tiefsten Gefühle, Nöte und Erlebnisse offenbaren und einander helfen, Gott in diese Situationen hineinwirken zu lassen. Diese besondere Hoffnung prägt die Christen.

Natürlich ist keine Gemeinde perfekt. Christen machen Fehler. Und gerade in engen Gemeinschaften können Dinge ordentlich schiefgehen. An solchen Punkten möchte der Heilige Geist Vergebung und Versöhnung schenken. Der eigentliche Auftrag der Gemeinde ist jedoch klar: Sie existiert, um das Leben von Menschen auf dieser Welt nachhaltig positiv zu verändern.

Wiederkunft und Gericht: Hoffnung auf die Zukunft

Wie bereits erwähnt, wird es nicht bei dem einen Besuch Jesu auf dieser Erde vor circa 2.000 Jahren bleiben. Beim ersten Mal kam er, um den Menschen den Weg zurück zu Gott zu ermöglichen. Damit überlässt Gott die Welt jedoch nicht für alle Zeit sich selbst. Christen glauben, dass Jesus erneut zur Erde kommen wird, um allem Leid und aller Gewalt ein Ende zu setzen.

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Wann dies geschieht, lässt sich nicht berechnen oder vorhersagen. Nur Gott kennt den Zeitplan. Spätestens dann wird jeder Mensch Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie er gelebt hat und wie er auf Gottes Angebot, ihn zu retten, reagiert hat. Dann werden keine menschlichen Gesetze oder Moralvorstellungen mehr gelten. Gott selbst ist der Maßstab.

Auferstehung und ewiges Leben: ein neuer Anfang

Nach christlicher Überzeugung ist Jesus nach seinem Tod auferstanden. Und wer im Glauben an Jesus festhält, wird ebenfalls auferstehen. Deshalb glauben Christen, dass eine neue Epoche beginnt, wenn Jesus wiederkommt: Entweder in Gottes Gegenwart – so wie er es für die Menschen gedacht hat – oder unerreichbar von ihm getrennt.

Die heutige Welt wird dann nicht mehr existieren, weil sie zu sehr von der grundlegenden Trennung zwischen den Menschen und Gott geprägt ist. Gott wird jedoch einen neuen Anfang machen. Er hat versprochen, dass er für die Ewigkeit eine neue Erde schafft, auf der wieder vollkommenes Leben in seiner Nähe möglich ist. Er selbst wird wieder direkt bei den Menschen wohnen (Offenbarung 21,3).

An Gott glauben!

Anhand der Hauptpunkte des Apostolischen Glaubensbekenntnisses wird deutlich, was die Basis des christlichen Glaubens ausmacht. Christen glauben jedoch nicht nur an Gott und alles, was die Bibel über ihn berichtet, sondern sie nehmen ihm ab, dass er einen guten, wohlwollenden Plan für jeden Einzelnen hat und Interesse an einer persönlichen Beziehung hat. Gott traut den Menschen zu, dass sie ihn suchen und finden können. Gemeinschaft ist sein größter Wunsch.

Wie kann dieser Glaube praktisch aussehen – auch über das Apostolische Glaubensbekenntnis hinaus? Gott lädt jeden Menschen dazu ein, den Glauben auszuprobieren. Zum Beispiel, indem man anfängt, mit Gott zu reden, also zu beten. Das können auch diejenigen tun, die nicht allem zustimmen, was Christen glauben, oder die den einen oder anderen Zweifel haben. Die Einladung, ganz ungezwungen Kontakt mit Gott aufzunehmen, gilt allen Menschen – ohne Ausnahme.

Christlicher Glaube beginnt gleichzeitig mit Jesus, der auch Christus genannt wird. In einem Brief des Neuen Testaments schreibt der Apostel Paulus an Menschen, die nach Gott gefragt haben: “Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden” (Römer 10,9).

Mit Gott zu leben beginnt damit, das anzunehmen, was Jesus getan hat, um die Beziehung zwischen Menschen und Gott wiederherzustellen. Dazu braucht es keine komplizierten Formeln. Es genügt, dies mit eigenen Worten auszudrücken. Zum Beispiel so: “Gott, ich glaube, dass du mich liebst und dass Jesus für mich persönlich gestorben und auferstanden ist. Ich möchte dein Angebot annehmen und alles, was uns trennt, endgültig beseitigen.” Dieser Schritt markiert den Beginn einer spannenden und aufregenden Reise mit Gott.

Was also glauben Christen? Sie glauben an einen guten Gott, der sich nichts mehr wünscht, als dass sie sein Geschenk annehmen und sich für die ewige Gemeinschaft mit ihm gewinnen lassen.