Was tun, wenn eine nierenkranke Katze nicht frisst? Tipps vom Tierarzt

Was tun, wenn eine nierenkranke Katze nicht frisst? Tipps vom Tierarzt

Viele nierenkranke Katzen haben mit Appetitlosigkeit zu kämpfen, oft aufgrund von Übelkeit, einem typischen Symptom der Nierenerkrankung. Dieses Problem sollte nicht unterschätzt werden, da Hungern die Nierenprobleme verschlimmern kann und somit einen Teufelskreis verursacht. In diesem Artikel bieten wir bewährte Sofortmaßnahmen bei Futterverweigerung, Tipps zur optimalen Vorbereitung auf Appetitlosigkeit und vorbeugende Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Ihre nierenkranke Katze regelmäßig und ausreichend frisst.

Sofortmaßnahmen, wenn die nierenkranke Katze plötzlich nicht frisst

Stellen Sie sich vor, Ihre Katze frisst plötzlich nicht mehr, Sie haben kein anderes Katzenfutter zur Hand und die Geschäfte sind geschlossen. Was können Sie tun? Hier sind einige Sofortmaßnahmen:

1. Das Katzenfutter auf Körpertemperatur anwärmen

Indem Sie das Futter auf Körpertemperatur erwärmen, entfalten sich die Aromastoffe besser und viele Katzen bekommen wieder Appetit. Achten Sie darauf, dass das Futter nicht zu heiß ist und es nicht zu lange stehen bleibt, um hygienische Probleme zu vermeiden.

2. Trockenfutter anfeuchten oder zu einem warmen Brei zubereiten

Ein warmer Futterbrei hat ein intensiveres Aroma. Die weiche Konsistenz erleichtert es Katzen mit Zahnfleischentzündungen oder Zahnschmerzen zu fressen. Bei Nierenerkrankungen treten häufiger Zahnfleischentzündungen aufgrund von Harnvergiftung (Urämie) auf.

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3. Häufig kleine Mengen frisches Futter anbieten

Es entspricht dem natürlichen Fressverhalten von Katzen, mehrmals am Tag kleine Mengen zu fressen. Feuchtfutter wird jedoch meist nicht mehr angerührt, wenn es länger als eine Stunde im Napf steht. Das Anbieten vieler winziger Portionen kann helfen, dass Ihre Katze über den Tag genug Kalorien aufnimmt.

4. Kleine Mengen einer Nascherei untermischen, die Ihre Katze besonders gerne mag

Es ist zwar nicht ideal, aber in Ausnahmefällen können Sie die Nierendiät Ihrer Katze mit Fleisch oder salzhaltiger Brühe strecken, um sie zum Fressen zu animieren. Beachten Sie jedoch, dass dies die Nieren mit zusätzlichem Eiweiß oder Salz belastet. Sie können auch ab und an etwas Butter, Schmalz oder fettreichen Fisch untermischen, da Fett viel Energie liefert und ein guter Geschmacksträger ist. Vermeiden Sie jedoch Milch oder Sahne, da viele Katzen mit Durchfall auf Milchzucker reagieren, was den Körper weiter austrocknet, was bei Niereninsuffizienz häufig vorkommt.

5. Im Notfall zum Tierarzt fahren

Wenn es Ihnen mit diesen Maßnahmen nicht gelingt, Ihre Katze zum Fressen zu bewegen, ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll. In der Praxis oder Klinik kann ein appetitanregendes Medikament oder etwas gegen Übelkeit verabreicht werden. Des Weiteren kann überprüft werden, ob ein akutes Problem die Appetitlosigkeit verursacht. Falls erforderlich, kann Flüssigkeit, Elektrolyte und/oder Nährstoffe über eine Infusion verabreicht werden, um die Zeit zu überbrücken, bis der Appetit zurückkehrt.

Bereiten Sie sich auf Phasen der Futterverweigerung vor

Wer schon einmal erlebt hat, wie eine nierenkranke Katze plötzlich gar nicht mehr frisst, möchte dies nicht wieder durchmachen. Leider tritt Appetitlosigkeit aufgrund der Niereninsuffizienz mit fortschreitender Erkrankung immer häufiger auf. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Ihrer Katze helfen, diese Phasen gut zu überstehen, ohne den Notdienst in Anspruch nehmen zu müssen. Hier sind einige Tipps:

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1. Konsequent Nierendiätfutter füttern

Appetitlosigkeit entsteht meist durch Übelkeit und Abgeschlagenheit, wenn die Katze unter einer Harnvergiftung leidet. Spezielles Nierendiätfutter trägt dazu bei, dass solche urämischen Phasen deutlich seltener auftreten. Hill’s k/d und Royal Canin Renal sind wissenschaftlich nachgewiesene Futtersorten, die empfohlen werden. Es ist wichtig, nicht auf normales Katzenfutter umzusteigen, wenn Ihre Katze plötzlich ihre Nierendiät verweigert.

2. Im Notfall eine andere Nierendiät bereithalten

Es ist ratsam, verschiedene Geschmacksrichtungen von Nierendiätfutter vorrätig zu haben. Nierenkranke Katzen assoziieren oft Übelkeit mit dem Futter, das sie gegessen haben, bevor ihnen übel wurde. Verständlicherweise lehnen sie es dann ab. Eine stationäre Behandlung beim Tierarzt kann ebenfalls dazu führen, dass Ihre Katze das dort angebotene Futter nicht mehr frisst, da der Geruch sie an das Stress-Erlebnis erinnert. Die sogenannte “erlernte Aversion” verschwindet jedoch normalerweise nach etwa 40 Tagen, sodass Sie danach wieder zur gewohnten Futtersorte zurückkehren können. Royal Canin bietet beispielsweise neben dem “normalen” Renal Katzenfutter auch Renal Spezial für Phasen der Appetitlosigkeit an.

3. Appetitanreger und Päppelpaste verwenden

Als Appetitanreger haben sich alfavet ReConvales Tonicum bewährt. Es kann langfristig unterstützend eingesetzt werden, wenn Ihre Katze zwar ein wenig frisst, aber dennoch abmagert, da die aufgenommene Futtermenge nicht ausreicht. Energiepasten wie ReConvales Päppelpaste oder Vetoquinol Calo-Pet sind hilfreich, um kurzfristig Energie in die Katze zu bekommen oder das Diätfutter aufzupeppen. Beachten Sie, dass diese Pasten nicht dauerhaft gegeben werden sollten, sondern nur für einige Tage zur Überbrückung schlechter Phasen.

4. Auf Flüssignahrung oder Elektrolytlösung zurückgreifen

Obwohl nierenkranke Katzen ungern fressen, haben sie oft Durst. In diesem Fall können Sie Flüssigkeit verwenden, um ihnen zusätzliche Energie zuzuführen. Oralade Elektrolytlösung eignet sich dafür gut und kann auch portioniert als Eiswürfel eingefroren werden. Wenn Ihre Katze nicht von selbst trinkt, können Sie die Flüssigkeit mit einer Spritze verabreichen. Die energiereiche Sondennahrung Royal Canin Renal Liquid kann ebenfalls per Spritze verabreicht werden. Sie wurde für Intensivpatienten entwickelt und deckt den gesamten Ernährungsbedarf ab.

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Diese Tipps sollen Ihnen helfen, Ihre nierenkranke Katze bei Appetitlosigkeit zu unterstützen und für die verschiedenen Phasen der Futterverweigerung vorbereitet zu sein. Weitere Informationen zu chronischen Nierenerkrankungen bei Katzen finden Sie unter den folgenden Links:

  • Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen
  • Leckerli bei Niereninsuffizienz