In der Welt der Gitarren ist die traditionelle sechsaitige Konfiguration mit Abstand die häufigste, die man in Geschäften oder anderswo finden kann. Aber wenn du dich ein wenig mit Gitarren auskennst, weißt du wahrscheinlich, dass es auch 12-saitige Gitarren gibt.
Also, was ist der Unterschied zwischen einer 6-saitigen und einer 12-saitigen Gitarre und warum würde ein Spieler eine gegenüber der anderen wählen?
12-Saiten vs. 6-Saiten Gitarre: Unterschied im Klang
Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Gitarrentypen ist ziemlich klar: Eine hat sechs Saiten, die andere zwölf. Während eine 6-saitige Gitarre eine Saite für jede Note hat, hat eine 12-saitige Gitarre ein Paar Saiten für jede Note. Bei den beiden höchsten Saitenpaaren (B und E in der Standardstimmung) besteht jedes Paar in der Regel aus zwei Saiten mit der gleichen Stärke, und beide Saiten jedes Paares sind auf die gleiche Tonhöhe (Unisono) gestimmt. Bei den vier tieferen Noten (E, A, D und G in der Standardstimmung) besteht jedes Paar aus zwei Saiten unterschiedlicher Dicke, wobei die dünnere Saite jedes Paares auf die gleiche Note in einer höheren Oktave gestimmt ist.
Diese Konfiguration ergibt in der Regel einen helleren, harmonisch texturierteren Klang mit einem stärkeren Anschlag als eine 6-saitige Gitarre. Die Ansprache einer 12-saitigen Gitarre kann im Vergleich zu einer 6-saitigen Gitarre mehr verschmelzend klingen, die wiederum tendiert dazu, mehr Klarheit und Definition zwischen den Noten zu erzeugen. Zwölf-Saiten-Gitarren werden oft wegen ihres schimmernden klanglichen Charakters geschätzt – es ist ein Klang, der dem Publikum sofort ins Ohr geht, egal ob live gespielt oder aufgenommen. Du könntest den unverwechselbaren Klang einer 12-saitigen Gitarre in Songs wie Pink Floyds “Wish You Were Here”, Tom Pettys “Free Fallin’”, David Bowies “Space Oddity” und Led Zeppelins “That’s the Way” erkennen.
12-Saiten vs. 6-Saiten Gitarre: Unterschied im Design
Die klanglichen Unterschiede zwischen 6- und 12-saitigen Gitarren sind sofort erkennbar, wenn man jedes Instrument hört. Wenn es um das Design geht, könnten die Unterschiede etwas schwerer zu erkennen sein. Im Allgemeinen kann man erwarten, dass sich 12-saitige Gitarren von 6-saitigen Gitarren in folgenden Punkten unterscheiden:
- Längere Kopfplatte:
Die meisten 12-saitigen Gitarren haben eine längere Kopfplatte, um Platz für die zusätzlichen Stimmmechaniken zu schaffen.
- Mehr Stegeinlagen:
Typischerweise haben 12-saitige Gitarren für jede Saite ein Stegeloch, das mit Stegeinlagen (meist aus Holz oder Kunststoff) festgehalten wird. - Bei Taylor haben wir eine doppelte Saitenkonfiguration für einige unserer akustischen 12-saitigen Gitarren entwickelt, bei der jedes Saitenpaar durch eine einzige Stegeinlage gehalten wird. Das bedeutet weniger Löcher in der Decke der Gitarre (dem Resonanzboden), was eine stärkere Projektion durch den Erhalt mehr von der Schwingungsenergie der Gitarre ermöglicht. Es erzeugt auch einen gleichmäßigen Saitenwinkel, der zu einer gleichmäßigeren Ansprache beiträgt.
- Breiteres Griffbrett:
Die meisten 12-saitigen Gitarren haben eine leicht breitere Sattelbreite, um etwas zusätzlichen Platz auf dem Griffbrett für die zusätzlichen Saiten zu bieten. Dadurch kann sich der Hals in der Hand des Spielers etwas “massiver” anfühlen. Zum Beispiel hat die Taylor 612ce (eine akustische 6-saitige Gitarre) eine Sattelbreite von 1-¾ Zoll. Das Builder’s Edition 652ce, ein 12-saitiges Modell aus derselben Serie von Gitarren, hat eine Sattelbreite von 1-⅞ Zoll. - Kürzere Mensur:
Wenn die Saiten auf die Spieltonhöhe gestimmt werden, erzeugen sie eine große Spannung auf dem Hals der Gitarre. Die Verdopplung der Anzahl der Saiten erhöht die Saitenspannung, der Hals muss dies kompensieren, um die Saiten in einer spielbaren Höhe über das Griffbrett zu halten. Um die Saitenspannung zu reduzieren und die Spielbarkeit zu verbessern, können einige (aber nicht alle) 12-saitigen Gitarren mit einer kürzeren Mensur (der Länge der Saite vom Steg bis zum Sattel) gebaut werden.
12-Saiten vs. 6-Saiten Gitarre: Welche ist am besten für mich?
Letztendlich ist die Wahl, welche Art von Gitarre man kaufen soll, eine subjektive Entscheidung, und nur du weißt, was sich am besten für deinen Spielstil und deine praktischen Bedürfnisse anfühlt, klingt und funktioniert. Hier sind ein paar Faktoren, die du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest.
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Spielniveau:
Neuere Spieler werden möglicherweise Schwierigkeiten mit dem breiteren Hals und der höheren Saitenspannung einer 12-saitigen Gitarre haben. Es erfordert möglicherweise etwas mehr Aufwand, um die Saiten zum Greifen von Noten und Akkorden richtig herunterzudrücken, und das kann für unerfahrene Spieler, die noch dabei sind, Stärke in der greifenden Hand aufzubauen, schwierig sein.
Fortgeschrittenere Spieler werden leichter mit einer 12-saitigen Gitarre zurechtkommen. Spezialtechniken wie Fingerpicking sind mit doppelten Saiten schwieriger. -
Musikalische Anwendung:
Die meisten Spieler suchen nach 12-saitigen Gitarren, weil sie diesen schimmernden, oktavreichen Klang in ihr musikalisches Repertoire aufnehmen möchten. Es ist ein leicht erkennbarer Klang, der in Aufnahmen und Live-Situationen hervorsticht, und 12-saitige Gitarren werden oft gezielt eingesetzt – das heißt, ein Spieler könnte sie kaufen, weil er eine bestimmte musikalische Idee oder Bedarf im Kopf hat.
Taylor 12-Saiten Gitarren
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