Für Sparer waren die Null- und Negativzinsen in den letzten Jahren eine große Belastung, insbesondere in Kombination mit der hohen Inflation. Wenn alles teurer wird, aber die Ersparnisse auf dem Sparkonto nicht wachsen, bedeutet das einen erheblichen Kaufkraftverlust. Das Geld wird immer weniger wert.
Es ist jedoch längst zu beobachten, dass die Zinsen steigen. Die Bank of England hat seit November 2021 mehrmals die Leitzinsen erhöht, und auch die US-Notenbank Fed hat Mitte März 2022 die erste Zinserhöhung vorgenommen und seitdem zehn weitere Leitzinserhöhungen durchgeführt. Anleger und Investoren fragen sich nun, wann der nächste Schritt in der Zinserhöhung erfolgen wird.
Nach zehn aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen legte die US-Notenbank Mitte Juni zunächst eine Pause ein und erhöhte den Leitzins erst am 26. Juli 2023 erneut. Auch im September 2023 verzichtete die Fed auf eine Zinserhöhung. Die Währungshüter der Fed rechnen jedoch mit weiteren Erhöhungen in diesem Jahr und erwarten für die nähere Zukunft einen US-Dollar-Leitzins von 4,6 % (2024) und 3,4 % (2025). Die nächste FED-Zinsentscheidung ist am 01. November 2023 geplant.
EZB: Leitzins aktuell bei 4,5 % p.a.
Ein höherer Leitzins für den Euro kam zuletzt 2008 vor der weltweiten Finanzkrise vor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit dem Ende der Nullzinsphase folgende Zinserhöhungen für den Leitzins vorgenommen:
- Am 21. Juli 2022 um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 % p.a.
- Am 08. September 2022 um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 % p.a.
- Am 27. Oktober 2022 um 0,75 Prozentpunkte auf 2,0 % p.a.
- Am 15. Dezember 2022 um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 % p.a.
- Am 2. Februar 2023 um 0,5 Prozentpunkte auf 3,0 % p.a.
- Am 22. März 2023 um 0,5 Prozentpunkte auf 3,5 % p.a.
- Am 10. Mai 2023 um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 % p.a.
- Am 15. Juni 2023 um 0,25 Prozentpunkte auf 4,0 % p.a.
- Am 27. Juli 2023 um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 % p.a.
- Am 14. September 2023 um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 % p.a.
Die nächste EZB-Zinsentscheidung ist am 26. Oktober 2023 geplant.
Der Zinssatz im Euroraum bleibt somit immer noch niedriger als der Fed-Leitzins für den US-Dollar (5,50 % p.a.).