Dabben ist nicht nur für viele Eltern ein rätselhaftes Phänomen, sondern auch für die Politik. In den USA hat sich der Dab bereits so stark etabliert, dass er als Mittel zur Jugendansprache identifiziert wurde. Wenn selbst die steife Roboterfrau Hillary Clinton in einer Fernsehshow den Dab macht, dann ist es an der Zeit, sich um die Mode der Jugend Sorgen zu machen. Glücklicherweise sah Clintons Dab ziemlich sinnlos und albern aus.
Der Tanz mit der besonderen Pose
Der Dab ist ein Tanz, bei dem es auf eine selbstbewusste Pose ankommt. Man dreht den Kopf zur Seite, während man den gehobenen Arm in die Beuge fallen lässt und den anderen Arm in die entgegengesetzte Richtung ausstreckt. In einem beliebten Youtube-Video wird der Dab als Niesen beschrieben. Diese Pose hat sich weltweit dank Youtube und sozialer Medien verbreitet. Über den Ursprung des Dabs gibt es unterschiedliche Meinungen, doch die Hip-Hop-Szene in Atlanta gilt als Hauptverdächtige. Es wird angenommen, dass der Tanz im Jahr 2013 entstanden ist.
Die Bedeutung des Dabbens
Der Name des Tanzes soll auf das Kiffen verweisen. Die Geste des Niesens wird dabei durch die des Hustens ersetzt. In jedem Fall strahlt die Kopf-Armbeuge-Kombination eine gewisse Wohlerzogenheit aus. Heutzutage bedarf es keinen besonderen Anlass mehr, um einen Dab zu machen. Meistens wird er jedoch als coole Geste des Triumphs verwendet. Beispielsweise hat der amerikanische Football-Spieler Cam Newton nach Touchdowns gedabbt und der französische Fußballer Paul Pogba nach Toren. Selbst die weißrussische Tennisspielerin Victoria Azarenka hat nach einem Sieg bei den Australian Open gedabbt.
Vom Mainstream erfasst
Ein elfjähriger Junge namens Lorenzo hat die Bedeutung und den Geist des Dabbens treffend beschrieben. In einem Zeitungsartikel nannte er verschiedene Anwendungsfälle: Wenn er gerade noch den Bus erwischt, in dem seine Mitschüler sitzen, dann dabt er. Oder wenn er beim Fußball jemanden ausgespielt hat, dann ist der Dab eine gute Lösung. Lorenzo meinte, dass er nicht oft dabbt, aber er kennt Leute, die ständig dabben. Der Dab hat längst den Mainstream erreicht und so sind auch Variationen des Tanzes beliebt, zum Beispiel in selbstironischen oder peinlichen Videos von als spießig oder alt geltenden Personen wie Anzugträgern, Opas oder Hillary Clinton. In Atlantas Hinterhöfen wird der Tanz jedoch nicht mehr oft zu sehen sein. Auch hierzulande sind die Dabber vom omnipräsenten Erfolg des Tanzes genervt.
Noch immer hält der Hype um den Dab an. Es wäre also nicht überraschend, wenn im diesjährigen Bundestagswahlkampf sogar Martin Schulz dabben würde.