Es gibt viele verschiedene Situationen, in denen Hunde gestresst oder ängstlich sein können. Ob es laute Geräusche wie Silvesterknaller oder Musik zu Hause sind oder Reize während eines Spaziergangs im Freien – Stress und Angst können bei Hunden in unterschiedlichen Lebenssituationen auftreten. Es ist wichtig zu erkennen, dass Hunde genauso wie Menschen individuelle Charaktere haben und unterschiedlich reagieren können. Einige Hunde sind von Natur aus selbstbewusst und gelassen, während andere schnell gestresst sind und ängstlich reagieren. Es ist wichtig, deinen Hund gut zu kennen, um in stressigen Situationen richtig reagieren zu können. Ein gestresster Hund zeigt oft Anzeichen wie eine geduckte Körperhaltung, herabhängende oder eingezogene Rute, Hecheln oder Bellen. Es ist auch normal, dass Welpen oder junge Hunde erst lernen müssen, mit stressigen Situationen umzugehen. Das Vertrauen zwischen Hundebesitzer und seinem Hund ist entscheidend, um Stress und Angst zu vermeiden.
Häufige Stresssituationen und ihre Auswirkungen
Schlechte Erfahrungen können dazu führen, dass Hunde in ähnlichen Situationen immer wieder ängstlich und gestresst reagieren. Ein gestresster Hund kann hyperaktiv werden, was für unerfahrene Hundebesitzer zu einer Herausforderung werden kann. Dauerhafter Stress hat auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes und kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für verschiedene Krankheiten führen. Darüber hinaus kann ständiger Stress zu unerwünschtem Verhalten wie Reizbarkeit, Aggression und sogar Bissigkeit führen. Die Leistungsfähigkeit eines gestressten Hundes sinkt, Blockaden entstehen und ein normaler Umgang wird unmöglich. Das Immunsystem wird geschwächt, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führt. Auch Magen- und Darmprobleme sowie Allergien können auftreten. Stress kann Besitzer und Hund in einen Teufelskreis aus Angst führen, in dem jede Situation zu einer Kraftprobe wird.
Wie du deinen Hund beruhigen kannst
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deinem Hund in stressigen Situationen zu helfen. Hier sind ein paar Schritte, die du befolgen kannst:
1. Du als Hundebesitzer
Als Hundebesitzer bist du die Bezugsperson deines Hundes. Du sollst Sicherheit vermitteln und dich in die Situation hineinversetzen können. Oft reicht schon deine Anwesenheit, um deinem Hund Ruhe zu geben. Mit einer beruhigenden Stimme und Streicheleinheiten kannst du kleinere Stresssituationen lösen. Beachte jedoch, dass manche Hunde in Paniksituationen ihren Besitzer ignorieren und Streicheln oder Trösten als Belohnung wahrnehmen. Die Erziehung spielt bei ängstlichen Hunden eine große Rolle. Es ist wichtig, Angst niemals zu ignorieren, da sie je nach Rasse zu aggressivem Verhalten führen kann. In den meisten Fällen sind ängstliche Hunde unsicher und gestresst. Es ist deine Aufgabe als Bezugsperson, deinem Hund beizubringen, dass er dir vertrauen und sich in stressigen Situationen auf dich verlassen kann.
2. Ursachen von Angst erkennen
Die Körpersprache von Hunden kann unterschiedlich sein. Einige Hunde reagieren auf Angst mit aggressivem Verhalten, während andere weglaufen und sich verkriechen. Anzeichen für Angst können sein: angelegte oder hängende Ohren, gekrümmte Körperhaltung, Hecheln, Zittern, verstörter Blick, feuchte Pfoten, Verlust der Kontrolle über Blase und Darm.
3. Die Situation verstehen
Versuche herauszufinden, warum sich dein Hund ängstlich verhält. Wenn du deinen Hund gut kennst, weißt du vielleicht, ob er Angst vor bestimmten Geräuschen, Personen oder Orten hat. Deine Aufgabe ist es, deinem Hund die Welt zu zeigen und ihm die Angst vor Dingen zu nehmen, die ihm Angst bereiten.
4. Ursachen von Angst reduzieren
Manche Hunde fühlen sich gestresst durch bestimmte Personen oder Situationen. Sorge für Rückzugsmöglichkeiten, wie z.B. einen anderen Raum oder eine Hundebox, in der sich dein Hund sicher fühlt. Die Wahl des Ortes hängt von der Ursache der Angst ab. Wenn dein Hund Angst vor lauten Geräuschen wie Feuerwerk hat, kann zum Beispiel eine Decke als Schalldämpfer über der Hundebox hilfreich sein.
5. Ablenkung
Du kannst deinen Hund in stressigen Situationen ablenken, indem du Spielzeug oder Kauknochen verwendest. Futter kann zu Beginn einer Angstattacke helfen, von der stressigen Situation abzulenken und Glückshormone freizusetzen. Die Beruhigung mit Leckereien und Kauartikeln funktioniert jedoch nur im Anfangsstadium der Stresssituation.
6. Beruhigung mit Musik
Musik kann bei der Ablenkung von lauten Geräuschen wie Feuerwerk helfen. Es gibt spezielle Geräte, die Töne in hohen Frequenzen abspielen, die nur von Hunden gehört werden. Eine gewisse Eingewöhnungszeit ist jedoch erforderlich.
7. Mittel zur Beruhigung
Pflanzliche Beruhigungsmittel wie Baldrian, Lavendel oder Johanniskraut können bei gestressten Hunden eingesetzt werden. Bachblüten können als Notfall- oder Rescue-Tropfen in der Haustierapotheke verwendet werden. Zirbenkissen sind ebenfalls eine beliebte natürliche Methode, um Entspannung zu fördern.
8. Einsatz von Pheromonen
Hunde haben einen ausgeprägten Geruchssinn und reagieren auf verschiedene Pheromone. Einige Pheromone können Angst verringern. Es gibt verschiedene Produkte wie Halsbänder, Zerstäuber oder Leckerlis mit Pheromonen auf dem Markt.
9. Entspannung mit Massage
Verschiedene Massage- und Entspannungstechniken können Hunden in stressigen Situationen helfen. Dazu gehören das Ausstreichen der Ohren, eine Rückenmassage oder das Abstreichen vom Kopf bis zur Rute. Die Zustimmung des Hundes ist jedoch Voraussetzung.
10. Hund desensibilisieren
Wenn bestimmte Geräusche deinen Hund ängstlich machen, kannst du versuchen, ihn schrittweise daran zu gewöhnen. Beginne einige Wochen vor dem Ereignis mit der Gewöhnung an die Geräusche. Das Training sollte abgebrochen werden, wenn es für den Hund zu stressig wird. Kleine Schritte können hilfreich sein, um Stresssituationen besser zu bewältigen.
Abschließend kann gesagt werden, dass Hunde individuelle Charaktere sind und aufgrund ihrer feinen Sinne empfänglich für Angst und Stress sind. Als Hundebesitzer solltest du auf deinen Hund eingehen, ihn beobachten und mit geeigneten Trainings- und Entspannungstechniken gegen die Angst vorgehen. Indem du Sicherheit und Vertrauen vermittelst, kannst du das Wohlbefinden deines Hundes verbessern und eure Bindung vertiefen.