Sorgen können uns belasten und unsere Nächte schlaflos machen. Sie rauben uns Energie und lassen uns müde und motivationslos fühlen. Doch wie entstehen Sorgen eigentlich? Menschen kommen ins Grübeln, wenn sie sich ohnmächtig und hilflos fühlen. Häufen sich die Sorgen an, kann dies zu einer Sorgenspirale führen, bei der sich die Gedanken nur noch um die Sorgen drehen. Das Positive im Leben wird dabei oft ausgeblendet. Menschen, die generell zu depressiven Verstimmungen, Angststörungen oder Pessimismus neigen, sind besonders gefährdet, sich in ihren Sorgen zu verlieren. In solchen Fällen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den Kreis zu durchbrechen.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die sich ständig Sorgen machen, können dir die folgenden fünf Tipps helfen. Doch zuerst möchten wir betonen, dass Sorgenmachen teilweise auch eine Stärke sein kann. Außerdem geben wir dir einige Hinweise, wie du erkennen kannst, ob die Sorgenspirale überhandnimmt.
Sich Sorgen zu machen kann eine Stärke sein
Sich Sorgen zu machen, ist zunächst kein Problem. Es kann uns helfen, mögliche Gefahren rechtzeitig zu erkennen und Situationen richtig einzuschätzen. Im richtigen Maß bewahren Sorgen uns davor, uns zu übernehmen, und ermöglichen es uns, neue Herausforderungen wohlüberlegt und vorsichtig anzugehen. Es ist wichtig, sich diese Stärken vor Augen zu halten, wenn man zu den Menschen gehört, die sich häufig um Dinge sorgen.
Im Grunde genommen ist es also nicht falsch, sich in bestimmten Situationen Sorgen zu machen. Es ist ein Schutzmechanismus für Geist und Seele, mit dem wir Unbekanntes in der Zukunft rechtzeitig als potenzielle Gefahr erkennen können.
Jedoch können zu viele Sorgen unseren Alltag beeinträchtigen. Es wird problematisch, wenn man mehrere Tage hintereinander Einschlafprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten hat und dadurch Job, Studium oder Freizeit nicht bewältigen kann. Dies ist ein Zeichen dafür, dass man zu viel grübelt.
Auch physisch können sich Sorgen bemerkbar machen. Symptome wie Bauchschmerzen, Verspannungen, Enge in der Brust und Herzrasen können auftreten. Halten diese körperlichen Symptome mehrere Wochen an und beeinträchtigen den Alltag, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
Sorgen haben oft ihre Ursache in der Vergangenheit
Manche Menschen sind anfälliger dafür, sich ständig Sorgen zu machen. Oft haben sie sich das Grübeln im Laufe ihres Lebens angewöhnt. Negative Erlebnisse oder seelische Verletzungen in der Vergangenheit, die noch nicht überwunden wurden, können der Auslöser sein. Verinnerlichte Sätze wie “Du bist nicht gut genug”, “Das schaffst du doch niemals”, “Du bist schuld” oder “Du bist nicht liebenswert” können das eigentliche Problem sein, warum man sich in bestimmten Situationen Sorgen macht.
Natürlich gibt es auch Umstände, die nichts mit der Vergangenheit zu tun haben, wie zum Beispiel Schicksalsschläge oder energieraubende Situationen, wegen denen man akut mehr Sorgen macht als sonst.
Doch was kann man am besten tun, um sich weniger Sorgen zu machen und weniger zu grübeln? Hier sind fünf Tipps:
1. Stärke dein Selbstbewusstsein
Wenn du anfällig für Grübeleien und Sorgen bist, versuche dein Selbstbewusstsein zu stärken. Halte ein kleines Notizheft bereit, in dem du Erfolge festhältst, die dir im Leben schon gelungen sind. Schreibe zum Beispiel den Schulabschluss, die Berufsausbildung, das Erlernen einer Fremdsprache oder sportliche Leistungen auf. Notiere auch positive Rückmeldungen von Menschen, die dich bestärkt haben. Du kannst das Notizheft auch nutzen, um deine Sorgen zu notieren und aus einer objektiveren Perspektive zu betrachten, zum Beispiel indem du dir vorstellst, was eine Freundin oder dein Opa zu deinen Sorgen sagen würden.
2. Stärke deine Selbstwirksamkeit
Steigere deine Selbstwirksamkeit, um dir weniger Sorgen zu machen. Versuche, aus deiner Komfortzone herauszutreten und kleine und große Erfolge in Bereichen zu erzielen, die dir wichtig sind. Das hilft dir zu spüren, dass du dein Leben im Griff hast und dich weniger leicht von negativen Gedanken beeinflussen lässt. Definiere selbst, welche Erfolge für dich wichtig sind, wie zum Beispiel das Backen einer Torte, das Entrümpeln deiner Wohnung oder eine mehrtägige Wandertour.
3. Ablenkung
Ablenkung kann helfen, die Sorgen für eine gewisse Zeit zu vergessen. Beschäftige dich mit Dingen, die dir Spaß machen oder die du als Kind gerne gemacht hast. Male, spiele ein Instrument, puzzle oder höre ein Hörbuch. Überlege dir, wie du anderen eine Freude machen kannst, um deine Sorgen zu vergessen. Entrümple und verschenke Dinge, die du nicht mehr brauchst, schreibe positive Karten an deine Nachbarn oder engagiere dich bei einem sozialen Projekt.
4. Entspannung
Wenn du akut dabei bist, in deinen Sorgen zu versinken, probiere Atemübungen, Achtsamkeitsübungen, Yoga oder progressive Muskelentspannung, um dich zu entspannen und etwas Gutes für deine Seele zu tun. Durch Achtsamkeit kannst du langfristig weniger Sorgen haben und einen entspannten Zustand erreichen, der dir hilft, klarer zu denken.
5. Teile deine Sorgen mit anderen
Wenn dich Sorgen zermürben, suche dir jemanden, dem du deine Sorgen urteilslos anvertrauen kannst. Das kann ein Freund, ein Familienmitglied oder die Telefonseelsorge sein. Es ist wichtig, Menschen zu haben, bei denen du dich sicher fühlst und deine Sorgen aussprechen kannst.
Wichtig: Wenn du über mehrere Monate hinweg nicht aus deinem Sorgenkarussell herauskommst, solltest du professionelle Hilfe bei einer Therapeutin oder einem Therapeuten suchen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Glücklichsein ist kein Zufall: 4 Tipps für ein zufriedeneres Leben
- Sisu: So hilft dir die finnische Philosophie durch schwierige Zeiten
- Zeit für mich: So nutzt du die Zeit zuhause sinnvoll
Bitte beachte unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
Schlagwörter: Gewusst wie Psychologie