Weniger Fleisch essen und das Klima schonen

Weniger Fleisch essen und Klima schonen

Bei Vegetariern können Familien viel über Ernährung lernen. Der Verzicht auf Fleisch ist gut für die Umwelt und das Klima. Fleisch und die damit verbundene Viehwirtschaft sind nämlich für einen erheblichen Teil der CO2-, Methan- und Lachgasemissionen verantwortlich.

Weniger Fleisch essen und Klima schonen
Foto: Dmitriy Melnikov, Hemera, Thinkstock

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat in der Zeitschrift “Umwelt”, Ausgabe 2/2003, berechnet, dass Vegetarier jährlich mindestens eine halbe Tonne weniger CO2 freisetzen als jemand, der viel Fleisch isst, sich täglich Tiefgefrorenes auftaut und nicht auf regionale Herkunft achtet.

Laut BAFU erfordert die Mast von Schlachtvieh einen weitaus höheren Energieaufwand als der Pflanzenbau. Für jede Kalorie Fleisch werden mehrere pflanzliche Kalorien in Form von Futtermitteln benötigt. Es ist auch entscheidend, ob Lebensmittel per Flugzeug transportiert wurden. Lange Transportwege führen zu mehr CO2-Emissionen. Auch die Kühlung von Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum verschlechtert die Kohlendioxid-Bilanz.

Veganer haben einen Treibhauseffekt wie ein Auto, das 629 Kilometer gefahren ist, bei konventionellen Fleischessern sind es dagegen 4758 Kilometer.
Screenshot Quelle: foodwatch/Dirk Heider

Veganer haben die beste CO2-Bilanz

In einem anderen Bericht wird diese Bilanz mit einem Auto verglichen. Eine Person, die sich normal ernährt, verursacht im Jahr einen Treibhauseffekt wie ein Auto, das 4758 Kilometer gefahren ist. Zum Beispiel von Bern nach Helsinki und zurück. Die Ernährung eines Vegetariers hingegen ist für ca. 2427 Kilometer verantwortlich. Veganer, die auf Fleisch und Milchprodukte verzichten, verbrauchen am wenigsten. Ihr Treibhausgasausstoß entspricht dem eines Autos, das 629 Kilometer gefahren ist. Das entspricht ungefähr der Strecke von Winterthur nach Genf und zurück. Diese Zahlen wurden im Bericht “Klimaretter Bio?” der Organisation foodwatch veröffentlicht.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass bei der Fleischproduktion viel Wasser verbraucht wird. Tiere trinken selbst viel Wasser, aber auch für die Bewässerung ihres Futters wird viel Wasser benötigt. Laut Berechnungen der gemeinnützigen Organisation Water Footprint Network werden für die Herstellung eines Kilogramms Rindfleischs 15500 Liter Wasser verbraucht, während es bei einem Kilogramm Kartoffeln nur 250 Liter sind. Für Käse werden ebenfalls große Mengen Wasser benötigt, nämlich 5000 Liter pro Kilogramm. Veganer, die auf Milchprodukte verzichten, haben also auch den geringsten Wasserverbrauch.

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Es ist sicherlich nicht sinnvoll, sich selbst oder die ganze Familie von heute auf morgen auf eine andere Ernährungsweise umzustellen. Der Fleischkonsum kann schrittweise eingeschränkt werden. Wer nicht täglich Fleisch isst, sondern nur ab und zu, verbessert seine CO2-Bilanz und reduziert den Wasserverbrauch. Damit leistet man bereits einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

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Laut BAFU liegt das CO2-Reduktionspotenzial einer fleischarmen Ernährung aus frischen Produkten bei über 35 Prozent. Durch einen zurückhaltenden Fleischkonsum und den Verzehr frischer regionaler Lebensmittel kann man nicht nur zum Klimaschutz beitragen, sondern auch begrenzte Ressourcen schonen. Es gibt eine große Auswahl an Fleischersatzprodukten wie Hirse, Tapioka, Buchweizen, Kichererbsen und Pfeilwurz, wie Maureen Werm von der Internetplattform “Utopia” schreibt, die sich mit dem Thema nachhaltiger Konsum befasst.

Allerdings würde es dem Ökosystem schaden, wenn alle Menschen Vegetarier oder Veganer würden. Kühe und Schafe lockern durch ihre Hufe die Erde auf und sorgen für Sauerstoff. Ihr Dung dient gleichzeitig als Nahrung für andere Lebewesen.

In Europa gibt es bereits viele Vegetarier. Etwa drei bis vier Prozent der Schweizer Bevölkerung ernähren sich vegetarisch. In Österreich sind es genauso viele und in Deutschland sogar rund neun Prozent. Vor einigen Jahren waren ethische und religiöse Gründe der Hauptgrund für diese Entscheidung. Heute sind es vor allem gesundheitliche und ökologische Beweggründe.

Weitere Informationen zur vegetarischen Ernährung finden Sie unter vegetarisch-leben.ch und vegetarismus.ch. Weitere Informationen zum Wasserfußabdruck von Lebensmitteln finden Sie unter waterfootprint.org.