Die Vorteile effektiven Projektmanagements sind allgemein bekannt: optimale Ergebnisse, die pünktlich und im Rahmen des Budgets geliefert werden. Ein lückenhaftes Projektmanagement kann jedoch zu kostspieligen Verzögerungen und Budgetüberschreitungen führen. Die Auswahl einer geeigneten Projektmanagement-Strategie ist daher entscheidend. In diesem Beitrag werden das traditionelle Wasserfallmodell und das agile Projektmanagement verglichen sowie Vor- und Nachteile beider Methoden dargestellt.
Es ist nicht einfach, ein Projekt pünktlich und im Rahmen des Budgets abzuschließen. Eine Vielzahl von Faktoren kann den Fortschritt und Erfolg eines Projekts beeinflussen. Die Wahl der richtigen Projektmanagement-Methode ist dabei entscheidend für einen reibungslosen Projektablauf.
Warum sind Methoden wichtig?
Die gewählte Projektmanagement-Methode verbindet eine umfassende Unternehmensstrategie mit den Menschen, die diese Ideen umsetzen. Um die am besten geeignete Methode zu finden, braucht es daher ein klares Verständnis über die Bedürfnisse eines Unternehmens – sowohl vonseiten der Geschäftsleitung als auch der Mitarbeiter.
Eine geeignete Projektmanagement-Strategie sowie effektive Kommunikation unterstützen Unternehmen dabei, ihre Ziele erfolgreich umzusetzen. Die Entscheidung zwischen traditionellen und agilen Methoden verdeutlicht die Herangehensweise von Projektmanagern an ihre Projekte, was sich maßgeblich auf die Projektergebnisse auswirkt. Es ist daher wichtig, die Stärken und Schwächen der möglichen Ansätze zu kennen.
Über das Wasserfallmodell (Traditionelles PM)
Das Wasserfallmodell ist ein Klassiker unter den Projektmanagement-Methoden. Anhand klar definierter Abläufe werden Projekte schrittweise bearbeitet. Die Entscheidung über die Aufgaben eines Projekts ist von drei Faktoren abhängig: Zeit, Kosten und Umfang. Diese Faktoren beeinflussen, wie die Ergebnisse des Projekts letztendlich aussehen. Während der Initiierungs- und Planungsphase sollte daher ein gemeinsamer Konsens über die richtige Balance angestrebt und geschaffen werden.
Das Wasserfallmodell erfordert eine frühzeitige, detaillierte Dokumentation der Anforderungen und Spezifikationen des fertigen Produkts. Diese können nicht mehr geändert werden, sobald das Projekt beginnt. Spezifikationen dienen einerseits als Richtlinien für die einzelnen Projektphasen und zeigen den Teammitgliedern klar, was erwartet wird. Andererseits ist die Dokumentation von Spezifikationen ein zeitaufwändiger Prozess, der sich auf die Projektlaufzeit auswirken kann und den Kunden nur wenig mit einbezieht.
Das klassische Projektmanagement wird im Allgemeinen in fünf verschiedene Phasen unterteilt: Initiierung, Planung, Ausführung, Überwachung und Abschluss. Jede dieser Phasen verfügt über eine Checkliste, die ausgefüllt werden muss, bevor die nächste Phase gestartet wird. Dieser Vorgang wird als Wasserfall-Methode bezeichnet.
Über Agilität
Agilität ist ein wichtiges Schlagwort in der modernen Wirtschaft: ein heiliger Gral für Entwicklungsteams, der oft erwähnt, aber nur selten richtig verstanden wird. Im eigentlichen Sinne bezieht sich Agilität auf die Softwareentwicklung. Elemente dieser Methode sind seit den 1950er Jahren weit verbreitet, was 2001 zur Veröffentlichung des Manifests für agile Softwareentwicklung führte. Der Erfolg von Agilität im Bereich der Softwareentwicklung hat dazu beigetragen, dass die Methode auch in vielen anderen Branchen implementiert wurde.
Die Abwendung von traditionellen Methoden hin zu einem agilen Ansatz für das Projektmanagement ist teilweise auf die systematischen Einschränkungen des Wasserfallmodells zurückzuführen. In einem schnelllebigen und wettbewerbsorientierten Geschäftsumfeld ist es notwendig, Projekte auf eine Art und Weise zu verwalten, die mehr Freiheit bei der Arbeit ermöglicht. Agile Projekte sind flexibel und bestehen aus nichtlinearen Interaktionen, die auf spezifische, für den Kunden relevante Probleme reagieren.
Agile Methoden können vielfältig eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang kann das Arbeiten nach agilen Prinzipien zu besseren Ergebnissen führen, da das Projektteam schneller auf Feedback reagieren kann.
Vor- und Nachteile
Der beste Weg, den Unterschied zwischen Wasserfallmodell und agilem Projektmanagement zu visualisieren, ist, sich selbst als Kunde in einem Restaurant vorzustellen: Das Entwicklungsteam wäre das Küchenpersonal (der Chefkoch wäre der Projektmanager) und die Unternehmensleitung der Restaurantbesitzer.
Beim Wasserfallmodell durchsuchen Sie das Menü und bestellen das gewünschte Gericht. Das Küchenpersonal befolgt den Plan des Chefkochs genau, mit dem Ergebnis, dass Sie Ihr Essen einige Zeit später geliefert bekommen.
Beim agilen Projektmanagement gehen Sie selbst in die Küche und beteiligen sich intensiv an der Zubereitung Ihres Gerichts. Das Küchenpersonal präsentiert Ihnen nach jedem Schritt des Rezepts die “aktuellste” Version Ihres Essens und erlaubt Ihnen, Anpassungen vorzunehmen. Schlussendlich erhalten Sie die Mahlzeit, die Sie wollten, auch wenn diese nicht genau Ihrem ursprünglich bestellten Gericht entspricht.
Jeder Ansatz hat positive und negative Aspekte. Das klassische Projektmanagement lässt dem Küchenpersonal nicht viel Spielraum für Interpretation und kann zu standardisierten Gerichten führen. Andererseits kann ein zu großer Einfluss auf die Entwicklung zu Problemen führen. Die Wahl der richtigen Projektmanagement-Methode hängt also davon ab, was Sie mit Ihrem Projekt erreichen möchten.
Sich für eine Methode entscheiden
Eines ist klar: Agilität ist nicht für jedes Projekt der richtige Ansatz. Die Wahl der richtigen Methode hängt von den Merkmalen des Projekts ab. Die Faktoren Projektkomplexität, Kundenbeteiligung und Teamcharakter spielen dabei eine wichtige Rolle. Es gibt kein allgemeingültiges Modell für die Auswahl einer Projektmanagement-Methode. Projektmanager sollten sich jedoch über die Beschaffenheiten ihrer Projekte im Klaren sein, bevor sie einen Ansatz wählen, der zu den Merkmalen des Projekts passt.
Das richtige Tool für den Job
Kurz gesagt, die Wahl zwischen klassischen und agilen Ansätzen ist eine Frage der Präferenz. Wenn Sie Ihre nächsten Projekte, Ziele, gewünschten Ergebnisse und potenzielle Risiken richtig einschätzen, können Sie die richtige Methode von Fall zu Fall auswählen.