Wenn der Blutdruck hartnäckig hoch bleibt

Wenn der Blutdruck hartnäckig hoch bleibt

Du hast schon alles versucht, um deinen Bluthochdruck in den Griff zu bekommen? Du lebst gesund, rauchst nicht und nimmst regelmäßig Medikamente – aber der Blutdruck will einfach nicht sinken? Vielleicht gibt es eine Ursache, die oft übersehen wird: das Conn-Syndrom.

Eine Hormonstörung als möglicher Auslöser

Das Conn-Syndrom tritt auf, wenn der Körper zu viel Aldosteron produziert – ein Hormon, das den Salz- und Flüssigkeitshaushalt steuert und damit den Blutdruck beeinflusst. Bei etwa fünf bis zehn von 100 Menschen mit Bluthochdruck liegt diese Hormonstörung vor, schätzen Experten. Es lohnt sich, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, denn wenn das Conn-Syndrom früh erkannt und behandelt wird, können Folgeschäden des Bluthochdrucks oft vermieden werden.

Anzeichen für das Conn-Syndrom

Es gibt bestimmte Hinweise, die auf ein Conn-Syndrom hindeuten können. Dazu gehört beispielsweise ein schwerer Bluthochdruck, der schon bei jüngeren Menschen auftritt. Wenn drei verschiedene Blutdruckmedikamente den Blutdruck nicht auf unter 140 zu 90 mmHg senken können, besteht der Verdacht auf eine Hormonstörung. Auch niedrige Kaliumwerte im Blut können ein Hinweis sein. Wenn trotz Tabletten der Blutdruck hoch bleibt und die Kaliumwerte niedrig sind, könnte eine Hormonstörung der Nebennieren die Ursache sein.

Untersuchungen für die Diagnose

Um das Conn-Syndrom zu diagnostizieren, sind verschiedene Untersuchungen notwendig. Blut- und Urinuntersuchungen können Aufschluss geben. Dabei wird das Verhältnis zwischen Aldosteron und Renin, einem Nierenhormon, betrachtet. Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte Blutdruckmedikamente die Messergebnisse verfälschen können. Vor der Untersuchung müssen daher andere Medikamente eingenommen werden. Bei einem Kochsalzbelastungstest wird dem Patienten eine Kochsalzlösung infundiert. Wenn der Aldosteronwert im Blut während der Infusion nicht sinkt, spricht dies für eine Hormonstörung. Durch eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie können Veränderungen der Nebennieren erkannt werden. Manchmal ist auch eine Blutprobe aus den winzigen Venen der Nebennieren notwendig, um den Verdacht zu bestätigen.

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Die Mühe lohnt sich

Die Diagnose des Conn-Syndroms erfordert Geduld und Erfahrung seitens der Ärzte, aber sie kann sich lohnen. Besonders, wenn tatsächlich ein gutartiger Aldosteron-produzierender Tumor gefunden und operativ entfernt werden kann. Im Idealfall normalisieren sich dadurch die Aldosteron- und Blutdruckwerte. Falls kein Tumor gefunden wird, können auch andere Veränderungen in den Nebennieren eine Überproduktion von Aldosteron auslösen. In diesem Fall kommen Medikamente zum Einsatz, die das Hormon blockieren. Diese Behandlung kann eine pragmatische Lösung für Menschen sein, die sich nicht operieren lassen möchten oder können.

Frühzeitig handeln

Mit dem Alter sinken die Chancen, Bluthochdruck und seine Folgen vollständig loszuwerden. Deshalb ist es wichtig, das Conn-Syndrom frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch bei älteren Patienten verbessert die Diagnose die Blutdruckeinstellung und reduziert starke Schwankungen. Es lohnt sich, auf Hinweise und Zeichen des Körpers zu achten und gemeinsam mit dem Arzt Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten sorgfältig abzuwägen. Denn bei Bluthochdruck ist es nie zu spät, etwas dagegen zu tun.