Die EU beschließt ein Verbot für Einwegplastik. Damit verschwindet nur ein Bruchteil des Kunststoffs in Deutschland. Wirtschaft und Verbraucher könnten viel mehr Müll vermeiden.
Einmal benutzt und dann weg damit – dieses Prinzip gilt für viele Einwegartikel wie Strohhalme und Wattestäbchen. Doch diese landen oft unachtsam im Meer und schaden seinen Bewohnern. Dabei gäbe es längst plastikfreie Alternativen aus Bambus, Glas oder sogar essbarer Nudel.
Das Europaparlament hat nun beschlossen, häufig vorkommende Einwegprodukte aus Plastik zu verbieten, für die es bereits Alternativen auf dem Markt gibt. Bis 2021 sollen Wattestäbchen, Trinkhalme, Einweggeschirr und -besteck, Kaffeerührstäbchen und aufgeschäumte Polystyrol-Behältnisse verschwinden. Auch eine Mindestsammelquote von 90 Prozent für Plastikflaschen wurde beschlossen. Deutschland liegt bereits seit einigen Jahren über dieser Quote.
Experten warnen jedoch, dass der Anteil von Einwegplastik am Gesamtaufkommen an Kunststoffverpackungen nicht hoch ist. Trotzdem ist es wichtig, auch andere Verpackungen zu reduzieren und zu verändern.
Es gibt jedoch bereits innovative Alternativen zu Einwegverpackungen. Zum Beispiel stellt ein schwäbisches Start-up-Unternehmen Bienenwachstücher her, die die herkömmliche Frischhaltefolie aus Polyethylen ersetzen. Diese Tücher sind komplett kompostierbar und können bis zu einem Jahr lang verwendet werden.
Auch Plastikflaschen könnten durch essbare Wasserkugeln aus Seetang und Calcium ersetzt werden. Ein britisches Unternehmen hat diese umweltfreundliche Alternative entwickelt.
Eine weitere Innovation kommt aus Hamburg, wo aus pflanzeneigenen Abfallstoffen Tomatenverpackungen hergestellt werden. Diese sind komplett kompostierbar und könnten herkömmliche Plastikschalen ablösen.
Auch gegen das umweltschädliche Styropor gibt es eine nachhaltige Alternative. Landpack, ein Unternehmen aus Oberbayern, stellt Isolierverpackungen aus Stroh her, die einfach im Biomüll entsorgt werden können.
Und schließlich gibt es auch eine Lösung für das Problem des Mikroplastiks in Kosmetika und Reinigungsmitteln. Ein komprimiertes Viskosetuch, das zu mehr als 50 Prozent aus Bambusfasern besteht, kann als biologisch abbaubare Alternative verwendet werden.
Nachdem die EU ein Verbot für Einwegplastik beschlossen hat, ist nun auch China aktiv geworden. Das Land will noch in diesem Jahr Plastikhalme und -tüten aus den Städten verbannen und hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um dem Plastikmüll entgegenzuwirken.