Im ersten Teil haben wir bereits besprochen, wie du erkennst, ob eine Katze das Streicheln genießt. Jetzt schauen wir uns genauer an:
Anzeichen, dass die Katze nicht gestreichelt werden möchte
Eine Katze, die gestreichelt werden möchte, zeigt dies deutlich. Doch wie erkennst du, wenn sie nicht gestreichelt werden möchte? Achte auf folgende Hinweise:
- Die Katze bleibt passiv und steigt nicht darauf ein.
- Sie wendet den Kopf ab und schnurrt möglicherweise aufgeregt oder unsicher.
- Der Schwanz zuckt oder bewegt sich intensiv.
Wenn die Katze nicht innerhalb von zwei bis drei Sekunden auf dein Streichelangebot reagiert, solltest du aufhören. Beobachte auch den Schwanz der Katze, denn Bewegungen können anzeigen, dass sie deine Berührung nicht angenehm findet.
Frage nach, ob es der Katze gefällt
Um sicherzugehen, dass deine Katze das Streicheln mag, frag immer wieder nach. Gehe dabei wie folgt vor:
- Sprich die Katze an und suche Blickkontakt.
- Blinzele ihr langsam zu, um deine freundliche Absicht zu zeigen.
- Halte deine Hand zum Beriechen hin und beobachte die Reaktion der Katze.
- Kraule sie sanft an der Wange, wenn sie sich deiner Hand nähert.
- Halte deine Hand kurz passiv in der Nähe des Kopfes und frage nach, ob sie weitergestreichelt werden möchte.
- Wenn die Katze eindeutige Signale gibt, setze die Kuschelrunde fort.
Wichtig ist, dass du akzeptierst, wenn die Katze nicht reagiert. Das bedeutet, dass die Streicheleinheit für den Moment zu Ende ist.
Ein Stoppsignal beibringen
Wenn du Schwierigkeiten hast, die subtilen Signale deiner Katze zu erkennen und sie sich deshalb zurückzieht oder öfter zuschnappt, bring ihr ein freundliches Stoppsignal bei:
- Beobachte deine Katze genau und identifiziere Bewegungen, die dir auffallen.
- Nutze eine bestimmte Bewegung als Signal, um das Streicheln zu beenden.
- Beispielsweise kannst du deine Hand zurückziehen, wenn sich die Katze kurz putzt.
- Wiederhole diese Aktion konsequent, sodass die Katze lernt, dass das Putzen das Streichelsignal ist.
Indem du der Katze ein solches Stoppsignal beibringst, erleichterst du die Kommunikation zwischen euch. Die Katze kann sich verständlich machen, ohne Krallen einzusetzen oder wegzugehen.
Nun weißt du, wie du deine Katze richtig streichelst und ihre Bedürfnisse verstehst. Achte immer auf ihre Reaktionen und sei geduldig. Mit der Zeit wird sie dir vertrauen und sich mehr öffnen.
Christine Hauschild ist eine erfahrene Katzenexpertin und betreibt seit über 10 Jahren die Katzenschule Happy Miez in Hamburg. Sie berät Katzenhalter in allen Fragen rund um das Verhalten ihrer Katzen und bietet Seminare und Fortbildungen an. Als Autorin hat sie mehrere Katzenratgeber veröffentlicht.