Welches NAS ist das Richtige?

NAS – welches nehmen?

Ab einer gewissen Datenmenge wird es mutig, alle Fotos auf der lokalen Festplatte zu halten. Eine Lösung bieten sogenannte “NAS” – Network Access Storage. Das sind Festplatten, die über das Netzwerk zugänglich sind.

Ich habe viele Jahre mit LINUX-Servern und gespiegelten Platten gearbeitet. Doch irgendwann hatte ich genug davon, alle paar Jahre neue Server aufzubauen, weil die alten voll waren. Deshalb bin ich auf NAS umgestiegen. Alle von mir verwendeten Modelle haben RAID 1 integriert. Das bedeutet, dass zwei Festplatten vorhanden sind, auf denen jeweils die Daten der anderen Festplatte gespiegelt sind. Wenn also eine Festplatte ausfällt, ist immer noch eine funktionstüchtig.

Bisher ist das zum Glück noch nie vorgekommen. Aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen.

Ich verwende NAS von Western Digital. Dabei habe ich das MyBookliveDuo mit zweimal 4TB, das Mycloudex2Ultra mit zweimal 8TB und neu die MyCloudHome, ebenfalls mit zweimal 8TB. Als ich 1992 im Rechenzentrum der Uni Erlangen stand, führte mir der Leiter voller Stolz einen riesigen Raum vor, voll mit Datenschränken und Videorecordern. Er erklärte mir, dass er hier ein halbes Terabyte Backupkapazität hatte. Damals war ich schwer beeindruckt, denn das war das erste Mal, dass ich den Begriff “Terabyte” visualisiert bekam.

Die Cloud Home ist weiß, während die Cloud EX2 Ultra schwarz ist. Die “Ultra”-Version kostet bei gleicher Kapazität etwa 15% mehr. Schaut man sich im Handel die Daten an, fragt man sich kopfkratzend, warum man zur teureren Lösung greifen sollte.

Der Unterschied liegt im Betriebssystem. Die Cloud Home verwendet ein spezielles WD-eigenes Android-Betriebssystem, während die Cloud EX2 mit Linux läuft. Der Unterschied besteht darin, dass man die Cloud EX2 ganz konventionell über SMB ins Netzwerk integrieren kann und als Laufwerk einbinden kann. Man kann die IP-Adresse entweder über DHCP oder manuell vergeben und auch Benutzer einrichten. Alles ganz prima und einfach. Es wird nur nervig, wenn man von außen auf das NAS zugreifen möchte, denn dann muss man WD viele Zugriffsrechte geben, da man über einen WD-Cloud-Client auf das NAS zugreifen muss.

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Die Cloud Home verfolgt einen völlig anderen Ansatz. Aufgrund des geschlossenen Betriebssystems ohne SMB ist der Zugriff nur über einen speziellen Cloud-Client möglich, der auch ständig im Netzwerk auf dem Computer laufen muss. Die Zugriffe funktionieren nicht über die normale Benutzerverwaltung auf dem NAS, bei der man Benutzer und deren Berechtigungen vergibt, sondern über den Client, den man separat herunterladen muss. Dieser Client erstellt bei WD einen separaten Benutzer (E-Mail und Passwort), der nicht mit dem normalen Netzwerk verbunden ist. Der Vorteil: Der Zugriff von außerhalb auf den Cloudspeicher ist über die App extrem einfach – sowohl vom PC als auch vom Smartphone aus. Da WD die Schnittstellen geheim hält, weiß niemand, ob und welche Backdoors es gibt. Zumindest sind bisher noch keine Hackerangriffe auf WD-Clouds in den Medien bekannt geworden.

Fazit: Eine saubere Integration in das Netzwerk, unabhängig von Western Digital, ist nur mit der EX2 Ultra möglich. Die Cloud Home ist für diejenigen gedacht, die darauf vertrauen, dass Western Digital ein freundliches Unternehmen ist, das es auch in zehn Jahren noch gibt. Denn wenn WD seine Server abschaltet, kann man die Cloud Home nur noch auseinandernehmen und die Festplatten woanders einbauen. (Übrigens: Bei der Installation der Cloud Home möchte Western Digital natürlich eine Zustimmung zur Datensammlung haben. Also unbedingt alles durchlesen, was dort angezeigt wird.)

Wer jedoch ständig von unterwegs auf seinen Cloudspeicher zugreifen möchte oder muss, für den ist die Cloud Home definitiv die einfachere Lösung.

Natürlich gibt es auch NAS-Geräte von anderen Herstellern. Es gibt auch reine NAS-Gehäuse, in die man die Festplatten selbst einbauen kann. Ich habe jedoch die WD-Geräte verwendet. Und da man den Haken der Cloud Home nirgendwo finden kann – überall wird nur erklärt, wie einfach die Installation ist – dachte ich, dass ich es einmal ausprobiere. (Und hey – es geht hier um WD-Geräte. UND NICHT um andere Hersteller. Lasst euren Spam draußen. Danke.)

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Übrigens handelt es sich bei dem Titelbild um den Filsø bei Henne Strand. Dort wird ein kompletter See renaturiert. Das hat etwas. Vor fünfzehn Jahren waren an dieser Stelle nur Weiden zu sehen.