Wenn dein Baby nach dem Trinken spuckt

Wenn dein Baby nach dem Trinken spuckt

Spucken ist bei Säuglingen eine häufig auftretende Frage, die bei der U3-Vorsorgeuntersuchung zwischen der vierten und fünften Lebenswoche immer wieder gestellt wird. Eltern sind oft beunruhigt über die Menge an Spuckerei, die ihre Babys haben. Es sieht bedrohlich aus, wenn der kleine Körper rhythmisch zusammenzuckt und die ganze Milchmahlzeit wieder herausbefördert wird. Aber solange das Baby weiter zunimmt, sich gut entwickelt und fröhlich ist, besteht normalerweise kein Grund zur Sorge, beruhigt Kinder- und Jugendärztin Dr. Petra Zieriacks aus Bergisch Gladbach.

In den meisten Fällen ist Spucken harmlos

Die meisten Babys spucken aufgrund ihrer besonderen Anatomie. Der Schließmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen ist bei kleinen Säuglingen noch nicht vollständig ausgereift. Besonders gierige Trinker können daher manchmal ein bisschen Milch nach oben schwappen lassen. Eltern sollten jedoch aufmerksam sein, wenn ihr Baby in den ersten Lebenswochen schwallartig und im hohen Bogen kurz nach den Mahlzeiten erbricht. Wenn das Kind trotz großem Appetit nicht zunimmt, quengelig und schlapp ist, kann dies auf eine Erkrankung hinweisen, die im frühen Säuglingsalter auftritt: den Magenpförtnerkrampf. Etwa drei von 1000 Kindern sind davon betroffen.

Magenpförtnerkrampf: Verengung am Magenausgang

Der Magenpförtnerkrampf, auch bekannt als hypertrophe Pylorusstenose, ist etwas irreführend benannt. Es handelt sich nicht um einen Krampf im eigentlichen Sinne, sondern um eine übermäßige Muskelgewebebildung am Magenausgang. Die Muskulatur zwischen Magen und Zwölffingerdarm ist so stark verdickt, dass die Nahrung nicht ungehindert in den Darm transportiert werden kann. Die Folgen sind erbrechen in hohem Bogen, schneller Gewichtsverlust und Flüssigkeitsverlust. Bei einigen Kindern können sogar wellenförmige Magenbewegungen von außen auf dem Bauch beobachtet werden.

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Ursachen und Auslöser noch unklar

Die Symptome treten bereits in den ersten sechs Lebenswochen auf. Jungen sind fünfmal häufiger betroffen als Mädchen. Die Erkrankung tritt bei Kindern aus Asien und Afrika im Vergleich zu Nord- und Westeuropäern sehr selten auf. Die genauen Ursachen und auslösenden Faktoren für die Pylorusstenose sind noch weitgehend unklar. Experten diskutieren immer noch, inwiefern Gene eine Rolle spielen könnten. Die Engstelle am Magenausgang wird mit einer Ultraschalluntersuchung diagnostiziert. In einigen Fällen ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich.

Verlust von Flüssigkeit bei betroffenen Babys

Die Erkrankung ist gefährlich, da Babys in kürzester Zeit viel Flüssigkeit und Elektrolyte verlieren können. Dies wirkt sich schnell auf ihren allgemeinen Zustand aus und kann im schlimmsten Fall zu Austrocknung führen, was eine lebensbedrohliche Situation für Babys darstellt. Eine schnelle Behandlung ist daher äußerst wichtig. Bei Pylorusstenose ist immer eine Operation erforderlich. In der Regel wird bereits am Tag nach der Diagnose operiert. Falls es den Kindern jedoch sehr schlecht geht, müssen sie zuerst gestärkt werden, zum Beispiel mit Elektrolytlösungen.

Der Ablauf der Operation

Bei dem Eingriff wird die Muskulatur am Magenausgang längs geteilt, ohne die Magenschleimhaut zu verletzen. Dadurch wird der Durchmesser am Magenausgang vergrößert und die Nahrung kann ungehindert weitertransportiert werden. Die Operation dauert in der Regel etwa eine halbe Stunde. Die meisten Babys können bereits wenige Stunden nach dem Eingriff wieder Nahrung zu sich nehmen. Zwei bis drei Tage nach der Operation dürfen die meisten Babys nach Hause. Die meisten Kinder spüren von ihrer Pylorusstenose normalerweise nie wieder etwas, außer einer minimalen Narbe am Bauch.

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Dieser Artikel sollte Eltern mit Säuglingen beruhigen und ihnen Informationen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Spucken bei Babys liefern.