Wer besitzt eine bestimmte Internetadresse und welche Datenschutzfragen ergeben sich daraus?

WHOIS: Wem gehört eine bestimmte Internetadresse und welche Datenschutzfragen entstehen daraus?

Wer besucht eine Webseite? Wer verwendet Dienste von Dritten wie Google Maps oder Cookiebot? Diese Fragen beschäftigen viele Nutzer, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz. Mit einer Whois-Abfrage lässt sich schnell und einfach herausfinden, wer der Inhaber einer bestimmten Internetadresse ist und welche Datenschutzfragen sich daraus ergeben.

Datenschutz und Whois

Besonders nach dem Privacy Shield Urteil des EuGH (“Schrems II”) ist es wichtig zu wissen, wer der Inhaber einer Domäne ist. Vor allem bei ausländischen Domänen ist dieses Wissen von großer Bedeutung. Durch eine Whois-Abfrage kann schnell ermittelt werden, auf wen eine bestimmte Domain oder IP-Adresse zugelassen ist.

Wer darf Daten in die USA übertragen?

Wer Daten in die USA überträgt oder sich zur Datenverarbeitung amerikanischer Unternehmen bedient, sollte dies nur mit Einwilligung durch die Nutzer tun. Es ist wichtig zu beachten, dass der Datentransfer in die USA bestimmten Vorschriften der DSGVO unterliegt (Art. 49 DSGVO).

Die Verwendung von Tools wie Google Analytics oder Cookiebot birgt das Risiko, personenbezogene Daten über amerikanische Vorschriften wie den Cloud Act, das FISA-Gesetz oder die Executive Order 12333 preiszugeben. Dies steht im Widerspruch zu den Vorschriften der DSGVO.

Was ist eine Whois-Abfrage?

Eine Whois-Abfrage (auch als WHOIS-Lookup bekannt) liefert Informationen über den Registranten, also den Inhaber einer registrierten Domain. Es gibt viele Anbieter von WHOIS-Diensten, die kostenlose Abfragen ermöglichen. Hier sind einige Beispiele:

LESEN  Was ist die Portable-Version von Photoshop?

WHO.IS

WHO.IS bietet eine Abfrage unter der Adresse https://who.is an. Durch die Eingabe des Domänennamens können Informationen abgerufen werden. Es sollte beachtet werden, dass der Text “www.” oder “https://” am Anfang weggelassen wird.

ICANN

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) koordiniert die Vergabe von Domänennamen und IP-Adressen. Der WHOIS-Dienst von ICANN ist unter der Adresse https://lookup.icann.org/ erreichbar. Hier können sowohl nach Domänennamen als auch nach IP-Adressen gesucht werden.

ARIN und andere Regionalstellen

ARIN (American Registry for Internet Numbers) ist eine regionale Internetregistratur, die unter anderem für die USA zuständig ist. Ähnliche Organisationen sind RIPE (für Europa), APNIC (für Asien und den Pazifikraum), LACNIC (für Lateinamerika) und AFRINIC (für Afrika). Durch eine WHOIS-Abfrage bei ARIN kann festgestellt werden, welchem amerikanischen Unternehmen eine bestimmte Internetadresse zugeordnet ist.

RIPE NCC

RIPE NCC (RIPE Network Coordination Center) ist für Europa zuständig. Über die WHOIS-Abfrage auf der Einstiegsseite von RIPE können Informationen über Domänen und IP-Adressen abgerufen werden. Wenn eine Adresse nicht von RIPE verwaltet wird, wird auf andere Registraturen verwiesen.

DENIC

DENIC (Deutsches Network Information Center) verwaltet die Domänen mit der Endung “.de”. Über eine Domänenabfrage bei DENIC können Informationen über den Inhaber einer Domain angezeigt werden. Es sollten jedoch rechtliche Notwendigkeiten für den Zugriff auf diese Informationen vorliegen.

Zwischenhändler: Anbieter von Domänennamen

Für die Registrierung von Domänen gibt es verschiedene Anbieter, auch als Registrare bezeichnet. Es ist ratsam, deutsche oder europäische Anbieter zu nutzen, um Datenschutzsicherheit zu gewährleisten. Einige Anbieter wie Namecheap und MarkMonitor haben ihren Sitz in den USA und sollten daher mit Vorsicht genutzt werden.

LESEN  Selfie-Drohnen: Das Geheimnis hinter den fliegenden Minikameras

Fazit

Eine Whois-Abfrage ist ein einfacher und effektiver Weg, um den Inhaber einer Internetadresse herauszufinden und Datenschutzfragen zu klären. Insbesondere bei Datentransfers in die USA ist Vorsicht geboten, da diese oft als unsicher bezeichnet werden. Durch die Verwendung von Tools und Diensten amerikanischer Unternehmen können Datenschutzprobleme entstehen, die nur mit Einwilligung der Nutzer gelöst werden können. Um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, sollten daher bevorzugt europäische Anbieter und CDNs genutzt werden.