Die Geschichte des Baseballs ist eng mit den beiden bekanntesten Baseballligen in den Vereinigten Staaten verbunden: der American und der National League. Doch was genau unterscheidet diese beiden Ligen voneinander? Hier erfährst du alles Wichtige!
Die Geburt der American League
Vor über 100 Jahren, im Jahr 1901, revolutionierte ein ehemaliger Sportjournalist namens Byron Bancroft (Ban) Johnson den Baseballsport. Johnson gründete eine zweite, unabhängige Major League, die American League. Im Gegensatz zur bestehenden National League zahlten die Teams der American League höhere Gehälter, was dazu führte, dass sie viele Spieler von der National League abwarben.
Die American League begann auch, die National League in Bezug auf Zuschauerzahlen zu übertreffen. Zusätzlich kam es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ligen bezüglich Spielertransfers, Spielorten und dem Bau von Stadien.
Die National Agreement
Es dauerte jedoch nicht lange, bis die beiden Ligen 1903 Frieden schlossen und das sogenannte “National Agreement” vereinbarten. Dieses Abkommen regelte Spielpläne, Regeln und Spielerrekrutierung. Eine Dreierkommission, die National Commission, wurde eingesetzt, um alles zu überwachen. Im gleichen Jahr fand das erste offizielle Major League Baseball World Series Spiel zwischen den Meistern der beiden Ligen statt.
Die Ära nach dem “Black Sox” Skandal
Nach dem Skandal um die “Black Sox” im Jahr 1919, bei dem Spieler der Chicago White Sox absichtlich die World Series verloren hatten, wurde 1921 ein neues National Agreement angenommen. Zusätzlich wurde die National Commission durch einen einzigen mächtigen Baseball-Kommissar ersetzt.
Im Laufe der Jahre sind Teams umgezogen und haben ihre Namen geändert, und die Ligen haben sich erweitert. Im Jahr 2012 bestand die National League aus 16 Teams und die American League aus 14 Teams. Nachdem die Houston Astros im Jahr 2013 zur American League wechselten, gab es in beiden Ligen jeweils 15 Teams.
Begegnungen zwischen den Ligen
Einmal im Jahr treffen sich herausragende Spieler beider Ligen für das All-Star Game. Seit 1997 treffen Teams der beiden Ligen auch während der regulären Saison aufeinander, was als Interleague Play bekannt ist. Selbstverständlich treffen die Meister beider Ligen immer noch im Herbst in der World Series aufeinander.
Die Rolle des Designated Hitters
Seit 1973 gilt eine wichtige Regeländerung in der American League, die das Spiel zwischen den beiden Ligen komplizierter gemacht hat: Der sogenannte designated hitter (DH). Der DH ist ein zusätzlicher Spieler, der nicht in der Verteidigung spielt, sondern anstelle des Pitchers regelmäßig schlägt. Pitcher müssen nicht selbst schlagen.
Diese Regeländerung wurde eingeführt, um den Baseball wieder spannender zu machen, da das Schlagen zuvor immer mehr an Bedeutung verloren hatte. Sie hat zu einem Anstieg der Schlagdurchschnittswerte, Hits und Runs geführt. Einige Leute sind der Meinung, dass das Spiel dadurch aufregender geworden ist. Der DH hat besonders Spielern geholfen, die gute Schlagleistungen, aber weniger gute Verteidigungsqualitäten haben. Die DH-Regel beeinflusst auch die Taktik der Pitcher, da Manager keinen Pitcher aus dem Spiel nehmen und einen Pinch Hitter einsetzen müssen, wenn ein starker Angriff erforderlich ist.
Bei Spielen zwischen den beiden Ligen wird die designated hitter Regel nur in den Ballparks der American League angewendet.
Der Baseballsport hat in den letzten Jahrzehnten viele Veränderungen durchgemacht, aber die Rivalität und Begeisterung zwischen der American und National League bleibt bestehen. Egal ob All-Star Game, Interleague Play oder World Series, diese beiden Ligen liefern spannenden Baseball auf höchstem Niveau.