Was tun bei Wadenkrampf?

Was tun bei Wadenkrampf?

Ein Wadenkrampf kann plötzlich auftreten – oft nachts im Bett. Es ist zwar schmerzhaft, aber in der Regel harmlos. Mit einfachen Maßnahmen kann man dem anfallsartigen Zusammenziehen der Muskeln vorbeugen.

Symptome – So zeigen sich Wadenkrämpfe

Ein Wadenkrampf tritt unerwartet auf und verschwindet in der Regel kurz darauf genauso plötzlich. Dabei ziehen sich die Muskeln vorne und seitlich am Schienbein zusammen.

Ursache von Wadenkrämpfen

Wenn Wadenkrämpfe nur gelegentlich auftreten, gibt es in der Regel eine einfache und harmlose Ursache dafür. Mediziner teilen die plötzlichen Schmerzen in drei Kategorien ein:

1. Idiopathische Krämpfe

Wenn der Muskelkrampf nachts im Schlaf ohne erkennbare Ursache auftritt.

2. Paraphysiologische Krämpfe

Eine Störung im Elektrolyt- oder Wasserhaushalt kann die Ursache für einen Wadenkrampf sein. Dies tritt auf, wenn sich beispielsweise ein Sportler überanstrengt und die Muskeln nicht zur Ruhe kommen lässt. Auch starkes Schwitzen und zu wenig Trinken können einen schmerzhaften Wadenkrampf auslösen. Magnesiummangel kann ebenfalls Krämpfe verursachen, da Magnesium für das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln wichtig ist.

3. Symptomatische Krämpfe

In seltenen Fällen kann der Muskelkrampf ein Begleitsymptom von Erkrankungen sein. Störungen im Bereich der Muskeln, des Stoffwechsels oder des Nervensystems können die Schmerzen verursachen. Auch bestimmte Medikamente können die Ursache für einen Wadenkrampf sein.

Wer ist vom Wadenkrampf besonders betroffen?

Jeder Mensch leidet gelegentlich unter einem Wadenkrampf, aber bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders betroffen. Dazu gehören vor allem Sportler, insbesondere nach einem intensiven Training, bei dem die Muskeln überanstrengt werden. Wenn die bereits erschöpfte Muskulatur zu wenig Flüssigkeit und Mineralstoffe erhält, können weitere Schmerzen auftreten. Auch Personen, die viel am Schreibtisch sitzen, oder ältere Menschen leiden häufig nachts an Wadenkrämpfen. Ältere Menschen trinken oft weniger und ernähren sich einseitig, was den Wasser- und Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen kann. Hormonelle Veränderungen, Durchblutungsstörungen und Rückenprobleme können ebenfalls das Auftreten von Krämpfen begünstigen. Schwangere Frauen haben aufgrund der Hormon- und Stoffwechselveränderungen oft nachts mit Wadenkrämpfen zu kämpfen. Eine weitere Ursache für einen Wadenkrampf kann eine Fehlstellung am Fuß oder Bein sein, beispielsweise bei Senkfüßen. Schlecht sitzende Schuhe oder eine ungünstige Schlafposition können ebenfalls zu einer erhöhten Anspannung der Beinmuskulatur führen und sich meist in Form eines Wadenkrampfs bemerkbar machen. Auch bestimmte Medikamente können den Mineralstoffhaushalt stören und Krämpfe verursachen, wie zum Beispiel bestimmte Bluthochdruckmedikamente, Mittel gegen Alzheimer, Parkinson oder harntreibende Medikamente. Darüber hinaus können Stimulanzien wie Koffein, Nikotin, Alkohol oder Kokain in größeren Mengen den Magnesiumspiegel senken und Muskelschmerzen verursachen.

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Harmlose Ursache oder ernsthafte Erkrankung?

Ein Wadenkrampf kann selten auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Welche ernsthaften Erkrankungen können vorliegen?

Wadenkrampf, was tun?

Um einen Wadenkrampf zu lindern, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Dehnen Sie die Unterschenkel, indem Sie die Fußspitze in Richtung Körper ziehen, mit der Ferse nach vorne treten oder das schmerzende Bein nach hinten strecken und dabei die Ferse auf den Boden drücken.
  • Massieren Sie die Wade leicht, um die Muskulatur zu lockern, die Durchblutung zu steigern und zu entspannen.
  • Legen Sie eine Trainingspause ein und trinken Sie. Magnesium-, Kalium- oder Natrium-haltige Getränke eignen sich am besten, um den Elektrolythaushalt auszugleichen. In der Apotheke erhalten Sie eine ausgewogene und hochdosierte Kombination verschiedener Mineralstoffe, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelt wurde.
  • Stehen Sie nachts im Bett auf und gehen Sie vorsichtig umher, um den Krampf zu lösen.
  • Um nächtlichen Wadenkrämpfen entgegenzuwirken, nehmen Sie am besten eine kurze Fuß- oder Wadendusche oder legen Sie eine Wärmflasche auf die schmerzende Muskulatur. Beim Sport sind warme Socken oder Strümpfe zu empfehlen.
  • Kalte Auflagen können ebenfalls den Wadenkrampf lösen. Kühlpacks, die im Kühlschrank aufbewahrt werden können, sind in verschiedenen Größen in der Apotheke erhältlich.

Wann ist ärztlicher Rat gefragt?

Falls diese Selbsthilfemaßnahmen nicht helfen, könnte eine ernsthafte Ursache hinter den Krämpfen stecken. Gehen Sie zum Arzt, wenn sich die Muskeln wiederholt schmerzhaft verkrampfen und die Schmerzen auf andere Körperbereiche ausstrahlen. Das Gleiche gilt, wenn der Wadenkrampf lange anhält oder Ihre Nachtruhe oder Ihren Tagesablauf beeinträchtigt. Zusätzliche Schmerzen, Lähmungen, Schwellungen oder Taubheitsgefühle erfordern ebenfalls einen Arztbesuch. Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn Sie an einer chronischen Stoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus oder Nierenschwäche leiden. In diesem Fall ist ein Arztbesuch ratsam, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Personen mit hohem Fieber und/oder Durchfall und Erbrechen sollten ebenfalls dringend einen Arzt aufsuchen, da der Wadenkrampf auf ein gefährliches Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt und Mineralstoffmangel hinweisen kann. Auch bei Alkoholkranken kann der anfallsartige Beinschmerz auf Mangelzustände oder Nervenschädigungen hinweisen.

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Vorbeugung

Ein Arztbesuch ist nicht immer erforderlich, wenn Sie gelegentlich unter einem Wadenkrampf leiden. Sie können präventiv mit einfachen Maßnahmen eingreifen. Weitere Tipps zur Vorbeugung erhalten Sie in Ihrer Apotheke.