Unsere Matratze beeinflusst unser Schlafklima erheblich. Passt die Matratze nicht zu der eigenen Körperform, kann der Schlaf nachhaltig beeinträchtigt werden und sich sogar negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Eine Matratze, die den Körper nicht ergonomisch unterstützt, kann Rücken- oder Nackenschmerzen auslösen oder aggravieren und sogar zu Verschiebungen der Wirbelsäule beisteuern. Problem ist: Matratze ist nicht gleich Matratze. Und das große Angebot an verschiedenen Matratzenarten macht einem die Wahl der perfekten Matratze nicht gerade leicht. Doch mit Hilfe unserer Unterstützung werden Sie Ihren nächsten Matratzenkauf nicht bereuen! Wir verraten Ihnen wichtige Informationen zu den Matratzenarten und welche Matratze zu Ihnen passt. Lassen Sie sich von uns durch den dichten Matratzen-Dschungel zu Ihrer perfekten Matratze führen!
Matratzenarten im Überblick – Welche gibt es?
Für jede Schlafposition und Beeinträchtigungen im Schlafklima gibt es Matratzenarten, die entsprechende Liegeeigenschaften besitzen. Die verschiedenen Ausführungen von Matratzen hinsichtlich ihrer Materialien lassen sich grob in drei Kategorien unterteilen:
- Schaumstoff
- Federkern
- Hybridmatratzen
Weiterhin lassen sich Matratzen nach ihrer Funktionsweise und dem Nutzen für bestimmte Schlafgewohnheiten differenzieren. In einer kurzen Übersicht stellen wir Ihnen die beliebtesten Matratzentypen vor. Mithilfe dieser Auflistung können Sie die Entscheidung zur Auswahl einer auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Matratze erheblich erleichtern.
Federkernmatratzen
Die Federkernmatratze verdankt ihren Namen der vielen Spiralfedern im Innern der Matratze. Je nach Stärke und Spannung der Stahlfedern besitzt eine Federkernmatratze diverse Liegezonen, welche die korrekte Haltung der Wirbelsäule während des Schlafes sicherstellen. Damit die Stahlfedern nicht durch den Stoff der Matratze dringen, sind sie mit einer komfortablen Schicht aus Vlies oder Filz ummantelt. Die Qualität dieses Matratzentyps richtet sich nach der Anzahl der Federn im Kerninneren. Je mehr Federn in der Matratze verarbeitet wurden, desto besser passt sich die Matratze Ihrem Körper an. Der Aufbau der Federn ist zudem ausschlaggebend für die Rückstellkraft und Anpassungsfähigkeit an den Körper. So lassen sich Federkernmatratzen hinsichtlich der Struktur noch einmal in Bonell-, Taschen- und Tonnentaschenfederkern unterscheiden.
Bonellfederkern
Eine Matratze mit einem Bonellfederkern besteht aus taillierten Federn, die durch einen Stahldraht an Ort und Stelle gehalten werden. Durch ihre ergonomische Form besitzen die großen Taillenfedern eine höhere Flexibilität und bessere Stabilität gegenüber den verwendeten Spiralfedern in herkömmlichen Federkernmatratzen. Diese Art von Federkernmatratze zeichnet sich demnach durch ihre Belastbarkeit und Langlebigkeit aus. Bonellfederkernmatratzen werden allerdings nur noch selten hergestellt. Grund hierfür ist die unangenehme Geräuschbildung, die angesichts der Aneinanderreibung von Metalldraht und Stahlfedern entsteht. Matratzen mit einem Bonellfederkern eignen sich daher nicht für unruhige Schlaftypen.
Mittlerweile finden sich Bonellfedern neben Taschenfedern aber wieder vermehrt in den komfortablen Matratzen von Boxspringbetten wieder. Matratzen mit einem Bonellfederkern fühlen sich aufgrund der relativ niedrigen Anzahl an Federn weich und nachgiebig an. Durch die sanduhrähnliche Form der Spiralfedern besitzt die Matratze viele Zwischenräume, welche in eine Flächenelastizität resultieren, die eine mindere Körperanpassung und langsame Rückschnellkraft zur Folge hat. Gleichzeitig wirkt sich das Federsystem positiv auf die Luftzirkulation in der Matratze aus.
Taschenfederkern
Im Gegensatz zu Bonellfedern befinden sich die Spiralfedern bei diesem Federkern in kleinen Säcken aus Stoff, die das unangenehme Quietschen beim Aufeinandertreffen von Metalldraht und -federn verhindern. Die Stoffsäckchen tragen ferner dazu bei, dass die Spiralfedern während des Schlafes nicht spürbar und weniger hörbar sind. Matratzen mit einem Taschenfederkern verfügen über zylinderförmige Spiralen, die engmaschiger positioniert sind als die Taillenspiralfedern der Bonellfederkernmatratze und daher bei Belastung nicht ganzflächig nachgeben.
Durch das Federsystem im Taschenfederkern wird die Matratze weiterhin sehr gut belüftet. Die Taschenfederkernmatratze besitzt eine höhere Anzahl an Federn als Matratzen mit einem Bonellfederkern, wodurch Liegekuhlen vermieden und eine punktelastische Anpassung an den Körper gewährleistet wird. Taschenfederkernmatratzen eignen sich somit auch für Rücken- und Bauchschläfer, die ihr Gewicht großflächig verteilen.
Tonnentaschenfederkern
Tonnentaschenfederkernmatratzen sind den Matratzen mit einem Taschenfederkern sehr ähnlich. Auch hier sind die Federn von einem Stoffbeutel umgeben. Die bauchigen Federn, sind nicht nur ausschlaggebend für die Namensgebung. Matratzen mit Tonnentaschenfederkern werden ebenfalls durch ihre ergonomische Form ausgezeichnet. Die Federn besitzen viel Stabilität und eine genauere Anpassung an die Körperform. Diese Matratzen sind wie Taschenfederkernmatratzen durch ihre hohe Anzahl an verwendeten Federn punktelastisch und geben nur dort nach, wo sie belastet werden.
Tonnentaschenfederkernmatratzen eignen sich so auch für Seitenschläfer, bei denen sich der Druck beim Liegen insbesondere auf Schultern und Becken verlagert. Durch das engmaschige Federsystem ist dennoch für ausreichend Belüftung gesorgt. So eignen sich auch Matratzen mit einem Tonnentaschenfederkern für Personen, die viel schwitzen. Die Tonnentaschenfederkernmatratze ist die hochwertigste der Federkernmatratzen und daher auch am teuersten.
Vor- & Nachteile von Federkernmatratzen
Vorteile: Federkernmatratzen bestechen insbesondere mit ihrem Preis. Sie sind für kleines Geld zu erwerben, haben dennoch eine lange Lebensdauer von bis zu 10 Jahren. Die Konstruktion aus von weichem Obermaterial umhüllten Spiralfedern wirkt sich nicht nur in einem angenehmen Liegekomfort aus. Durch die großzügigen Hohlräume zwischen den Federn wird die Matratze gut durchlüftet. Das wirkt sich positiv auf die Schlafhygiene aus und macht Federkernmatratzen nicht nur einfach zu pflegen, sondern auch besonders empfehlenswert für Menschen, die nachts viel schwitzen.
Nachteile: Im Gegensatz zu Tonnentaschenfederkernmatratzen können die günstigeren Matratzen mit Federkern nicht an jeden Lattenrost angepasst werden. Durch die metallenen Spiralfedern besitzen Federkernmatratzen ein höheres Eigengewicht, dass insbesondere bei der Reinigung der Matratze problematisch werden kann. Zudem besitzen Federkernmatratzen eine feine Porung und viele Zwischenräume, in denen sich Milben sehr gut einnisten können. Federkernmatratzen sind daher nicht für Allergiker zu empfehlen. Durch die vielen Luftkammern im Inneren des Matratzenkerns wird kaum Wärme gespeichert. Menschen, die leicht frieren, sollten also keine Federkernmatratze wählen.
Kaltschaummatratzen
Matratzen aus Kaltschaum erfreuen sich einer besonderen Beliebtheit. Die Matratzen bestehen aus einem Polyurethan-Schaum, der während der Aufschäumung ohne Zufuhr von Wärme fest wird. Eine Kaltschaummatratze ist sehr vielfältig und bietet sich als ideale Matratze für alle Schlafpositionen an. Matratzen aus Kaltschaum haben eine höhere Elastizität, die nicht nur wesentlich zu einem angenehmen Liegekomfort beiträgt, sondern den Körper auch ergonomisch unterstützt. Durch den einfach zu verarbeitenden Kaltschaum lassen sich Liegezonen und Härte der Matratze anpassen.
Raumgewicht
Das Raumgewicht gibt die Dichte der Kaltschaummatratze an. Dabei ist es aber nicht ausschlaggebend für den Härtegrad einer Matratze aus Kaltschaum. Das Raumgewicht richtet sich nach dem Kilogramm Stoff, der für einen Kubikmeter verarbeitet wurde und ist daher ein Qualitätsmerkmal für Matratzen. Je höher das Raumgewicht, desto langlebiger und formstabiler ist die Matratze. Das Raumgewicht trägt zur verbesserten Punktelastizität der Kaltschaummatratze bei. Um Liegekuhlen zu vermeiden, sollten Sie zu einer Kaltschaummatratze mit einem hohen Raumgewicht ab 30 Kilopascal greifen. Menschen mit Übergewicht sollten auf eine Schaumstoffmatratze mit einem Raumgewicht ab 40 achten.
Stauchhärte
Wie nachgiebig eine Matratze aus Schaumstoff sein soll, kann mit der Stauchhärte bestimmt werden. Diese gibt an, wie hart und formstabil der Schaumstoff ist. Übergewichtige Menschen sollten Matratzen mit einer höheren Stauchhärte nutzen, wohingegen Kindern und leichten Menschen ein niedrigerer Sta