Wenn Depressionen und Burnout uns den Schlaf rauben

Wenn Depressionen und Burnout uns den Schlaf rauben

Depressionen und Burnout sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die nicht nur unsere mentale Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch unseren Schlaf stören können. Schlafstörungen können sowohl Symptome als auch Auslöser für Depressionen und Burnout sein. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit den Zusammenhängen zwischen Schlafstörungen und diesen psychischen Erkrankungen befassen und einige Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Schlafstörungen geben.

Ab wann sprechen wir von gestörtem Schlaf?

Eine Schlafstörung wird oft als Symptom einer anderen psychischen oder körperlichen Erkrankung betrachtet. Es gibt unterschiedliche Arten von Schlafstörungen, darunter Schlaflosigkeit (unzureichende Dauer und Qualität des Schlafes, Einschlaf- und Durchschlafstörungen), Schlafsucht (übermäßige Schläfrigkeit während des Tages trotz ausreichendem Schlaf in der Nacht) und andere Symptome wie Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Schlafwandeln, Albträume und nächtliche Episoden äußerster Furcht und Panik. Eine Schlafstörung sollte über einen längeren Zeitraum von etwa vier Wochen mindestens dreimal pro Woche auftreten und die Leistungsfähigkeit sowie die Befindlichkeit am Tag stark beeinträchtigen.

Körperliche Symptome von Depression und Burnout

Ein gestörtes Schlafverhalten ist oft eines der ersten Anzeichen für Depressionen und Burnout. Es gibt verschiedene Faktoren, die diesen Zusammenhang erklären können. Bei Patienten mit Depressionen oder Burnout sind die Werte des Stresshormons Kortisol im Vergleich zu gesunden Menschen erhöht, sowohl tagsüber als auch nachts. Dies erhöhte Kortisolniveau kann zu anhaltenden Wachzuständen führen. Eine andere Beobachtung ist, dass bei depressiven Personen in der ersten Schlafphase weniger Wachstumshormone freigesetzt werden. Diese Hormone sind für einen erholsamen Tiefschlaf verantwortlich, der bei betroffenen Personen verkürzt sein kann.

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Darüber hinaus wird angenommen, dass eine verkürzte erste Tiefschlafphase zu einer früheren REM-Schlafphase führt. REM steht für “rapid eye movement” und ist durch hektische Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern gekennzeichnet. Depressive Personen weisen schnellere Augenbewegungen auf als gesunde Menschen. Es wird noch erforscht, wie stark sich eine Verschiebung des REM-Schlafs auf die Schlafqualität auswirkt. Zusammenfassend lässt sich jedoch festhalten, dass bei depressiven Menschen die Abstände zwischen den Schlafphasen unregelmäßig sind, der Tiefschlaf reduziert ist und der REM-Schlaf vorverlagert auftritt.

Schlafstörungen vorbeugen und behandeln

Um Schlafstörungen zu verhindern und zu behandeln, ist es wichtig, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten, auch am Wochenende. Einschlafrituale und Entspannungsverfahren können ebenfalls unterstützend wirken und den Körper dabei unterstützen, in einen guten Schlafrhythmus zurückzufinden. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen gibt es noch einige weitere Tipps für eine gute Schlafhygiene bei Depressionen und Burnout:

  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Verzicht auf Kaffee nach Mittag, Alkohol und Schlafmittel
  • Vermeidung von schweren Mahlzeiten am Abend
  • Das Bett nur zum Schlafen nutzen und nicht für andere Aktivitäten wie Lesen oder Fernsehen
  • Für eine kühle Raumtemperatur, Ruhe und Dunkelheit sorgen
  • Erst bei Müdigkeit schlafen gehen
  • Belastende Gedanken vor dem Einschlafen schriftlich festhalten

Es ist wichtig zu beachten, dass bei anhaltenden Schlafstörungen professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte, insbesondere wenn sie die Leistungsfähigkeit und die Befindlichkeit über einen längeren Zeitraum hinweg stark beeinträchtigen. Betroffene sollten sich bewusst sein, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen sind und Unterstützung von Psychotherapeuten und Ärzten erhalten können.

Schlafstörungen können sowohl ein Symptom als auch ein Risikofaktor für Depressionen und Burnout sein. Indem wir auf eine gute Schlafhygiene achten und professionelle Hilfe suchen, wenn nötig, können wir unseren Schlaf verbessern und unsere psychische Gesundheit fördern.