In Deutschland ist die Einzäunung eines Grundstücks nicht grundsätzlich vorgeschrieben. Dennoch entscheiden sich viele Grundstücksbesitzer dafür, an den Grenzen ihres Grundstücks einen Zaun zu errichten. Neben dem Sicherheitsaspekt spielt auch die Haftungsfrage eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn besondere bauliche Elemente wie ein Gartenteich oder Schwimmteich vorhanden sind, in denen Kinder zu Schaden kommen könnten.
Wann sollte man mit dem Bau des Zauns beginnen?
Manche Menschen beginnen den Hausbau mit dem Bau eines festen Zauns um das Grundstück. Andere errichten zunächst einen provisorischen Zaun und bauen erst nach Abschluss der Bauarbeiten einen dauerhaften Zaun. Das hat den Vorteil, dass das Tor während des Transports von Baumaterialien nicht beschädigt wird.
Es kann auch vorkommen, dass während des Hausbaus nicht genügend Mittel für einen massiven Zaun vorhanden sind. Dennoch sollte die Baustelle zumindest mit einem Warnband eingezäunt werden, das an Pfosten befestigt wird.
Ist ein Fundament notwendig?
Leichte Zäune wie Netze oder Felder müssen nicht zwingend auf einem Fundament montiert werden. Die Felder können in Bodennähe platziert und an Pfosten befestigt werden. Dennoch bevorzugen Zaunbauer oft die Installation eines Zaunsockels, da eine 20-30 cm hohe Mauer eine deutliche und greifbare Grenze darstellt. Einige Menschen entscheiden sich sogar für ungewöhnliche Zäune mit einem Meter hohem Sockel.
Das Fundament wird aus den gleichen Materialien wie die Massivwand gebaut, zum Beispiel aus Stein, Ziegeln, Blöcken oder in der Schalung gegossenem Beton. Es sollte ähnlich wie das Fundament mit Dehnungsfugen versehen werden.
Wie wird ein Fundament hergestellt?
Die Art der Herstellung hängt vom Bodentyp und der Art des Zauns ab. Bei Böden, die sich unter Frost nicht ausdehnen, wie beispielsweise Sand, reicht eine ca. 60 cm tiefe Gründung für einen massiven Zaun aus. In Böden mit hoher Tragfähigkeit, wie beispielsweise Lehmböden, muss der Zaun unterhalb der Frostgrenze (80-140 cm, je nach Region) gegründet werden. Flachere Fundamente würden aufgrund von Bodenbewegungen reißen.
Wenn der Zaun aus gemauerten Pfosten und einer Metall- oder Holzfüllung besteht, ist das Fundament oft tiefer unter den Pfosten und flacher zwischen ihnen (ca. 60 cm). Metall und Holz können Bodenbewegungen durch Frost ohne Schaden überstehen. In solchen Fällen müssen Dehnungsfugen zwischen den Pfosten und ihren Fundamenten sorgfältig hergestellt werden, da ansonsten das Fundament an diesen Stellen wahrscheinlich reißen würde.
Jedes Fundament sollte 15-20 cm über dem Bodenniveau erhöht werden, und auf der Oberseite sollte eine horizontale Feuchtigkeitsisolierung angebracht werden.
Wie wählt man den passenden Zaunstil?
Es gibt viele verschiedene Zaunmaterialien, von preiswerten bis hin zu hochwertigen, traditionellen und modernen. Wichtig ist, dass sie miteinander harmonieren und zum Charakter des Gartens sowie zur Form und Tragstruktur des Gebäudes passen. Der Zaun sollte nicht nur als Markierung der Grundstücksgrenzen betrachtet werden, sondern ist auch ein wichtiges architektonisches Element und ein Blickfang für das Haus.
Es ist wichtig, die architektonische Konsistenz zumindest im vorderen Teil des Grundstücks zu wahren. Schmiedeeiserne und gemauerte Zäune passen gut um alte Häuser herum und verleihen ihnen eine gediegene und solide Wirkung. Für moderne Reihenhäuser wären Doppelstabmattenzäune die bessere Wahl.
Der Zaun sollte auch mit dem Charakter der Umgebung harmonieren. Große Flächen auf dem Land werden anders eingezäunt als kleine Flächen in der Stadt. Viele Zäune, die wir täglich sehen, sind überladen mit dekorativen Details und passen nicht zum umgebenden Raum.
Wenn Sie einen Zaun finden, der nicht von Natur aus schön ist, sollten Sie ihn zumindest in unauffälligen Farben streichen. Wenn Sie unsicher sind, welchen Zaunstil Sie wählen sollen, fragen Sie am besten einen Landschaftsarchitekten um Rat.
Mit welcher Zaunart lässt sich das Grundstück schnell einzäunen?
Doppelstabmattenzäune aus dünnen Metallstäben, verzinkt und pulverbeschichtet, sind leicht, filigran und zugleich stabiler und ästhetischer als Maschendrahtzäune, aber auch etwas teurer. Die Elemente werden entweder an Metallpfosten oder an vorgefertigten Betonpfosten befestigt.
Holzpaneele sind eine günstigere Alternative, dienen jedoch eher dekorativen Zwecken, beispielsweise um den Garten in verschiedene Bereiche aufzuteilen oder Ruhezonen vor neugierigen Blicken der Nachbarn abzuschirmen. Sie sind in verschiedenen Mustern als Voll- oder Durchbrochene erhältlich und werden an mitgelieferten Holzpfosten befestigt.
Ein Zaun aus massiven Betonplatten ist eine kostengünstige Option. Obwohl er nicht unbedingt ein Kunstwerk ist, kann er mit Kletterpflanzen bepflanzt werden, um einen soliden und ästhetischen Zaun zu schaffen. Die Montage ist einfach und schnell – die Betonfelder werden in Nuten in den Pfosten gesteckt. Dieser Zaun kann während des Hausbaus oder der Gartengestaltung leicht wieder entfernt werden.
Was sind Gabionen?
Gabionen sind Metallkörbe, die mit Steinen, Kies oder Schotter gefüllt sind. Sie sind besonders im Trend und passen am besten zur modernen Architektur. Die langlebigen und massiven Gabionen bieten eine gute Isolierung. Für Umzäunungen empfehlen wir maschendrahtbeschichtete Gabionenkörbe, da sie weniger anfällig für Korrosion sind.
Die Maschenweite der Gabionen muss an die Art der Füllung angepasst werden. Ein weiterer Vorteil von Gabionen ist, dass sie kein Fundament und keine Nivellierung des Bodens entlang des Zauns benötigen. Sie können auf verschiedenen Ebenen platziert werden.