Weinessig ist der saure Bruder vom Wein und ein vielseitig einsetzbares Gewürz in der Küche. Der mildere Weißweinessig und der würzigere Rotweinessig verleihen den Speisen Geschmack und machen sie bekömmlicher. Schon im Mittelalter wurden Weinessigwickel zur Linderung von Entzündungen und Schwellungen verwendet.
Winzer verlagern ihre Essigproduktion
Damit der natürliche Prozess der Essigherstellung verhindert wird, schwefeln Winzer ihren Wein. Der Essigmeister muss den Wein dann mit Wasserstoffperoxid entschwefeln, bevor er ihn zu Essig verarbeiten kann. Auch Winzer stellen eigene Essig-Kreationen aus hochwertigen Weinen her, jedoch wird die Produktion immer ausgelagert, um eine unerwünschte Umwandlung in Essig zu vermeiden. Hochwertigen Weinessig findet man in spezialisierten Läden oder direkt beim Winzer. Alternativ kannst du auch bei uns besten Weinessig kaufen.
Die Zusammensetzung von Weinessig
Weißweinessig wird aus vergorenen weißen Trauben hergestellt, während Rotweinessig aus vergorenen roten Trauben gewonnen wird. Hochwertiger Weinessig enthält keine Zusatzstoffe und wird zur natürlichen Aromatisierung auch mit hochwertigem Saft verfeinert. Im Gegensatz zu anderen Essigsorten unterliegt Weinessig dem Weingesetz und muss einen Säuregehalt von mindestens 6% aufweisen. Der Alkoholgehalt darf maximal 1,5% betragen.
Was unterscheidet Weinessig von Balsamico?
Der Säuregehalt von Balsamessig ist im Vergleich zu Weinessig viel milder. Geschmacklich besitzt Balsamessig eine feine Süße und intensive Würzigkeit. Balsamessig wird in der Regel aus eingekochtem Saft oder Most hergestellt. Die Bezeichnung “Aceto Balsamico” ist nicht geschützt, daher variiert die Qualität der Produkte stark.
Herstellung von Weinessig
Weinessig wird aus Wein oder Most hergestellt. Die alkoholhaltige Flüssigkeit wird mit speziellen Bakterienstämmen versetzt, die den Alkohol in Essig umwandeln. Die Qualität der Ausgangsstoffe ist entscheidend für die Qualität des Weinessigs. Es gibt drei Verfahren zur Essigherstellung, bei denen es sich immer um einen Gärprozess handelt. Durch richtige Lagerung verliert Weinessig seine Säure und Schärfe und intensiviert mit der Zeit seine Aromen.
Geschmack von Rot- und Weißweinessig
Im Allgemeinen hat Rotweinessig herbe und würzige Aromen, während Weißweinessig milder schmeckt. Weinessig besitzt etwas mehr Säure als Obstessig, und der Geschmack wird von den Ausgangsweinen bestimmt.
Vielseitige Verwendung von Weinessig
Weinessig kann in der Küche vielseitig eingesetzt werden. Eine Faustregel besagt, dass man helles zu hellem und dunkles zu dunklem kombinieren sollte. Weißweinessig eignet sich besonders gut für helle Salate, Saucen, Suppen und Fischgerichte. Rotweinessig harmoniert ideal mit dunklen Saucen und passt gut zu Wild- und Rindfleischgerichten sowie kräftigen Salaten wie Rucola oder Feldsalat. Auch als Basis für eine klassische Vinaigrette ist Rot- oder Weißweinessig bestens geeignet.
Beliebte Weinessig-Sorten für die Küche
- Rotweinessig besitzt herbe und würzige Aromen und eignet sich perfekt für Wildkräutersalate und aromatische Fleischmarinaden. Es intensiviert sogar das Aroma von selbst gemachter Erdbeermarmelade.
- Weißweinessig ist ideal für die maritime Küche und veredelt Muscheln, Fisch und helle Salate. Besonders gut passt er zu hellen Sahnesaucen, insbesondere Senfsauce.
- Sherryessig ist saurer als andere Essigsorten und eignet sich für Gerichte mit starkem Eigengeschmack wie kräftige Salate oder Wurstsalat. Er verleiht auch deftigen Eintöpfen eine angenehm saure Note und verfeinert Fleisch- und Fischmarinaden.
- Champagneressig schmeckt angenehm mild und frisch. Er eignet sich nur für die kalte Küche und veredelt beispielsweise Mangosorbet, Fischsalat oder Bouillon.
- Winzeressig wird von Winzern in kleinen Chargen aus hochwertigen Weinen hergestellt. Die Produktion erfolgt oft ausgelagert, um eine unerwünschte Umwandlung in Essig zu verhindern. Winzeressig ist von hoher Qualität und schmeckt sehr aromatisch.
In unserem Ratgeber findest du weitere Informationen zu verschiedenen Essigsorten.
Haltbarkeit und Lagerung
Weinessig kann bei richtiger Lagerung jahrelang aufbewahrt werden. Durch seine natürliche Haltbarkeit wurde er schon seit Jahrtausenden zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet. Weinessig hat kein offizielles Mindesthaltbarkeitsdatum, da er grundsätzlich länger als drei Jahre haltbar ist. Es ist jedoch zu beachten, dass sich die Farbe von Weißweinessig mit der Zeit dunkler und die von Rotweinessig braun verfärben kann. Dies ist ein natürlicher Vorgang und ein Hinweis auf die Qualität des Weinessigs. Günstige Essigprodukte werden oft künstlich eingefärbt, um die natürliche Farbe beizubehalten.
Weinessig sollte luftdicht verschlossen und kühl gelagert werden, um das Wachstum von Schimmelsporen zu verhindern. Eine muffiger Geruch deutet auf verdorbenen Weinessig hin, der entsorgt werden sollte. Bei Temperaturen über 25 Grad können sich lebende Bakterien vermehren und eine geleeartige Masse, die sogenannte Essigmutter, bilden. Diese ist jedoch unbedenklich und ein Hinweis auf die Hochwertigkeit des Weinessigs. Konventioneller Weinessig wird oft erhitzt, um die Mikroorganismen abzutöten. Die Essigmutter kann einfach mit einem Sieb entfernt werden.
Die gesundheitlichen Vorteile von Weinessig
Die Essigsäure im Weinessig reguliert den Blutzuckerspiegel und kann bei Diäten unterstützen. Im Gegensatz zu Apfelessig wirkt Weinessig appetithemmend und begünstigt die Funktion der Bauchspeicheldrüse. Wenn er richtig dosiert wird, hat Weinessig eine gesundheitsfördernde Wirkung. Es ist jedoch wichtig, Weinessig in Maßen zu genießen, da ein unsachgemäßer Gebrauch zu schweren gesundheitlichen Schäden führen kann.
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