Wespennest auf Balkon oder Terrasse: Meine geheimen Tipps für ein harmonisches Zusammenleben

Wespennest auf Balkon oder Terrasse: Das können Sie jetzt tun

Wespennest auf Balkon oder Terrasse: Das können Sie jetzt tun

Ein Wespennest auf dem Balkon oder der Terrasse kann für viele Menschen zunächst wie eine unangenehme Überraschung wirken. Aber nicht alle Wespen sind Störenfriede. In diesem Artikel gebe ich Ihnen einige Tipps, wie Sie am besten mit einem Wespennest umgehen sollten.

Nicht alle Wespen sind gleich

Unter den heimischen Wespenarten sind nur zwei für den Menschen lästig: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Diese beiden werden von Nahrungsmitteln angelockt und können am Esstisch sehr aufdringlich und aggressiv werden. Die anderen Wespenarten hingegen sind wenig störend, solange man ihr Nest nicht bedroht. Zu diesen harmlosen Arten gehören zum Beispiel die Feldwespe, die Mittlere Wespe und die Sächsische Wespe.

Wie erkennt man die Wespenarten?

Die verschiedenen Wespenarten bauen ihre Nester unterschiedlich. Die Nester der harmloseren Wespen sind meistens grau, frei hängend und etwa so groß wie ein Fußball. Ab Mitte August sind diese Nester meistens verlassen. Die Nester der beiden aggressiveren Arten hingegen bestehen aus muschelförmig aufgebauten Lufttaschen und sind hellbraun oder grau. Diese Nester können bis in den Winter hinein bewohnt sein.

Auch im Aussehen unterscheiden sich die Wespenarten. Feldwespen und mittlere Wespen sind relativ groß und eher braun-schwarz, während die aggressiveren Arten durch ihre gelb-schwarze Warnfarbe auffallen. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie zum Beispiel bei der Sächsischen Wespe, die ihren aggressiveren Verwandten ähnelt. Bei der Bestimmung der Wespenart ist es deshalb wichtig, auch auf die Nestbauweise zu achten oder im Zweifelsfall ein Foto zu machen und einen Experten zu fragen.

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Freundliche Koexistenz mit den Untermietern

Wespennester sollten nur in besonderen Fällen entfernt werden. Das Bundesnaturschutzgesetz regelt dies. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weist darauf hin, dass Wespen wichtige Bestandteile unserer Ökosysteme sind. Sie bestäuben Pflanzen und ernähren sich von Insekten wie Blattläusen. In den meisten Fällen ist es daher angebracht, sich mit den Wespen zu arrangieren.

Es ist sinnvoll, Fenster mit Insektengittern zu versehen, um Wespen aus dem Zimmer fernzuhalten. Wenn Wespen trotzdem ins Zimmer kommen, dann oft entlang von Kabelöffnungen bei beispielsweise Deckenlampen, Rohrleitungen oder Kaminzügen. In so einem Fall genügt es, das Loch mit Steinwolle oder zur Not auch mit Toilettenpapier zu stopfen. Die Wespen sehen dann kein Licht mehr vom Zimmer aus und finden den Weg dorthin nicht mehr.

Im Freien ist es wiederum ratsam, Speisen gut abzudecken. Mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben auf dem Tisch können Wespen fernhalten, da sie den Geruch nicht mögen. Eine Fütterungsstelle mit Fallobst und/oder Zuckerwasser in einer flachen Schale fernab der Terrasse ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um Wespen abzulenken.

Übrigens, Wespen besiedeln keine verlassenen Nester und bauen auch keine neuen in unmittelbarer Nachbarschaft eines alten Nestes. Es ist daher ratsam, verlassene Wespennester hängen zu lassen, um zu verhindern, dass die Untermieter erneut an dieser Stelle einziehen.

Eine Blende für mehr Privatsphäre

Wenn es sich um ein Nest einer der harmloseren Wespenarten handelt, besteht auch die Möglichkeit, eine Blende als Sichtschutz unter dem Nest anzubringen. Dadurch sehen die Wespen keine menschlichen Bewegungen, fühlen sich nicht bedroht und lassen die Menschen in Ruhe. Eine Blende kann zum Beispiel mit einem alten Bettlaken in etwa zehn Zentimeter Abstand zum Nest gespannt und mit Klebeband fixiert werden. Alternativ kann auch ein kleines Brett montiert werden. Bei Erdnestern ist es möglich, einen kleinen Tunnel aus Rohren zu bauen, um den Ein- und Ausgang des Nests zu verlegen.

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Beim Anbringen der Blende ist es wichtig, lange und dicke Kleidung zu tragen, falls sich die Wespen gestört fühlen. Auch schnelle Bewegungen sollten vermieden werden. Da die Wespen dieser Arten jedoch nur bei Störungen direkt am Nest aggressiv reagieren, ist das Anbringen relativ ungefährlich.

Sollten Sie dennoch einmal zu nah an das Wespennest kommen und angegriffen werden, ist es wichtig, sich zügig, aber ruhig zu entfernen und vor allem keine schnellen, fuchtelnden Armbewegungen zu machen. Das Nest darf keinesfalls erschüttert werden.

Das Entfernen eines Nestes

Wenn ein Wespennest eine Gefahr für Menschen darstellt, sollten Experten kontaktiert werden. Es ist immer besser, die Tiere umzusiedeln anstatt sie zu vergiften. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern ermöglicht den Wespen auch ein Fortleben an einem anderen Ort. Adressen für eine Umsiedlung können bei den Umweltämtern, Naturschutzbehörden der Städte und Landkreise sowie bei örtlichen BUND-Gruppen und anderen Naturschutzorganisationen erfragt werden.

Bei einer giftfreien Umsiedlung werden die umherfliegenden Wespen in einen Fangkasten eingesaugt, das Nest abgeschnitten und beides zusammen in einem Nistkasten weit entfernt wieder zusammengeführt. Dadurch kann die Entwicklung der Wespen ungestört weitergehen. Die Kosten für eine Umsiedlung betragen im Frühling und Frühsommer etwa 100 Euro und die Dauer beträgt etwa eine Stunde, je nach Lage und Zugänglichkeit des Nestes. Im Spätsommer, wenn die Wespen sich bereits stark vermehrt haben, kann es jedoch zu höheren Kosten und mehreren Stunden Arbeit kommen.

Nun haben Sie meine geheimen Tipps für ein harmonisches Zusammenleben mit einem Wespennest auf dem Balkon oder der Terrasse erfahren. Gehen Sie achtsam damit um und schätzen Sie die Rolle der Wespen in unserem Ökosystem!

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