Was ist ein Mediator und was macht er?

Was ist ein Mediator und was macht er?

Sie sind auf die Bezeichnung „Mediator“ gestoßen und fragen sich jetzt: Was ist ein Mediator? Und was sind seine Aufgaben? Vielleicht auch: Wie kann mir ein Mediator helfen und was kostet er? All diese Fragen beantworte ich in diesem Artikel.

Mediator Definition: Was ist ein Mediator?

Ein Mediator (deutsch „Vermittler“) ist ein Vermittler zwischen zwei Parteien, die streiten. Um den Weg zur Konfliktbeilegung zu ebnen, bedient sich der Mediator des Mediationsverfahrens.

Der Mediator ist bei der Streitschlichtung eine unabhängige Person, die von den Konfliktparteien freiwillig beauftragt wird.

Der Beruf des Mediators zählt zu den freien Berufen. Aber was ist ein Mediator noch bzw. was macht er? Das klären wir jetzt:

Was macht ein Mediator?

Die Rolle des Mediators ist es, das Konfliktgespräch bzw. Mediationsverfahren zu leiten. Dabei übernimmt der Mediator die Verantwortung für das Verfahren. Die Verantwortung für den Konflikt und dessen Lösung bleibt dabei aber bei den Konfliktparteien. Deshalb gibt der Mediator auch keine konkreten Lösungsvorschläge und hat auch keine Entscheidungsbefugnis.

Als Vermittler ist es die Aufgabe des Mediators, das Verständnis zwischen den Konfliktpartnern zu fördern und den Konflikt in seiner ganzen Tiefe auch für die Konfliktpartner begreifbar zu machen. Dazu gehört natürlich auch, Verständnis für die Position seines Gegenübers zu gewinnen.

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Was macht einen guten Mediator aus?

Ein guter Mediator hält sich während des Mediationsverfahrens an die Vorschriften und Abläufe, die das deutsche Mediationsgesetz (MediationsG) vorschreibt. Dazu gehören vor allem diese 3 Eigenschaften:

Allparteilichkeit:

Ein Mediator ist weder für noch gegen eine der Parteien, sondern allparteilich. Allparteilichkeit bedeutet dabei mehr als Neutralität oder Unparteilichkeit zu sein: Denn der Mediator ist nicht einfach „für keine Seite“ sondern für BEIDE Seiten. Er strebt stets danach, für beide Seiten die besten Möglichkeiten für die Konfliktbeilegung zu ebnen und alle Bedürfnisse gerecht zu werden. Erfahren Sie hier mehr zur Position des Mediators.

Unabhängigkeit:

Ein Mediator ist unabhängig von beiden Konfliktparteien. Ein guter Mediator lehnt eine Mediation in jedem Fall ab, wenn er mit einer oder beiden Parteien bekannt ist.

Qualifizierung:

Der Begriff und Beruf „Mediator“ sind in Deutschland nicht geschützt. Das bedeutet, jeder kann sich Mediator oder Mediatorin nennen! Ein guter Mediator hat ein Zertifikat seiner Mediations-Ausbildung vorzuweisen.

Was ist Mediation?

Der Vollständigkeit halber möchte ich nun nach der Definition eines Mediators noch auf die Definition der Mediation eingehen:

Mediation heißt das außergerichtliche Verfahren zur Einigung bei Konflikten, welches der Mediator leitet. Außergerichtlich bedeutet, das die Mediation außerhalb einer Verhandlung vor Gericht stattfindet. Wenn Mediator auf deutsch „Vermittler“ bedeutet, heißt Mediation also „Vermittlung“. Die Begriffe Mediation, Konfliktmediation und Mediationsverfahren können synonym verwendet werden.

Wichtige Grundsätze einer Mediation sind folgende:

  • Mediation ist freiwillig: Die Konfliktparteien stimmen der Mediation freiwillig und einstimmig zu.
  • Mediation ist vertraulich: Persönliche Informationen und sensible Themen bleiben im Kreise der an der Mediation Beteiligten. Der Mediator ist zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf – falls es nach der Mediation dazu kommen sollte – nicht vor Gericht aussagen.
  • Mediation ist strukturiert: Das Verfahren folgt einem gewissen Muster (mehr zum Ablauf der Mediation gleich).
  • Mediation ist ergebnisoffen: Denn die Verantwortung für die Konfliktlösung liegt bei den Konfliktparteien. Der Mediator kann keine Garantie für den Erfolg der Mediation geben.
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Mediation: Ablauf & Vorgehensweise in 5 Phasen

Jetzt wissen Sie schon genau, was ein Mediator ist und was er macht. Aber: Was macht man bei einer Mediation? Die Antwort zu dieser Frage schauen wir uns nun genauer an:

Die Vorgehensweise bei einer Mediation läuft in 5 Schritten ab. Man spricht auch von den 5 Phasen der Mediation. Diese 5 Phasen machen den Hauptteil der Mediation aus: Nämlich das Mediationsgespräch. Davor und danach gehören zur Mediation natürlich noch ein wenig Vor- und Nachbereitung.

Während der 5 Phasen beleuchten die Mediand:innen zunächst ihren eigenen Standpunkt und ihre Wahrnehmung des Konflikts. Anschließend beginnt der Diskurs mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zu fördern und eine Lösung zu finden. Dabei setzt der Mediator Methoden aus Bereichen wie Kommunikation und Konfliktmanagement ein. Zum Schluss wird die Einigung bei einer erfolgreichen Mediation in einer schriftlichen Vereinbarung (Abschlussvereinbarung) festgehalten.

Kurze Geschichte der Mediation in Deutschland

Mediation ist ein Verfahren, das schon seit über 2500 Jahren existiert – wenn auch nicht in der gleichen Form wie heute. In Deutschland wurde das Mediationsverfahren in den 70er Jahren populär. Ausgangspunkt dafür waren politische Diskussionen in den USA, welche durch die wachsende Kritik am gerichtlichen Lösungsverfahren von Konflikten ausgelöst wurde.

Heutzutage wird Mediation vor allem im Bereich Familie und Scheidung, in Unternehmen wie z.B. bei Konflikten in der Pflege und im Gesundheitswesen aber auch großen politischen Konflikten eingesetzt.

Anwendungsgebiete von Mediation auf einen Blick

Das übergeordnete Anwendungsgebiet der Mediation ist die Konfliktbeilegung. Das Verfahren der Mediation wird am häufigsten eingesetzt in folgenden Bereichen:

  • Mediation in der Akut- und Notfallmediation (mein Spezialgebiet)
  • Wirtschaftsmediation
  • Mediation bei Trennung / Scheidungsmediation
  • Mediation im Familienrecht
  • Mediation in der sozialen Arbeit
  • Mediation bei Nachbarschaftsstreit
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Wie kann man Mediator werden?

Um den Beruf eines Mediators zu ergreifen, sollten Personen eine Ausbildung zum Mediator abschließen. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 600 Bildungsinstitute, die eine Mediator-Ausbildung nach dem deutschen Mediationsgesetz (MediationsG) anbieten. Wenn jemand Mediator werden möchte, sollte er folgende persönlichen Voraussetzungen für die Ausbildung zum Mediator erfüllen:

  • Kommunikationsfähigkeit und Freude an Kommunikation
  • Freude, Menschen zu helfen
  • Interesse, Streit zu schlichten und für Konflikte eine friedliche Einigung zu finden
  • Idealerweise auch Interesse an Psychologie
  • Unbestechlichkeit

Häufig gestellte Fragen zum Thema „Was ist ein Mediator?“

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