Wie du atemberaubende Fotos gegen die Sonne machst

Gegenlicht meistern ᐅ 10 Tipps zum Fotografieren gegen die Sonne

Das Fotografieren gegen die Sonne kann manchmal zu schlechten Aufnahmen führen, aber es bietet auch großartige Möglichkeiten für beeindruckende Fotos! In diesem Artikel werde ich meine Erfahrungen mit dir teilen und dir einige Tipps geben, wie du das Gegenlicht meistern kannst. Am Ende wirst auch du in der Lage sein, atemberaubende Aufnahmen mit Gegenlicht zu machen – garantiert!

Gegen die Sonne fotografieren: Das Gegenlicht ermöglicht atemberaubende Bilder.

In der Fotografie steht alles im Zusammenhang mit Licht. Alles beginnt mit dem Licht und von dort aus entwickelt sich alles weiter. Für mich persönlich ist das Fotografieren im Gegenlicht ein absoluter Favorit, da sich daraus viele Möglichkeiten ergeben. Keine Szene ist wie die andere. Unterschiedliche Lichtintensitäten, Einstrahlwinkel, Dichte, Winkel und Farben machen eine allgemeine Regel unmöglich. Mache dich daher mit den verschiedenen Arten von Licht vertraut.

Stelle dir folgende Fragen, bevor du den Auslöser drückst:

  • Welche Art von Licht hast du zur Verfügung?
  • Wo sind die Lichter und wo sind die Schatten?
  • Wird die Kamera das Licht in der Szene korrekt messen?
  • Musst du die Belichtungseinstellungen manuell anpassen?

Natürliches Licht als Hauptlichtquelle kann die lebendigen Farben deines Motivs effektvoll zur Geltung bringen. Der goldene Schein, der dein Motiv umgibt, verleiht deinem Foto einen dramatischen Effekt. Andererseits erzeugt das weiche, diffuse Gegenlicht einen romantischen und verträumten Effekt, der deine Aufnahmen erheblich verbessern kann.

Was ist Gegenlicht?

Gegenlicht beschreibt eine Lichtsituation, bei der die Hauptlichtquelle hinter dem Motiv positioniert ist. Es gibt keine genaue technische Definition des Begriffs “Gegenlicht”. Gegenlichtaufnahmen werden oft im Frühjahr oder Sommer gemacht, wenn die Sonne am hellsten und wärmsten ist.

Wie erhalte ich den Gegenlichteffekt?

Den gewünschten Gegenlichteffekt kannst du einfach mit natürlichem Licht wie der Sonne erreichen. Richte dich und deine Kamera gegen die Sonne aus und platziere dein Motiv zwischen dir und der Sonne. Am besten funktioniert dies, wenn die Sonne bereits relativ tief steht. Mit diesem Setup kannst du faszinierende Bilder erstellen. Das Motiv wird von hinten beleuchtet, was es umrahmt und einen dramatischen Effekt erzeugt. Das Ergebnis ist eine traumhafte Silhouetten- oder Porträtaufnahme.

Viele Fotografen, besonders Anfänger, glauben, dass möglichst viel Licht die Lösung für alle fotografischen Probleme ist. Das ist jedoch ein Irrglaube. Die Richtung des Lichts ist viel wichtiger als die Menge des Lichts.

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Dunkle Gesichter wegen Gegenlicht?

Vielleicht bist du genau deshalb hier. Wie kannst du gegen die Sonne fotografieren, ohne dass alle Gesichter zu dunkel werden und nichts mehr erkennbar ist? Diese Frage beschäftigt jeden Fotografen irgendwann. Die einfache Antwort ist: Verändere deine Szene.

  • Positioniere die Personen anders, sodass die Sonne ins Gesicht scheint.
  • Wähle eine andere Perspektive und bewege dich.
  • Wähle eine Position, bei der die Lichtquelle versteckt wird, zum Beispiel hinter einem Baum, einem Berg oder einem anderen großen Objekt. Dadurch wird das Licht unterbrochen.
  • Verwende einen Reflektor, um das Licht auf das Gesicht deines Models zu reflektieren.

Aber eigentlich ist es doch besser, das Gegenlicht für schöne Effekte einzusetzen.

Welche Effekte kannst du mit Gegenlicht erzeugen?

Verleihe deinem Bild Tiefe.

Die beste Zeit für Gegenlichtaufnahmen

Wenn du gegen die Sonne fotografieren möchtest, muss die Sonne und das Licht hinter dem Motiv sein. Daher musst du früh am Morgen, direkt nach Sonnenaufgang oder spät am Abend, kurz vor Sonnenuntergang fotografieren.

Diese Randstunden sind aus verschiedenen Gründen optimal. Du hast vielleicht schon von der Goldenen Stunde gehört. Normalerweise ist die Stunde nach dem Sonnenaufgang und die Stunde vor Sonnenuntergang die beste Zeit, um in einer schönen Stimmung und mit wundervoll warmen Farben zu fotografieren. Viele der Bilder, die du in diesem Artikel siehst, wurden zu dieser Zeit aufgenommen.

Das Gegenlicht sorgt für eine einzigartige Atmosphäre und hebt die Umrisse hervor.

Motiv mit Reflektor aufhellen

Wenn eine sehr helle Lichtquelle von hinten auf dein Motiv einwirkt, kann dein Motiv je nach Belichtung sehr flach, unterbelichtet und unscharf aussehen.

Mit Hilfe eines Reflektors kannst du sehr schattige Bereiche, wie zum Beispiel Gesichter, aufhellen. Halte den Reflektor gegen die Lichtquelle und passe den Winkel und die Position langsam an, bis genug Licht in Richtung des gewünschten Bereichs reflektiert wird und das Motiv richtig ausgeleuchtet ist.

Position ändern bei Gegenlicht

Bewege dich! Die Lichtquelle ist meist statisch und kann sich nicht bewegen. Du hingegen schon. Mit der Zeit wirst du lernen, wie du das Licht zu deinem Vorteil nutzen kannst. Das gibt dir die Freiheit, dein Motiv aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren. Wenn du das nächste Mal gegen die Sonne fotografierst, experimentiere mit unterschiedlichen Winkeln. Perspektivenwechsel sind immer gut, nicht nur bei der Gegenlichtfotografie.

Manchmal schaue ich einfach auf das Display oder durch den Sucher und platziere die Sonne geschickt hinter einem Baum oder in einem Tal zwischen zwei Bergen.

Die Goldene Stunde eignet sich hervorragend, um gegen die Sonne zu fotografieren.

Aufhellblitz verwenden

Verwende einen Aufhellblitz als zusätzliche Lichtquelle bei Porträtaufnahmen im Freien mit Gegenlicht. Durch die starke Belichtung von hinten kann das Gesicht des Motivs dunkler aussehen als der Rest des Bildes. Um dieses Problem zu lösen, beleuchte gezielt die Stellen, die von der Hauptlichtquelle nicht erreicht werden, mit dem Aufhellblitz.

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Der Aufhellblitz ist eine gute Alternative zu Reflektoren. Idealerweise wird der Blitz extern verwendet und nicht direkt auf das Motiv gerichtet. Frontales Blitzen ist normalerweise nicht optimal, insbesondere bei Porträts. Es lässt deine Bilder flach und fade aussehen – schlichtweg unattraktiv.

Der Blitz ergänzt das natürliche Licht, um eine bessere Belichtungsbalance zwischen dem Motiv und dem Hintergrund zu erreichen. Der Aufhellblitz gibt dir die Freiheit, den Winkel und die Lichtstärke einzustellen und so herausragende Aufnahmen deines Motivs zu machen.

Mache dich mit dem Spotmeter vertraut

Die Spotmessung ermöglicht es der Kamera, auf einen bestimmten Bereich des Bildes zu fokussieren und die optimale Belichtung für diesen Bereich zu bestimmen, auch wenn der Rest des Bildes hell ist. Die Spotmessung ist oft der bevorzugte Messmodus gegenüber anderen, die eher eine Belichtungsmessung des gesamten Bildes bieten und bei Gegenlicht das Motiv oft unterbelichten.

Die Spotmessung konzentriert sich nur auf einen kleinen Bereich des Bildes. Du kannst diesen Bereich manuell durch die AF-Messfelder deiner Kamera auswählen. Die Spotmessung hilft dir dabei, die optimale Belichtung für dein Motiv einzustellen, insbesondere wenn der Hintergrund zu hell oder zu dunkel ist oder den größten Teil des Bildes einnimmt.

Kleine Blumen, die gegen die Sonne fotografiert wurden.

Weissabgleich bei Gegenlicht

Der Weissabgleich ist eine der wichtigsten Kameraeinstellungen, die oft vernachlässigt wird. Nimm dir Zeit, um zu lernen, wie du den Weissabgleich deiner Kamera einstellen kannst. Wenn du verstehst, wie sich der Weissabgleich auf die Farbtemperatur deines Bildes auswirkt, kannst du lebendigere und natürlichere Fotos aufnehmen.

Der Weissabgleich hilft dir dabei, die Farben in deinem Bild so realitätsgetreu wie möglich zu halten. Besonders bei Aufnahmen mit starkem Sonnenlicht oder Gegenlicht kann dies schwierig sein. Die Farbtemperaturen reichen von “sehr kühl” (wie der Farbton eines blauen Himmels) bis zu einem “sehr warmen Ton” (wie der Farbton einer brennenden Kerze). Die Kamera verfügt normalerweise über voreingestellte Weissabgleichseinstellungen wie AutoWB, Tageslicht, Sonne, Bewölkung und Blitz. Du kannst den Weissabgleich aber auch manuell anpassen, zum Beispiel mit einer Graukarte oder manuell mit Kelvin-Temperaturen. Weitere Details findest du im verlinkten Beitrag.

Vermeide einen Himmel hinter dem Motiv

Der offene Himmel ist großartig hinter dir, aber nicht unbedingt hinter deinem Motiv. Wenn du das Motiv richtig belichtest, wird der Himmel extrem hell und lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Unsere Augen konzentrieren sich immer auf das Hellste auf einem Foto. Ab und zu fotografiere ich absichtlich den offenen Himmel hinter meinem Motiv, aber nur wenn ich plane, den Sonnenuntergang später in das Bild einzufügen. In solchen Fällen kannst du den Sonnenuntergang separat aufnehmen und später mit Photoshop in das fertige Bild einfügen.

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Drei Männer sitzen auf einer Bank mit der Sonne im Rücken.

Stelle dich in den Schatten

Indem du dich in den Schatten stellst, vermeidest du die Probleme, die durch direktes Sonnenlicht auf deine Linse entstehen. Wenn kein Schatten vorhanden ist, versuche, mit der Sonne in einem leichten Winkel zu deiner Kamera zu fotografieren, niemals frontal. Achte darauf, dass das Sonnenlicht nicht direkt in deine Linse strahlt – es sei denn, du möchtest bewusst Lens Flare erzeugen.

Lens Flare bei Gegenlicht

Lens Flare ist ein häufiges “Problem” beim Fotografieren gegen die Sonne, aber es kann auch kreative Ergebnisse liefern. Wenn du Lens Flare magst und es in deinen Fotos haben möchtest, musst du es richtig positionieren. Achte darauf, dass es nicht das Motiv überlagert oder verdeckt. Um dies zu verhindern, positioniere dein Motiv direkt vor einem Baum oder einem anderen Objekt, um die hellen Lichtstrahlen der Sonne zu blockieren. Gegen die Sonne zu fotografieren bedeutet nicht, dass die Sonne direkt hinter deinem Motiv sein muss. Hab keine Angst, dich nach rechts oder links zu bewegen, bis die Sonne seitlich steht und das Licht nicht mit voller Kraft in dein Objektiv strahlt. Wenn du gerade erst mit der Gegenlichtfotografie anfängst, empfehle ich dir, diesen Vorgang mit einer Puppe und einem Stuhl zu üben. Eine Gegenlichtblende oder deine Hand als Abdeckung sind ebenfalls gute Möglichkeiten, um Lens Flare bei Gegenlicht zu reduzieren.

Lens Flare neben dem Motiv ist OK - überlagernd eher nicht.

Zu guter Letzt: Die Nachbearbeitung

Meine Nachbearbeitung beginnt immer in Lightroom und endet in Photoshop. In Lightroom stelle ich die Temperatur- und Farbbalance so ein, dass das Bild einen warmen und dramatischen Stil erhält. Es ist wichtig, eine Vision im Kopf zu haben, wie dein Bild nach der Bearbeitung aussehen soll. Ich wusste zum Beispiel, dass ich dieses Bild warm und dramatisch haben wollte, mit einem Fokus auf den Hund.

Sobald ich in Photoshop bin, arbeite ich mit vielen Ebenen. Hier sind die Schritte, die ich bei diesem Bild angewendet habe, um den warmen und dramatischen Stil zu erreichen:

  1. Ich habe den Hintergrund abgedunkelt und den Kontrast erhöht, indem ich verschiedene Kurvenebenen mit verschiedenen Überblendungsmodi erstellt habe.
  2. Ich habe dem Bild mit Kurven- und Volltonfüllungsebenen eine zusätzliche Farbtonung verliehen. Der Labrador im Vordergrund wirkt dramatischer durch zwei separate Ebenen – eine zur Aufhellung des Lichts und eine zur Verdunkelung der Schatten.
  3. Nachdem die Farbtonung und Kontrastierung abgeschlossen waren, habe ich das Bild nach Belieben zugeschnitten.
  4. Anschließend habe ich mit Ebenen eine weiche, verschwommene Vignette hinzugefügt. Dann habe ich die Schärfe eingestellt und das Bild gespeichert!

Fazit und Video

Ich hoffe, du konntest aus diesem Artikel etwas Neues über das Fotografieren gegen die Sonne lernen und wirst bald selbst beeindruckende Gegenlichtaufnahmen machen! Wenn du noch etwas Zeit hast, schau dir das tolle Video von Claudia an. Hast du selbst schon mit Gegenlicht gekämpft? Hast du weitere Tipps für uns?