Website erstellen mit Jimdo – Ein kritisches Fazit

Website erstellen mit Jimdo – Mein kritisches Urteil

Jimdo war einst ein Vorreiter in der Vereinfachung der Website- und Onlineshop-Erstellung. Durch begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten und eine optimierte Benutzerführung konnten sogar technische Laien ansprechende Websites erstellen.

Doch seitdem ist bei Jimdo nicht viel passiert und das Produkt wirkt zunehmend veraltet. Wix und WordPress sind meiner Meinung nach die besseren Alternativen.

Das größte Pluspunkt für Jimdo ist immer noch die Einfachheit. Angesichts der vergleichsweise hohen Preise reicht mir das jedoch nicht mehr aus, um den Rückstand bei den Funktionen aufzuholen.

WordPress ist meiner Meinung nach die bessere Wahl. Inzwischen ist es genauso einfach, eine Website mit WordPress zu erstellen wie mit einem Baukasten.

WordPress vs. Wix vs. Jimdo – Ein Vergleich

Jimdo im Vergleich zu WordPress und Wix

Einfachheit – der größte Vorteil bei Jimdo

Jeder “Technik-Neandertaler” kann tatsächlich eine Website mit Jimdo erstellen. Dies ist ideal für Nutzer, die selten Änderungen an ihrer Website vornehmen. Keine Einarbeitungszeit, einfach einloggen, Text anpassen, speichern und fertig.

Dies ist besonders nützlich für lokale Dienstleister wie Friseure, Handwerker, Einzelhändler und Yoga-Studios.

Das Prinzip bei Jimdo basiert auf Content-Blöcken, die einfach angepasst werden können. Die Anordnung kann variiert, das Farbschema gewechselt und Elemente hinzugefügt oder entfernt werden.

Externe Erweiterungen

Einige Funktionen, die beim Jimdo Creator Standard waren, fehlen beim Dolphin noch teilweise. Es ist jedoch möglich, Videos von YouTube oder Vimeo einzubetten. Das Hochladen von PDFs ist jetzt auch möglich, aber das Einbetten von HTML wird immer noch nicht unterstützt.

LESEN  MLILY Matratzen Bewertungen

Zusätzliche Erweiterungen durch externe Dienste sind vorerst nicht geplant. Ein Beispiel dafür ist der Musikdienst Soundcloud, für den es bei Dolphin nur einen rudimentären Musikplayer gibt.

SEO – Es fehlt etwas

Es scheint beabsichtigt zu sein, dass Jimdo keine Option bietet, um Meta Title und Meta Description für Unterseiten anzupassen. Dies ist ein essentielles Feature, um bei Google besser gefunden zu werden.

Bei jedem anderen Baukasten kann das Vorschau-Snippet für die Google-Suchergebnisse festgelegt werden. Bei Jimdo ist dies nur für die Startseite möglich. Das reicht jedoch nicht aus, wenn eine Landingpage für Google und Besucher optimiert werden soll.

Die Integration der Google Search Console war jahrelang nicht verfügbar. Dieses Tool ist jedoch entscheidend, um Probleme auf der Website zu identifizieren und die Position in den Google-Suchergebnissen zu analysieren. Inzwischen ist das Tool integrierbar.

Ladezeit der Website

Jimdo hostet jede Website bei AWS von Amazon. Diese Server sind sehr schnell, viel schneller als Wix.

Da Amazon ein US-Unternehmen ist und außerhalb der EU liegt, sollte neben dem Vertrag mit Jimdo auch ein Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung mit Amazon abgeschlossen werden.

Wer seine Website sauber in Deutschland hosten möchte, sollte sich WordPress beim Hoster IONOS anschauen. Eine Anleitung zum Hosting von WordPress bei IONOS findest du hier. Zudem kostet es dort nur ein Viertel im Vergleich zu Jimdo.

Nicht zum Bloggen geeignet

Jimdo ist wirklich nicht für das Bloggen gemacht, auch wenn das Gegenteil behauptet wird. Wer mehr als 10 Seiten benötigt, zahlt bereits deutlich mehr.

Grundsätzlich würde ich keinen Baukasten für das Bloggen empfehlen, da solche Websites unflexibel sind. Jeder neue Artikel muss manuell überall eingebunden werden, wo er auf der Seite erscheinen soll. Für umfangreichere Projekte empfiehlt sich WordPress.

LESEN  Finanzguru 2023: Der intelligente Finanzassistent, dem du vertrauen kannst!

Datenschutz im Rahmen der DSGVO

Jimdo nimmt den Datenschutz als deutsches Unternehmen sehr ernst. Alle erforderlichen Informationen wie Impressum und Cookie-Banner sind verfügbar.

Mir gefällt jedoch nicht, wie dieser Aspekt kommuniziert wird. Im Upselling wird den Kunden suggeriert, dass sie Angst vor Abmahnungen haben sollten und unbedingt einen der teuren Legal-Tarife wählen sollten.

Es gibt viele kostenlose Datenschutzgeneratoren im Netz, auf die auch hingewiesen werden könnte.

Rechtstexte Manager im Paket Jimdo Grow Legal

Der Tarif Jimdo Dolphin Grow Legal kostet 20 Euro pro Monat und beinhaltet den Rechtstexte Manager und Abmahnschutz. Die rechtliche Absicherung wird von Trusted Shops als Erweiterung zum Tarif Jimdo Grow bereitgestellt, der ohne dieses Addon 15 Euro kostet. Bei Trusted Shops kostet dieser Service ohne Jimdo-Website exakt den gleichen Preis von 24,90 Euro pro Monat. Jimdo bietet somit einen deutlichen Preisnachlass für seine Nutzer, nämlich 5 Euro weniger für denselben Service.

Kundensupport – kaum vorhanden

Der Kundensupport war einst ausgezeichnet, ist jedoch mittlerweile stark rationalisiert worden. Es dauert teilweise 5 Tage, bis eine Antwort per E-Mail eintrifft.

Täglich erhalte ich Anfragen von Menschen, die Unterstützung benötigen, weil Jimdo entweder nicht erreichbar ist oder keine Lösung bieten kann.

Zusätzlich sind die FAQs verwirrend, da Jimdo zwei verschiedene Baukasten-Versionen anbietet: den alten Jimdo Creator und den veralteten Jimdo Dolphin.

Kosten

Im kleinsten Tarif “Start” zahlt der Jimdo-Kunde 9 Euro pro Monat. Das ist in Ordnung, aber nicht günstig.

Absurd wird es jedoch, wenn grundlegende SEO-Einstellungen gewünscht werden oder mehr als 10 Seiten erstellt werden sollen.

Eine einfache Website im Tarif “Grow” mit zwei E-Mail-Postfächern kann schnell 300 Euro pro Jahr kosten.

LESEN  Microsoft Excel: Rechnen mit Formeln und Funktionen

Zum Vergleich: Eine WordPress-Website ohne jegliche Einschränkungen inklusive Postfach und Domain kostet etwa 48 Euro pro Jahr.

Die Marketing-Aktion zu Beginn von Corona war der größte Witz. Ein Onlineshop für 1 Euro pro Monat als Starthilfe. Dies war eine großartige Idee. Kunden wurden jedoch ab dem zweiten Jahr 240 Euro berechnet.

Domain und E-Mail-Postfach

Eine Domain ist im ersten Jahr im Preis inbegriffen. Ab dem zweiten Jahr kostet eine Domain zusätzlich 20 Euro. Das ist in Ordnung.

Wer nicht ohne eine E-Mail-Adresse passend zum Domain-Namen leben kann, kann Jimdo mit der Google Suite verbinden. Bei Google kostet ein Mail-Account 48 Euro pro Jahr. Wer das Geld lieber anders investieren möchte, kann eine E-Mail-Weiterleitung zu seiner bestehenden E-Mail-Adresse einrichten.

Du hast die Wahl zwischen einem Mail-Postfach in der kostenpflichtigen G-Suite oder einer kostenfreien E-Mail-Weiterleitung zu deiner bestehenden Adresse.

Fazit zum Jimdo Baukasten

Ich habe über Jahre hinweg mit dem Jimdo-Baukasten an Kundenprojekten gearbeitet und die funktionalen Defizite irgendwie schön geredet. Es ist definitiv einfach, Websites zu erstellen, aber es ist schwierig damit zu wachsen.

Wer wirtschaftlich teilweise von seiner Website abhängig ist, sollte sich nicht von den schönen Grafiken auf der Website des Anbieters täuschen lassen. Die Tarife sind mittlerweile völlig überteuert.

Wer einen Baukasten sucht, sollte sich lieber den von IONOS anschauen. Alternativ dazu ist auch Wix eine gute Wahl. Für Marketing über Social Media oder Google Ads sollte man direkt auf WordPress setzen.