Wichtige Alarmzeichen bei Halsschmerzen

Wichtige Alarmzeichen bei Halsschmerzen

Jeder kennt Halsschmerzen. Sie treten rund zweimal pro Jahr auf und bei Kindern sogar bis zu sechsmal. Oft sind Halsschmerzen ein Begleitsymptom einer Erkältung und zeigen, dass die Rachenschleimhaut gegen Viren kämpft. In der Regel halten sich die Schmerzen in Grenzen und klingen nach einigen Tagen ab.

Halsschmerzen können auf einen Herzinfarkt hinweisen

Allerdings können auch andere, weniger harmlose Ursachen für Halsschmerzen infrage kommen, an die kaum jemand denkt. Ein wichtiges Alarmsignal ist das Auftreten von Halsschmerzen ohne Erkältungssymptome. Ursache können Herz- oder Magenprobleme sein.

Plötzliche, ziehende oder stechende Schmerzen, die in Hals, Rücken und/oder Arme ausstrahlen, können tatsächlich mögliche Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Obwohl dieses Phänomen relativ selten beobachtet wird, ist es dennoch möglich. Viele Patienten berichten, dass Tage vor einem Herzinfarkt Halsschmerzen auftraten, obwohl sie keine Erkältung hatten.

Refluxkrankheit schädigt auch Rachen und Kehlkopf

Häufig treten Halsschmerzen jedoch in Zusammenhang mit Sodbrennen auf. Die Rachenschleimhaut und der Kehlkopf sind besonders empfindlich und können durch Magensäure schnell gereizt werden, was zu einer Entzündung führen kann – medizinisch laryngopharyngealer Reflux. Die Anzeichen dafür sind neben chronischen Halsschmerzen auch Heiserkeit und Schluckbeschwerden.

Halstumore wie Rachenkrebs – erste Anzeichen sind Halsschmerzen

Auch Rachenkrebs kann Halsschmerzen verursachen. Früher war diese Krebsform sehr selten, ist aber in den letzten Jahren leicht angestiegen. Laut Robert Koch Institut gibt es jährlich 18 Neuerkrankungen von Rachenkrebs pro 100.000 Deutsche.

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Neben Tabak- und Alkoholkonsum spielen auch humane Papillomaviren (HPV) eine Rolle bei der Entstehung von Rachenkrebs. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen Oralverkehr und Rachenkrebs, da die Viren aus dem Intimbereich in den Rachen gelangen können.

Eiter und Schwellungen machen Halsschmerzen gefährlich

Abgesehen von diesen eher unbekannten Ursachen sind Halsschmerzen oft mit anderen Infektionen verbunden, wie einer Nasennebenhöhlenentzündung, Kehlkopfentzündung, einer eitrigen Mandelentzündung oder sogar einem Mandelabszess.

  • Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) kann Halsschmerzen auslösen, wenn Entzündungssekret unbemerkt den Rachen hinunterfließt. Gurgeln und Lutschen helfen dann nicht, da die Flüssigkeit mit Bakterien und Viren von oben nach unten fließt. Die Ursache der Halsschmerzen, also die Sinusitis, muss behandelt werden, damit der Hals wieder in Ordnung kommt.
  • Eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) kann im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auftreten, wenn sich die Viren auf den Kehlkopf ausbreiten. Dies schwächt die lokale Abwehr in diesem Bereich und führt zu einer Entzündung. Anzeichen dafür sind Halsschmerzen, Heiserkeit und eine Schwellung von Schleimhäuten, Stimmbändern und Kehlkopf. Im schlimmsten Fall kann der Kehlkopf anschwellen und die Atmung einschränken. In diesem Fall ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
  • Eine eitrige Mandelentzündung (Tonsillitis) tritt im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auf. Dabei entzünden sich die Gaumenmandeln im Rachen und es bilden sich eitrige Beläge auf den Mandeln. Weitere Anzeichen sind starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber. Eine Mandelentzündung ist gefährlich, da sie chronisch werden kann und das Risiko besteht, dass die Erreger zu Rheuma und einer Herzentzündung führen können.

Wann Sie mit Halsschmerzen einen Arzt aufsuchen sollten

Halsschmerzen sind zwar meistens harmlos, aber manchmal auch ein ernstzunehmendes Symptom. Wenn Sie folgende Anzeichen haben, sollten Sie Halsschmerzen von einem Arzt untersuchen lassen:

  • Plötzlich starke Halsschmerzen, auch im vorderen Bereich
  • Halsschmerzen mit Fieber über 39 Grad
  • Kloßgefühl im Hals
  • Erschwertes Schlucken und/oder Atmen
  • Atemnot
  • Schwierigkeiten, den Mund ganz zu öffnen (Kiefersperre)
  • Die Schmerzen werden im Laufe der Tage stärker und nicht schwächer
  • Halsschmerzen, die länger als zwei Wochen anhalten
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Halsschmerzen sollten nicht leichtfertig behandelt werden, da sie auf ernsthafte Krankheiten hinweisen können. Eine rechtzeitige Diagnosestellung ist wichtig, um eine bessere Prognose zu haben.