Bilder haben die Macht, Botschaften zu transportieren und Geschichten zu erzählen. In einem Interview berichtet Wolfgang Behnken, ehemaliger Art-Direktor von Stern und Max, über seinen Umgang mit Fotografie und Kundenkommunikation.
Der Start in die Eigenständigkeit
Obwohl Behnken seine Arbeit beim Stern geliebt hat, fühlte er sich bereit für den Absprung in die Eigenständigkeit. Die strukturelle Krise der Verkaufszeitschriften und enge Spielräume für Optik und Kreativität waren ausschlaggebend. Schließlich eröffnete die Krise der Printmedien die Möglichkeit, auch in Kundenzeitschriften hochwertigen Journalismus zu betreiben.
Der Unterschied zwischen Redaktion und Kunden
Der Unterschied zwischen der Arbeit für Redaktionen und Kunden aus der Wirtschaft ist sowohl enorm als auch identisch. Auch beim Stern musste Behnken seine Ideen verkaufen und für die Eigenständigkeit der Optik kämpfen. Heute hat er es mit Marketingmenschen zu tun, die in Werbekategorien denken. Die Sprache, in der sie kommunizieren, ist werblich und marketinggeprägt. Hier ist es wichtig, dass sich die Marketing- und journalistische Denkweise vereinen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Beratungsresistenz und überzeugende Ideen
Behnken hat gute Erfahrungen gemacht, seine Produkte und Ideen an den Mann zu bringen, besonders auf Entscheider-Ebene. Sein Hintergrund bei Stern und Max erleichtert den Zugang zur Führungsebene, aber letztendlich kommt es immer darauf an, eine gute Idee überzeugend vorzutragen.
Die Gegensätze in der Gestaltung
Während Marketingleute oft keinen Gedanken daran verschwenden, ob die Botschaft tatsächlich transportiert wird, sind Journalisten bestrebt, komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge zu vermitteln. Doch letztendlich ist die gute Nachricht auch für das Unternehmen von Vorteil. Beide Parteien müssen sich zusammenschließen und das Beste aus beiden Welten vereinen.
Veränderungen in der Arbeit
Von einer klaren Hierarchie beim Stern hat sich Behnken zu einem Fokus auf starke Gestaltung und Identität entwickelt. Jedes Produkt erhält ein neues Gesicht und wird individuell gestaltet. Denn Qualität ist das A und O in diesem Geschäft, und die Bild-Text-Kombination muss optimal sein.
Bilder erzählen Geschichten
Ein Foto alleine erzählt oft nur wenig. Es bedarf einer Verbindung aus Bild und Text, um eine Geschichte komplett zu erzählen. Selbst in der Kunst haben Bilder einen Titel, und die Annäherung an eine Person kann nur durch eine Kombination aus beidem gelingen.
Die Entwicklung bei Illustrierten
Leider sehen wir bei vielen Illustrierten ein Ruinieren des Images. Ein aufgebautes Markenbild kann leicht zerstört werden. Entscheidungen werden oft durch Angst gesteuert, und Wagemutiges ist selten zu finden. Dennoch gibt es ermutigende Entwicklungen bei kleinen Nischenprodukten und Zeitungen, die durch intelligentes Design und den originellen Umgang mit Bildern und Qualität weiterhin erfolgreich sind.
Behnkens Erfahrung und Expertise in der Fotografie und Kundenkommunikation machen ihn zu einem wertvollen Experten in der Branche. Seine Philosophie ist es, hochwertigen Journalismus und gute Gestaltung in die Kundenkommunikation zu integrieren. Denn letztendlich sind Bilder viel mehr als nur optische Elemente – sie haben die Kraft, Geschichten zu erzählen und Botschaften zu transportieren.