Was Sie gegen übermäßiges Bellen tun können – Tipps vom Hundeexperten Martin Rütter

Was Sie gegen übermäßiges Bellen tun können – Tipps vom Hundeexperten Martin Rütter

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Ihr Hund zu viel bellt? Fragen Sie sich, warum Hunde überhaupt bellen und welche Rolle Sie als Halter dabei spielen? In diesem Artikel erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie das Bellen Ihres Hundes besser verstehen und darauf angemessen reagieren können.

Bellen in die richtigen Bahnen lenken

Bevor wir genauer auf das Bellen eingehen, möchten wir betonen, wie wichtig es ist, die Körpersprache Ihres Hundes genau zu beobachten. Oftmals setzen Hunde körpersprachliche Signale ein, lange bevor sie anfangen zu bellen. Wenn Sie also Ihrem Hund aufmerksam zuhören und seine Signale richtig deuten, können Sie Konflikte und Probleme bereits im Vorfeld erkennen und vermeiden.

Warum bellen Hunde überhaupt?

Unsere Haushunde bellen viel häufiger als ihre wilden Verwandten, die Wölfe. Durch gezielte Zucht wurden bestimmte Motivationen verstärkt, die für den jeweiligen Einsatz des Hundes benötigt wurden. Je nach Rasse können Hunde verschiedene Motivationen haben, wie territorial, jagdlich, sozial oder sexuell.

Territoriales Bellen ist typisch für Hunde, die ihr Revier schützen wollen. Sie warnen fremde Eindringlinge mit leisem Wuffen und steigern ihr Bellen, wenn die Warnung nicht beachtet wird. Durch konsequentes Handeln und klare Strukturen können Sie Ihrem Hund zeigen, dass Sie für die Sicherheit zuständig sind.

Jagdhunde bellen, um den Jäger bei der Arbeit zu unterstützen. Sie treiben das Wild aus dem Bau oder zeigen dessen Fluchtrichtung an. Bei Hüte- und Treibhunden ist das Bellen Teil ihres Verhaltensrepertoires, um die Herde zu führen und zu kontrollieren.

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Soziales Bellen tritt vor allem in der Interaktion mit Menschen und Artgenossen auf. Es kann aufforderndes bzw. forderndes Bellen sein, um zum Beispiel zum Spielen aufzufordern. Oder es kann korrigierendes Bellen sein, um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.

Ängstliches Bellen dient dazu, potenzielle Gefahren auf Abstand zu halten. Der Hund bellt in schnellen, hohen Tönen, um Unsicherheit auszudrücken und sich selbst zu schützen.

Sexuelles Bellen tritt häufig in Verbindung mit territorialen Motivationen auf. Konkurrenten werden vertrieben, um das Revier für die Aufzucht des Nachwuchses zu sichern.

Bellen verstehen – Tonlage, Tondauer und Wiederholungsintensität

Beim genauen Zuhören werden Sie feststellen, dass Hunde unterschiedliche Belllaute verwenden, die sich in Tonlage, Tondauer und Wiederholungsintensität unterscheiden. Je tiefer die Tonlage, desto stärker möchte der Hund Abstand halten. Hohe Töne werden genutzt, um die Distanz zu verringern. Die Tondauer gibt Auskunft über die Sicherheit des Hundes in seiner Handlung. Je länger ein Bellton gehalten wird, desto sicherer ist sich der Hund. Die Wiederholungsintensität zeigt, wie wichtig und dringend das Anliegen des Hundes ist.

Tipps zum Umgang mit übermäßigem Bellen

Um das Bellen Ihres Hundes zu reduzieren, ist es wichtig, seine Motivation und Signale zu verstehen. Durch konsequente Erziehung, klare Regeln und eine gute Impulskontrolle können Sie unerwünschtes Bellen verhindern oder reduzieren.

Wenn Ihr Hund zum Beispiel zum Spielen auffordert, sollten Sie nicht sofort darauf eingehen, sondern ihm beibringen, ruhig zu warten. Bei territorialem Bellen sollten Sie Ihrem Hund klare Strukturen und Regeln geben, um ihm zu zeigen, dass Sie die Verantwortung für das Revier übernehmen. Bei jagdlichem Bellen kann ein Impulskontroll-Training hilfreich sein, um Reize auszuhalten und Impulsen nicht sofort nachzugeben.

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Viel Spaß beim Beobachten, Verstehen und Trainieren mit Ihrem Hund!