Wenn deine geliebte Katze erbricht, kann das besorgniserregend sein. Oftmals handelt es sich jedoch nur um das Hochwürgen eines Haarballs, was völlig normal und ungefährlich ist. Doch Erbrechen kann auch auf ernsthafte Ursachen hinweisen. In diesem Artikel erfährst du, wo die Gefahren liegen und wann du Hilfe suchen solltest.
Anzeichen von Übelkeit und Erbrechen bei Katzen
Wenn einer Katze übel ist, wird sie vermehrt speicheln und ihre Lippen lecken. Manchmal ist auch vermehrtes Schlucken zu beobachten. Beim Erbrechen können sich Magenzuckungen bemerkbar machen. Die Katze nickt mit dem Kopf und gibt dabei Würgegeräusche von sich.
Es mag unangenehm sein, das Erbrochene genauer zu betrachten, dennoch geben Farbe und Konsistenz wertvolle Hinweise auf die Ursache:
- Weißer Schleim deutet auf eine gereizte Magenschleimhaut hin.
- Blut im Erbrochenen weist auf eine starke Schädigung der Magenschleimhaut hin, möglicherweise durch einen Fremdkörper oder starken Wurmbefall.
- Gelblicher Schleim deutet auf eine Entzündung des Dünndarms hin, die in der Regel durch Bakterien oder Viren verursacht wird.
- Bröckchen im Erbrochenen sind unverdaute Futterreste.
Katze erbricht Fell, Gras und Futterreste
Oftmals ist eine einfache Magenverstimmung die Ursache für das Erbrechen. Diese kann entstehen, wenn eine Katze ihr Futter zu schnell verschlingt, sich überfrisst oder schwer verdauliche Nahrung wie Kuhmilch zu sich nimmt. Auch eine Futterumstellung kann den Magen einer Katze überlasten. Es ist auch möglich, dass Futtermittelallergien im fortgeschrittenen Alter auftreten und zu Erbrechen führen können.
Stress ist ein weiterer möglicher Auslöser für Erbrechen. Eine Reisekrankheit kann beispielsweise auftreten, wenn der Gleichgewichtssinn einer Katze durch ungewohnte Bewegungen gestört wird. In solchen Fällen kann das Haustier während oder nach einer Autofahrt erbrechen. Glücklicherweise gibt es Medikamente, die zur Behandlung dieser Form der Übelkeit bei Katzen eingesetzt werden können.
Wenn eine Katze Gras frisst, kann dies ebenfalls zum Erbrechen führen. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge, denn Katzen fressen Gras gezielt, um unverdauliche Haarballen hochzuwürgen.
Ein einmaliges Erbrechen in Verbindung mit einer der oben genannten Ursachen stellt in der Regel keine Gefahr für die Katze dar. Dennoch ist es ratsam, die genaue Ursache zu ermitteln. Wenn unklar ist, was das Erbrechen verursacht hat, empfiehlt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen.
Katze erbricht: Krankheiten und Parasiten als Auslöser
Erbrechen kann auch ein Symptom für viele ernsthafte Erkrankungen bei Katzen sein. Die Feline Panleukopenie (FPV), auch als Katzenseuche bekannt, ist eine hochansteckende Viruskrankheit. Besonders junge Kätzchen und ungeimpfte Tiere können einen tödlichen Verlauf der Krankheit haben. Neben Erbrechen sind Bauchschmerzen, Durchfall (auch blutig) und Teilnahmslosigkeit Symptome dieser Krankheit. Damit deine Katze bestmöglich geschützt ist, solltest du sicherstellen, dass sie alle notwendigen Impfungen erhalten hat.
Wenn der Verdacht auf Katzenseuche besteht, muss die betroffene Katze umgehend isoliert werden.
Erbrechen kann auch ein erstes Anzeichen für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder des Darms sein. Es kann auch auf einen Harnstau hindeuten, der zusätzlich durch tröpfelnden Urin erkennbar ist. Unter Umständen kann Erbrechen auch auf eine bevorstehende Diabetes oder eine chronische Erkrankung von Leber und Nieren hinweisen.
Wenn eine Katze oft Vögel oder Mäuse fängt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie durch diese Beute von Parasiten befallen wird. Würmer sind häufig im Kot oder im Erbrochenen zu erkennen. Die Ausscheidungen sollten tierärztlich untersucht werden. In der Regel treten zusätzlich Symptome wie Durchfall oder Gewichtsverlust auf.
Wenn mehrere Symptome gleichzeitig oder mehrmals in kurzer Zeit auftreten, sollte spätestens nach zwölf Stunden ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei jungen Kätzchen, älteren Katzen, chronisch kranken Tieren und insbesondere bei Harnstau ist schnelles Handeln erforderlich. Durch die ärztliche Behandlung wird sichergestellt, dass das Tier vor Austrocknung, weiterer Übelkeit und zusätzlichen Schmerzen geschützt wird.
Die Katze erbricht durch Fremdkörper oder Vergiftung
Es kann vorkommen, dass Katzen Schnüre, Fäden, Knochenstücke von anderen Tieren oder Kleinteile wie Bausteine oder Batterien verschlucken. Diese Fremdkörper können den Magen zuschnüren, perforieren oder reizen und das Erbrechen bei der Katze auslösen. Wenn du versuchst, eine Schnur selbst herauszuziehen, könntest du der Katze weitere Verletzungen zufügen.
Es gibt viele giftige Pflanzen und Lebensmittel wie Schokolade und Medikamente, die dazu führen können, dass deine Katze erbricht. Je nach Menge kann die Katze zunächst Übelkeit und Erbrechen erfahren. Dies zeigt die positive Wirkung des Erbrechens als Reaktion des Körpers, schädliche Stoffe auszuspülen. Es kann jedoch auch zu Krämpfen, Atemproblemen und inneren Blutungen kommen.
Immer wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze etwas Gefährliches verschluckt hat, solltest du sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Wie kann ich meiner Katze zu Hause helfen?
Wenn deine Katze erbricht, solltest du ihr ausreichend Wasser anbieten und ihr Ruhe gönnen. Zudem sollte die Katze Schonkost erhalten. So wird der gereizte Magen des Tieres nicht übermäßig belastet und die Katze kann das Futter besser bei sich behalten. Geeignete Schonkost sind gekochter Fisch, gekochte Hühnerbrust, gekochtes Ei, in Wasser gekochter Milchreis oder gekochte Nudeln.
Für den Besuch beim Tierarzt ist eine gute Vorbereitung hilfreich. Informationen über das Erbrechen, wie Häufigkeit und Zeitpunkt, sowie Details zum Fressverhalten und Impfstatus der Katze sind wichtig für die Anamnese und Diagnosestellung. Wenn du hohe Tierarztkosten vermeiden möchtest, solltest du eine geeignete Katzenversicherung abschließen.
Checkliste: Wann solltest du tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?
- Mehrfaches Erbrechen innerhalb weniger Stunden
- Erbrechen nach dem Fressen
- Blut im Erbrochenen
- Weißer oder gelblicher Schleim im Erbrochenen
- Würmer im Erbrochenen sichtbar
- Die Katze wird schwächer und lethargischer
- Die Katze frisst oder trinkt nicht
- Nach zwölf Stunden keine Besserung in Sicht
- Häufiges Erbrechen pro Monat
- Die Katze zeigt zusätzliche Symptome wie Durchfall
Erbrechen bei Katzen vorbeugen
Leider lassen sich nicht alle Risiken für Erbrechen verhindern, aber man kann sie einschränken. Regelmäßiges Bürsten des Fells der Katze hilft, lose Haare zu entfernen. Giftige Zimmerpflanzen sollten außer Reichweite der Katze aufbewahrt werden. Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Rattengift und Medikamente gehören in verschlossene Schränke. Das Gleiche gilt für Zimmerpflanzen. Wenn das Erbrechen auf zu schnelles Fressen zurückzuführen ist, können sogenannte Anti-Schling-Näpfe oder Futter-Spielzeuge aus dem Zoofachhandel helfen. Impfungen und Wurmkuren verhindern zudem ernsthafte Erkrankungen, die Erbrechen als Symptom aufweisen können.
Katze erbricht: Wie kann ich helfen?
Wenn du gut für deine Katze sorgst, ihr Verhalten beobachtest und das Erbrochene näher betrachtest, kannst du schnell einschätzen, ob das Erbrechen für die Katze gefährlich ist. Im Zweifelsfall ist es immer besser, den Tierarzt aufzusuchen, anstatt die Gesundheit des geliebten Haustiers zu gefährden.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Ist Erbrechen bei Katzen normal?
Die Norm hängt von der Ursache ab. Wenn deine Katze Haarballen erbricht, ist das normal. Wenn deine Katze sich jedoch über einen längeren Zeitraum erbricht, kann das auch ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.
Was können die Ursachen für das Erbrechen meiner Katze sein?
Mögliche Ursachen für das Erbrechen deiner Katze könnten zu viele Haare im Magen, zu schnelles Essen, der Verzehr von unverträglichen Substanzen oder eine Krankheit sein.
Ab wann sollte man zum Tierarzt?
Wenn deine Katze sich über einen längeren Zeitraum erbricht oder du keine plausible Erklärung dafür hast, ist es ratsam, den Tierarzt aufzusuchen.
1.136 Wörter