Die Einführung des Begriffs “Bachelor Professional” verlief keineswegs reibungslos. Dieser Begriff sollte die Bezeichnungen für Fachwirte und Handwerksmeister ersetzen, stieß jedoch auf Widerspruch der Kultusministerkonferenz und des Bundesbildungsministeriums. Auch Universitäten und andere Hochschulen äußerten Bedenken und warnten vor Verwechslungsgefahr.
Die Kontroversen zeigen, dass bestehende Unterschiede zwischen akademischem Studium und beruflicher Ausbildung nicht verwischt werden sollten. In der Berufsbildung hat die Praxis das Übergewicht, während in der Hochschulbildung die Theorie eine wichtigere Rolle spielt.
Ein Hochschulstudium geht über das praxisbezogene Fachwissen hinaus. Es vermittelt theoretisches Wissen und übergeordnete Kompetenzen, die allgemeiner anwendbar und auf andere Sachverhalte übertragbar sind. Zusätzlich lernt man im Studium die Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens, um Herausforderungen und Probleme zu erkennen, bearbeiten und lösen zu können.
Akademische Abschlüsse weisen die wissenschaftlichen Fähigkeiten der Absolventen nach. Gleichzeitig ist jedoch auch die Praxisnähe ein wichtiger Bestandteil moderner Hochschulen und Studiengänge. Die erworbenen Kenntnisse sollen direkt im Job eingesetzt werden können und befähigen zur Lösung komplexer Probleme.
Der Bachelor Professional ist kein Ersatz für ein Studium. Auch wenn die Bezeichnung ähnlich klingt, handelt es sich um einen rein beruflichen Abschluss, der inhaltlich wenig mit einem klassischen, akademischen Studium zu tun hat. Deshalb entscheiden sich qualifizierte Arbeitnehmer oft dafür, zusätzlich zu studieren, um neue Perspektiven und universelle “Tools” für berufliche Herausforderungen zu erlangen.
Ein flexibles Fernstudium kann eine ideale Ergänzung für Menschen sein, die bereits gut ausgebildet sind und aktiv im Berufsleben stehen. Es bietet nicht nur neue Erkenntnisse und Sichtweisen, sondern auch das “wissenschaftliche Handwerkzeug”, um neue und unbekannte Probleme zu identifizieren, zu bearbeiten und zu lösen.