Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn plötzlich das Wasser abgestellt wird. In solchen Momenten wird einem klar, wie sehr wir von der Zivilisation abhängig sind und wie schnell wir in die Steinzeit zurückversetzt werden können. Aber keine Sorge, es gibt immer einen Weg, damit umzugehen. Wir sind Experten auf diesem Gebiet und möchten Ihnen hier einige Tipps geben, um einen wasserlosen Tag zu überstehen.
Keine Panik, kein Ärger
Als erstes sollten Sie sich klar machen, dass das Wasser nicht persönlich gegen Sie abgestellt wurde. Auch wenn es unangenehm ist, ärgern Sie sich nicht darüber. Panik hilft ebenfalls nicht weiter. Solange Sie keinen Brand löschen müssen oder einen gestrandeten Wal feucht halten müssen, werden Sie die Zeit ohne Wasser wahrscheinlich gut überstehen. Wenn Sie frühzeitig informiert wurden, können Sie sich auf besondere Situationen vorbereiten. Ansonsten bewahren Sie einen kühlen Kopf. Alles wird gut.
Wie lange wird das Wasser abgestellt?
Normalerweise erhalten Sie eine Information darüber, wie lange das Wasser abgestellt wird. Falls nicht, können Sie beim Vermieter oder den Stadtwerken nachfragen. Längere Wasserabschaltungen dauern selten länger als 8 Stunden. In der Regel handelt es sich um Zeitspannen von ca. 3 Stunden. Wenn das Wasser über einen längeren Zeitraum abgestellt wird, kann es sein, dass der Vermieter oder andere Verantwortliche einen Tankwagen mit frischem Wasser zur Verfügung stellen. Wenn alles nichts nützt und Ihr Wasser mehrere Tage abgestellt wird, können Sie zu Freunden, Verwandten oder sogar ins Hotel ausweichen. Je nach Aufwand können Sie sich z.B. vom Vermieter entschädigen lassen. Wie die Rechtslage in solchen Situationen aussieht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Was haben Sie in dieser Zeit vor?
Es gibt viele Aktivitäten, für die wir Wasser benötigen, sei es zum Kochen, Putzen, Waschen oder Duschen. Machen Sie sich eine Liste mit den Dingen, für die Sie Wasser brauchen und sortieren Sie sie nach Wichtigkeit. Falls das Wasser nur für eine relativ kurze Zeit abgestellt wird, können Sie Ihre Aktivitäten einfach verschieben. Es kann ärgerlich sein, wenn Sie zum Beispiel die Waschmaschine morgens anstellen wollten und es auf den Nachmittag verschieben müssen, aber ärgern Sie sich nicht. Verschieben Sie es einfach. Anders sieht es bei Dingen aus, die nicht verschoben werden können. Wenn Sie zum Beispiel Essen für Ihre Kinder zubereiten müssen, sammeln Sie im Vorfeld genügend Wasser.
Wasser sammeln bzw. kaufen
Überlegen Sie, wie viel Wasser Sie für wie lange benötigen. Sammeln Sie Wasser in Töpfen, Eimern, Gießkannen, Bottichen, Flaschen, der Badewanne oder dem Waschbecken. Unterscheiden Sie zwischen Wasser für die Nahrungszubereitung (z.B. in verschließbaren Flaschen) und Gebrauchswasser (z.B. für die Toilettenspülung, kann offen in der Wanne oder in Eimern aufbewahrt werden). Falls Sie keine Zeit mehr haben, Wasser abzufüllen, können Sie auch Mineralwasser mit Kohlensäure oder stilles Wasser im Geschäft kaufen.
Wasser für Kindernahrung
Wenn Sie Wasser für Kindernahrung verwenden möchten, sollten Sie es zur Sicherheit abkochen, wenn es bereits länger in Flaschen oder Behältern lagert. Im Zweifelsfall können Sie auch gekauftes Wasser verwenden.
Sonderfall Klospülung
Der Gang zur Toilette ist ein Sonderfall an einem wasserlosen Tag. Während sich die meisten anderen Aktivitäten ohne Wasser umgehen lassen, müssen wir doch irgendwann auf unseren Körper hören und die Toilette besuchen. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Toilettenspülung funktioniert. Ein Spülgang ist im Grunde genommen nur Wasser, das in die Schüssel geschüttet wird. Ob dieses Wasser aus dem Spülkasten oder aus einer Wasserflasche kommt, spielt dabei keine Rolle. Wenn genug Wasser in die Schüssel gelangt, überschreitet es die Senke am gebogenen Rohr hinter der Schüssel. Das Wasser in der Schüssel steigt an, fließt nach hinten über, stürzt ins Abflussrohr und reißt dabei das überschüssige Wasser und den Inhalt der Schüssel mit sich. Um einen ausreichend starken Wasserstrom zu erzeugen, wird je nach Bedarf Wasser aus Eimern, Flaschen oder anderen Behältern in die Toilettenschüssel geschüttet. Wenn Sie einen Aufputz-Spülkasten haben, haben Sie die Möglichkeit, dessen Deckel anzuheben, Wasser einzufüllen und dann wie gewohnt zu spülen. Ein Spülkasten fasst ca. 10 Liter Wasser, von denen meistens 6 Liter pro Spülung verwendet werden. Durch die Spartaste kann die Menge auf etwa die Hälfte (also 3 Liter) reduziert werden.
Wasser abgestellt – wie lange vorher ankündigen?
Es gibt keine gesetzliche Regelung darüber, ob und wie lange vorher angekündigt werden muss, dass das Wasser abgestellt wird. Klar ist jedoch, dass es zum guten Ton gehört, die Bewohner rechtzeitig zu informieren. Manchmal, zum Beispiel in Notfällen, ist das natürlich nicht möglich. Wenn das Wasser jedoch länger abgestellt wird, können Vermieter oder Versorger den Bewohnern Wasser aus anderen Quellen zur Verfügung stellen. Lange Wasserabschaltungen sind jedoch eher selten. Bei Bauarbeiten wird das Wasser meist nur für einige Stunden abgestellt.
Erfahrungsbericht – Morgen wird das Wasser abgestellt…
Bei abgestelltem Wasser sollte man sich nicht ärgern. Jeder kennt die Situation und hat schon einmal Erfahrungen damit gemacht, auch wir. Wer also einen (nicht ganz ernst gemeinten) Erfahrungsbericht zum Umgang mit abgestelltem Wasser sucht, ist hier genau richtig.
Tag 1 – Der Schock – Das Wasser wird abgestellt
Als die Meldung kam, dass das Wasser abgestellt wird, war der Schock groß. Doch es half nichts, wir waren unserem Schicksal ausgeliefert. Wir hatten weniger als 24 Stunden Zeit, in denen wir die Toilette so oft besuchen konnten, wie wir wollten. Ein schwacher Trost für den Ausblick, der sich uns beim Gedanken an Tag X bot.
In solchen Situationen neigt man dazu, sich vorzubereiten, sei es auf einen Wirbelsturm, einen Blizzard, eine Flut oder eine Invasion. Doch all diese Vorbereitungen waren nutzlos. Ein kleiner Wasserturm mit Notspeicherfunktion, der uns ein autarkes Leben inmitten der wasserlosen Ödnis ermöglicht hätte, war nicht rechtzeitig lieferbar. Also hieß die Devise: Wasser sammeln, so lange es noch geht. In Flaschen, Eimern und Gefäßen sollte so viel Wasser wie möglich aufbewahrt werden.