Ob klassisches Schokoladeneis, Schokoeis mit Browniestückchen oder Eis im Waffelhörnchen: Die Vielfalt an schokoladigen, veganen Eissorten ist groß. Aber wie sind sie gekennzeichnet und zusammengesetzt? Die Verbraucherzentrale Bayern wollte es wissen und hat im Juni 2022 einen Marktcheck mit 34 veganen Eissorten durchgeführt. Das Ergebnis: Die Kennzeichnung der veganen Eissorten ist oft unzureichend. Es ist teilweise schwer zu erkennen, welcher vegane Milchersatz und wie viel Kakao oder Schokolade im Eis verwendet wird. Zudem werden häufig Zusatzstoffe eingesetzt.
Kennzeichnung der veganen Eissorten
Der Marktcheck zeigt, dass die meisten Produkte gut sichtbar auf der Vorderseite als “vegan” gekennzeichnet sind. Bei über der Hälfte der untersuchten Produkte gibt es zudem einen Hinweis auf den veganen Milchersatz im Produktnamen oder auf der Verpackung. Allerdings geben knapp 25 Prozent der Produkte keine Auskunft darüber, welche Fette oder Proteine anstelle von Kuhmilch verwendet werden. Die Verbraucherzentrale Bayern fordert, dass der Milchersatz bei veganen Produkten immer gut sichtbar im Produktnamen oder bei der Zutatenliste auf der Verpackung erkennbar sein sollte.
Zusammensetzung der veganen Eissorten
Die Kennzeichnung der Zutaten auf veganem Eis ist ebenfalls nicht immer vollständig. Werden Zutaten wie Schokolade oder Nüsse auf der Verpackung abgebildet oder beschrieben, muss normalerweise der prozentuale Mengenanteil angegeben sein. Auch der Anteil an Kakaoerzeugnissen, die zum Schokoladengeschmack beitragen, sollte in der Zutatenliste in Prozent angegeben werden. Leider halten sich nicht alle Hersteller an diese Vorgaben.
Einheitliche Mengenangabe nach Gewicht und Volumen
Abgepacktes Speiseeis wird laut Fertigpackungsverordnung nach Volumen gekennzeichnet, obwohl es eine feste Masse ist. Ein Hinweis auf das Gewicht ist nicht vorgeschrieben. Da Hersteller häufig viel Luft in ihre Produkte schlagen, kommt es zu großen Unterschieden zwischen Volumen und Gewicht. Die Verbraucherzentrale Bayern fordert daher eine einheitliche Mengenangabe nach Gewicht oder zumindest kombiniert nach Volumen und Gewicht, um Verbrauchern eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen.
Klimaneutralität und Nutri-Score
Einige Hersteller werben mit Klimaneutralität für ihre veganen Eissorten, allerdings lassen sich diese Angaben oft nicht nachprüfen. Die Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt den Herstellern, auf nicht belegbare Aussagen zur Klimaneutralität zu verzichten. Zudem ist der Nutri-Score, der eine Einkaufshilfe für die Nährwerte darstellt, auf den Produkten kaum zu finden. Die Verbraucherzentrale Bayern fordert die Hersteller auf, ihre Produkte mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen, um den Verbrauchern eine einfachere Vergleichbarkeit der Nährwerte zu ermöglichen.
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