Hach ja, diese Martini-Frage… Zum Tag des Martini möchte ich euch eine der am häufigsten gestellten Fragen beantworten: Was ist der Unterschied zwischen Wermut und Martini? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach und unspektakulär. Aber weil wir es gerne fancy mögen, gibt es vorab einen kleinen Abschnitt über Wermut und was ihn so besonders macht. Denn einfache Fragen verdienen manchmal eine interessante Antwort. Also lasst uns tiefer eintauchen und den Unterschied zwischen Martini und Wermut auf die unterhaltsame Art enthüllen.
Was sind Wermut, Vermouth, Vermout und Vermut?
Gute Nachricht: Wermut, Vermouth, Vermout und Vermut sind im Grunde dasselbe Getränk. In Deutschland nennt man es Wermut, auf Englisch Vermouth, in Frankreich Vermout und in Italien Vermut – dem Mutterland der Aperitif-Kultur. Der Unterschied liegt lediglich in der Bezeichnung des Produkts in den jeweiligen Ländern. Das Ursprungswort ist das deutsche “Wermut”, das auf das Kraut Artemisia absinthium verweist. Dieses Kraut, das auch dem Absinth seinen Geschmack verleiht, ist eine der Hauptzutaten, die dem Wein während der Wermutproduktion hinzugefügt werden. Dabei handelt es sich im Grunde um Wein, dem hochprozentiger Alkohol und verschiedene Botanicals wie Wermut, Kräuter oder ähnliches zugesetzt werden. Dieser Prozess wird auch beim Portwein und Sherry angewendet, jedoch ohne weitere Aromaten. Am Ende entsteht ein Wermut mit einem Alkoholgehalt zwischen 14,5-21,9 %. Übrigens ist Wermutskraut die einzige Zutat, die immer in der Produktion von Wermut enthalten sein muss.
Gibt es einen Unterschied zwischen Wermut und Martini?
Ja und nein… Eine tolle Aussage, oder? Die weltbekannte Flasche mit dem Schriftzug “Martini” IST EIN WERMUT. Die italienische Firma Martini, Weltmarktführer für Wermut, hat es geschafft, ihr Produkt zu einem Synonym für Wermut zu machen, ähnlich wie “Zewa” für Küchenpapier und “Aspirin” für Kopfschmerztabletten nach übertriebenem Wermutgenuss. Wenn man von einem Martini spricht, meint man jedoch eigentlich den klassischen Cocktail schlechthin. Der Martini-Cocktail wurde in den USA von Jerry Thomas erfunden und als Grundprodukt wird Martini Wermut verwendet. So entstand der Martini bzw. Dry Martini Cocktail, der bereits 1888 bzw. 1904 in der Fachliteratur erwähnt wird. Der klassische Martini-Wermut bekommt außerdem das Label “Rosso” verpasst, um ihn von den Varianten “Bianco” und “Dry” zu unterscheiden. Letzterer enthält maximal 5 % Zucker und die anderen Varianten nutzen Rot- bzw. Weißwein als Basis. Hier sind einige unserer liebsten Martini-Cocktails:
Cocktails mit Wermut: Martini und Co.
Natürlich lieben wir Wermut auch als Shaker-Profis. Keine Hausbar ist komplett ohne ein oder zwei gute Wermutflaschen. Denn Wermut lässt sich nicht nur pur als Aperitif, Digestif oder als süßer Dessertwein genießen, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Cocktailkarten. Hier sind ein paar Beispiele:
Und das war es schon! Jetzt wisst ihr, was den Unterschied zwischen Wermut und Martini ausmacht. In unserer EAT CLUB Kochschule findet ihr noch mehr wertvolles Wissen rund um Genuss. Felix, einer unserer EAT CLUBBER, erklärt zum Beispiel, warum eine Olive im Martini schwimmen kann. Schaut doch mal rein! Und falls ihr noch mehr über Spirituosen erfahren möchtet, haben wir eine Auswahl an Beiträgen, die euch interessieren könnten.
Peace!
Übrigens: Neben Martini sind auch andere bekannte Wermut-Hersteller wie Belsazar, Carpano Antica Formula und Campari zu erwähnen.