Was tun, wenn Welpen beißen?

Was tun, wenn Welpen beißen?

Haben Sie einen süßen Welpen zu Hause, der gerne in Hände beißt? Keine Sorge, das ist völlig normal! Welpen erforschen ihre Umgebung und trainieren dabei ihre Beißhemmung. Doch was tun, wenn das Beißen gefährlich wird? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Beißhemmung bei Welpen trainieren können, damit Sie auch in unangenehmen Situationen sicher mit Ihrem Hund umgehen können.

Warum ist es wichtig, die Beißhemmung zu trainieren?

Ihr Welpe wird größer und stärker und spätestens nach dem Zahnwechsel wird das Beißen gefährlich. Deshalb ist es essenziell, die Beißhemmung rechtzeitig zu trainieren. Stellen Sie sich vor, Sie müssen Ihren Hund zum Tierarzt bringen oder eine Verletzung kontrollieren. In solchen Situationen sollte Ihr Hund jederzeit gefahrlos gehandhabt werden können, auch wenn er ängstlich oder frustriert ist.

Mein Welpe beißt in Hände – warum macht er das?

Für Welpen ist das Beißen ein normales Verhalten. Bereits im Alter von vier bis fünf Wochen fangen Wurfgeschwister an zu balgen und testen dabei ihre Milchzähne. Ihr Welpe wird mit acht Wochen zu Ihnen kommen und die Beißhemmung wird noch nicht gefestigt sein. Alles ist aufregend, vor allem beim Spielen ist der Welpe oft überdreht. Er beißt in Hände oder Füße und ist kaum zu beruhigen. Je mehr Sie sich wehren, desto mehr dreht er auf. Für ihn ist das Beißen eine Aufforderung zum Spiel und zum Raufen wie mit seinen Wurfgeschwistern. Zusätzlich kann er auch aus Frust zuschnappen, da Welpen gerne Gegenstände bekabbern, um diese zu prüfen. Mit dem Zahnwechsel ab drei bis vier Monaten knabbert Ihr Welpe dann an allem herum.

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So trainieren Sie die Beißhemmung

Es kursiert das Gerücht, dass die Beißhemmung angeboren sei. Doch tatsächlich hängt sie von der richtigen Sozialisierung und Erziehung ab. Welpen lernen die Beißhemmung anfangs von ihren Geschwistern und Eltern. Deshalb ist es wichtig, einen Welpen nicht zu früh von ihnen zu trennen. Bei Ihnen angekommen, sind Sie gefordert, die Beißhemmung zu festigen. Dabei helfen Ihnen die folgenden vier Säulen:

Nutzen Sie natürliches Hundeverhalten

Die Welpen eines Wurfes erproben ihre Milchzähne und beginnen zu raufen. Wenn ein Welpe zu fest beißt, wird sein Geschwisterchen quietschen und ordentlich zurückschnappen. Danach spielen sie mit einem anderen Welpen weiter. Der Welpe lernt dadurch: Wenn ich beiße, bekomme ich sofort einen schmerzhaften Biss und darf nicht mehr mitspielen. Beißen die Welpen ihre Elterntiere, beeindruckt sie deren Reaktion noch mehr. So lernen sie schnell, dass Beißen keine gute Idee ist. Führen Sie diese Erziehung konsequent fort.

Helfen Sie Ihrem Welpen

Gerade als Halbstarke können manche Junghunde sehr aufdrehen, was das Lernen erschwert. Um die Aufgedrehtheit zu reduzieren, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Ärgern Sie Ihren Welpen nicht. Greifen Sie nicht nach seinen Fangzähnen, spielen Sie kein Tauziehen oder stupsen Sie ihn nicht mit den Füßen an. Das animiert ihn dazu, zu schnappen.
  • Erlauben Sie ihm nicht, mit den Fingern zu spielen oder daran zu knabbern.
  • Kraulen Sie Ihren Welpen nicht unsanft und hektisch, er versteht das als Aufforderung zum Raufen.
  • Vermeiden Sie plötzliche Berührungen.
  • Verwenden Sie keine Quietschspielzeuge, da diese den Welpen zum Beißen animieren können.
  • Vermeiden Sie laute Rufe beim Spielen, um ihn nicht anzustacheln.
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Kauspielzeuge

Statt Ihrem Welpen alles zu verbieten, sollte er eine erlaubte Möglichkeit haben, seine Zähnchen zu erproben und zu spielen. Kauspielzeuge eignen sich dafür hervorragend. Sie bestehen meist aus Kautschuk oder Gummi, können aber auch Stofftiere oder Seile sein. Setzen Sie diese gezielt als Belohnung ein: Wenn Ihr Welpe beißt, geben Sie ihm eine Ansage und ignorieren ihn kurz. Wenn er brav abwartet, bekommt er ein Spielzeug zum Kauen und wird gelobt.

Achtung: Spielen Sie keine Zerrspiele während des Zahnwechsels, da dabei lockere Milchzähne herausgerissen werden könnten und im schlimmsten Fall Fehlstellungen des Dauergebisses provoziert werden.

Konsequenz

Wie Sie bereits ahnen, ist Konsequenz das Wichtigste. Wenn nicht alle Personen, die mit dem Welpen umgehen, diese Tipps beachten, wird es schwierig. Seien Sie streng, aber niemals ungerecht oder grob. Halten Sie die Lernphasen kurz und belohnen Sie den Welpen im Anschluss.

Ein Welpe, der nicht beißt

Wenn Ihr Welpe nicht beißt, mag das auf den ersten Blick prima erscheinen. In Wirklichkeit ist es jedoch ein Problem, denn gerade diese Welpen müssen die Beißhemmung trainieren, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Provozieren Sie ihn dazu, zu beißen, indem Sie ihm ein Zerrspielzeug oder Leckerchen anbieten, und gehen Sie dann wie oben beschrieben vor. Stellen Sie sicher, dass Ihr Welpe die Beißhemmung in jedem Fall lernt!

Ein Welpe, der weiterhin beißt

Sollte Ihr Welpe auch mit vier oder fünf Monaten noch beißen, empfiehlt es sich, einen Hundetrainer aufzusuchen. Besonders Kinder können den Welpen durch lautes Toben und Weglaufen animieren, zu raufen und zu beißen. Lassen Sie daher Kinder nie alleine mit dem Welpen. Die Welpenzeit mag anstrengend sein, aber sie bringt auch viel Freude in Ihr Leben. Wenn Sie die richtigen Maßnahmen ergreifen, werden Sie mit einem gut erzogenen Hund belohnt.

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