Weizenmehl ist ein unverzichtbarer Bestandteil in fast jeder Küche, in der viel gebacken wird. Doch eine Sache sorgt immer wieder für Verwirrung unter Weizenmehl-Fans: die verschiedenen Mehltypen. Besonders die Unterschiede zwischen Weizenmehl Typ 405 und 550 werden in Online-Foren rege diskutiert. Aber was ist denn nun tatsächlich der Unterschied?
Was ist eine Mehltype?
Bevor wir uns den Unterschieden widmen, schauen wir uns zunächst an, was eine Mehltype überhaupt aussagt. Die Typennummer auf der Mehlverpackung gibt Auskunft über den Mineralstoffgehalt des Mehls. Je höher die Nummer, desto höher der Mineralstoffgehalt. Diese Mineralstoffe sind hauptsächlich in der Schale des Korns enthalten. Je stärker das Korn bearbeitet wird, desto weniger Mineralstoffe bleiben im Mehl.
Weizenmehl Typ 405
Weizenmehl Typ 405 ist das meistverwendete Mehl in deutschen Haushalten. Die niedrige Typenzahl verrät, dass dieses Mehl kaum Mineralstoffe enthält. Bei der Herstellung von Weizenmehl Typ 405 werden alle äußeren Schalenschichten und der Keim des Getreides entfernt. Übrig bleibt nur der reine Mehlkörper, der zu feinem Mehl verarbeitet wird. Das Ergebnis ist ein reinweißes und sehr feines Mehl, das hervorragende Backeigenschaften besitzt. Aufgrund seiner hohen Bindefähigkeit eignet sich Weizenmehl Typ 405 ideal zum Backen von feinen Gebäcken, Kuchen und hellen Broten. Es kann sogar zum Andicken von Soßen verwendet werden.
Weizenmehl Typ 550
Weizenmehl Typ 550 ist weniger bekannt als Weizenmehl Typ 405 und oft nicht in jedem Supermarkt erhältlich. Bei der Herstellung von Weizenmehl Typ 550 wird das Korn nicht so stark bearbeitet wie bei Typ 405, sodass das Mehl einen höheren Mineralstoffgehalt aufweist und etwas gesünder ist. Durch den höheren Anteil an Schalenteilen ist das Mehl naturgemäß etwas dunkler als Typ 405. Dieser optische Unterschied wird jedoch durch die ausgezeichneten Backeigenschaften ausgeglichen. Weizenmehl Typ 550 ist fast genauso bindend wie Typ 405, aber aufgrund seiner höheren Griffigkeit können Teige langsamer Flüssigkeit aufnehmen. Dadurch bleibt der Teig stabiler, und das Endprodukt schmeckt oft sogar noch besser. Besonders Hefeteige, Nudelteige und Strudelteige gelingen mit Weizenmehl Typ 550 besonders gut. Auch helle Brote und Brötchen werden häufig mit diesem Mehl hergestellt. Darüber hinaus sättigt Weizenmehl Typ 550 besser.
Trotzdem ist der Unterschied zwischen Weizenmehl Typ 405 und 550 nicht enorm, da der Unterschied im Mineralstoffgehalt minimal ist. Es kann jedoch sinnvoll sein, je nachdem, was gebacken werden soll, das eine oder andere Mehl zu wählen. Einige Gebäcke schmecken definitiv mit Weizenmehl Typ 405 besser, aber oft lohnt es sich auch, zu Weizenmehl Typ 550 zu greifen. Letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Guten Appetit!