Das Webanalyse Tool Google Analytics gibt dir die Möglichkeit, den Traffic und die Benutzerbewegungen auf deiner Website nachzuvollziehen, zu analysieren und deine Inhalte sowie Marketing-Maßnahmen darauf aufbauend zu optimieren. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du ein Google Analytics Konto erstellst und den Tracking Code auf deiner Website einbindest. Außerdem erfährst du, wie du Google Analytics mit Google Tag Manager einbinden kannst.
Google Analytics Konto erstellen
Bevor du mit der Einrichtung von Google Analytics beginnen kannst, musst du ein Google Analytics Konto erstellen. Dafür benötigst du einen Google Account. Falls du bereits einen hast, kannst du dich ganz einfach auf der Startseite von Google Analytics mit deiner E-Mail-Adresse und deinem Passwort anmelden. Wenn du noch keinen Account hast, klicke auf “Konto erstellen” und richte dir einen Google Account ein. Diesen kannst du dann auch für andere Google-Dienste wie G-Mail, Google Ads oder Data Studio verwenden.
Nachdem du dich angemeldet hast, gelangst du auf die Einrichtungsseite von Google Analytics. Klicke dort auf “Messung starten” und fülle das Formular aus. Du kannst auswählen, ob du deine Daten für andere Google Dienste, Google-Mitarbeiter oder allgemeine Statistiken freigeben möchtest. Standardmäßig sind drei der Punkte aktiviert, aber du kannst auch darauf verzichten, falls du diese Optionen nicht benötigst. Achte jedoch darauf, dass du zumindest den ersten Punkt ankreuzt, wenn du Daten aus Analytics beispielsweise in Google Ads verwenden möchtest. In diesem Fall solltest du in deiner Datenschutzerklärung darauf hinweisen, dass du das entsprechende Feature Google-Signale verwendest. Kläre am besten mit deinem Datenschützer ab, ob dies möglich ist oder ob es noch weitere Aspekte zu beachten gibt.
Als nächstes musst du eine Property einrichten, in die deine Daten einlaufen sollen. Du kannst hier zwischen einer Google Analytics 4 Property und einer für Universal Analytics wählen. Während Google Analytics 4 die neue Version des Webanalyse-Tools ist und einige neue Features sowie Auswertungsmöglichkeiten bietet, arbeiten die meisten Website-Betreiber noch mit Universal Analytics. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Einrichtung von Universal Analytics, aber es kann durchaus sinnvoll sein, direkt eine Property für Google Analytics 4 anzulegen. Weitere Informationen zu den Vor- und Nachteilen von Google Analytics 4 findest du in unserem gleichnamigen Artikel.
Um eine Universal Analytics Property einzurichten, klicke auf “Erweiterte Optionen einblenden”. Gib einen Namen für deine Property ein und wähle Zeitzone und Währung aus. Aktiviere anschließend die Universal Analytics Property und trage die URL deiner Website ein. Du kannst auch eine Google Analytics 4 Property gleichzeitig erstellen, aber in diesem Artikel beschränken wir uns auf Universal Analytics.
Im dritten Schritt wirst du nach Informationen zu deinem Unternehmen gefragt. Gib hier einfach die entsprechenden Daten an.
Nachdem du auf “Erstellen” geklickt hast, öffnen sich die Google Analytics-Nutzerbedingungen. Wähle dein Land aus und lies die Nutzungsbedingungen in Ruhe durch, bevor du sie bestätigst. Beachte auch die Datenverarbeitungsbedingungen und stimme diesen zu. Anschließend erhältst du den Google Analytics Tracking Code, der sich auf die Property bezieht, die du zuvor erstellt hast. Bitte beachte, dass dieser Code nur für die Property gilt und nicht für das gesamte Konto. Um Daten in dein Konto einlaufen zu lassen, musst du den Tracking Code nun auf deiner Website einbinden.
Google Analytics Tracking-Code einbinden
Den Tracking Code kannst du entweder direkt im Quellcode deiner Website hinterlegen oder über den Google Tag Manager einbinden. Es ist jedoch wichtig, dass du den Code nur einmal auf jeder Seite einbaust. Solltest du ihn sowohl im Quellcode als auch über den Tag Manager implementieren, laufen die Daten doppelt in dein Konto ein.
Tracking Code im Quellcode einbinden
Um sicherzustellen, dass die Daten zur Nutzung deiner Website vollständig in deinem Google Analytics Konto ankommen, musst du den Tracking Code auf jeder Unterseite deiner Website einbinden. Der Tracking Code ist für alle Seiten gleich, du musst also keine Veränderungen für die einzelnen Seiten vornehmen. Es handelt sich dabei um eine JavaScript-Datei.
Den Tracking Code findest du in deinem Google Analytics Konto unter Verwaltung > Property > Tracking-Informationen > Tracking-Code. Kopiere den vorgegebenen Code und füge ihn in den Quelltext auf jeder Unterseite deiner Website ein, von der du Daten erhalten möchtest. Am besten platzierst du den Tracking Code im Kopfbereich deiner Website direkt nach dem öffnenden <head>
-Element. Da die JavaScript-Datei asynchron geladen wird, beeinflusst sie die Ladezeiten der Website nicht oder nur minimal.
<html>
<head>
<<!-- Idealer Platz für den Tracking Code -->
</head>
<body>
Seiteninhalt
</body>
</html>
Tipp: Wenn du ein Content Management System (CMS) wie WordPress oder Typo3 verwendest, gibt es in der Regel ein Template, das den Aufbau und das Design deiner Website vorgibt. Dieses beinhaltet auch einen Kopfbereich, der auf jeder Unterseite der Website angezeigt wird. Dieser Bereich eignet sich optimal für den Tracking Code.
IP-Adresse anonymisieren
Um Google Analytics datenschutzkonform zu verwenden, musst du sicherstellen, dass die IP-Adresse deiner Nutzer nicht übermittelt wird. Füge dazu folgenden Code zum Tracking Code hinzu:
gtag('config', 'UA-xxxxxxxx-x', { 'anonymize_ip': true });
Ersetze dabei ‘UA-xxxxxxxx-x’ durch die Tracking-ID deiner Analytics-Property. Wenn du nicht sicherstellst, dass die IP-Adresse anonymisiert wird, können deine Daten ohne Vorwarnung von Google gelöscht werden.
Tracking Code einbinden mit dem Google Tag Manager
Alternativ kannst du den Tracking Code auch über den Google Tag Manager einbinden. Der Vorteil dabei ist, dass du nur einmal einen Google Tag Manager Code im Quelltext deiner Website einbinden musst. Alle Änderungen am Tracking können dann über die Benutzeroberfläche des Tag Managers vorgenommen werden. Wenn der Tracking Code stattdessen fest im HTML-Code eingebunden ist, musst du diesen jedes Mal manuell auf jeder Seite anpassen, wenn du etwas verändern möchtest. Weitere Vorteile des Tag Managers findest du in unserem Artikel “Google Tag Manager: Vorteile und Anwendungsbereiche”.
Um den Tag Manager nutzen zu können, musst du ein Google Tag Manager Konto erstellen. Erstelle einen neuen Container für deine Website und gib als Containernamen den Namen oder die URL deiner Website an. Du hast hierbei freie Wahl.
Anschließend kannst du auswählen, ob du den Container auf einer Website, in einer App oder auf AMP-Seiten verwenden möchtest. Wähle hier “Web” aus. Im Anschluss erhältst du den Google Tag Manager Code, den du in den Quelltext deiner Website einfügen musst.
Sobald du den Code integriert hast, kannst du das Google Analytics Tag für das Tracking erstellen. Benenne es entweder mit “Google Analytics” oder “Universal Analytics”, je nachdem, was dir lieber ist. Wähle am besten einen Namen, der auch anderen Nutzern verrät, was sich hinter dem Tag verbirgt.
Konfiguriere das Tag anschließend, indem du zwischen Universal Analytics und GA4 wählst. Entscheide dich für Universal Analytics. Wähle den Tracking-Typ “Seitenaufruf” und setze ein Häkchen bei “Einstellungen zum Überschreiben in diesem Tag aktivieren”. Trage die Tracking-ID deiner Analytics-Property ein. Um den deutschen Datenschutzrichtlinien gerecht zu werden, musst du auch über den Tag Manager die IP-Adressen anonymisieren. Lege hierfür unter “Weitere Einstellungen” ein “Festzulegendes Feld” mit dem Feldnamen “anonymizeIp” und dem Wert “true” an. Alternativ kannst du die Tracking-ID und die Anonymisierung der IP-Adressen auch über eine Variable angeben, jedoch sind dann keine weiteren Anpassungen im Tag selbst möglich.
Wähle als nächsten Schritt den Trigger aus, der angibt, unter welchen Bedingungen das Tag ausgespielt wird. Wähle hier “All Pages”. Speichere das Tag anschließend ab.
Damit ist das Tag für den Analytics Code angelegt, es wird jedoch noch nicht auf der Website ausgespielt. Dafür musst du den Container erst noch veröffentlichen. Gehe dazu oben rechts im Menü auf “SENDEN”. Hier kannst du die erste Version deines Tag Manager Containers erstellen und veröffentlichen. Gib der Version einen Namen und trage eine Beschreibung ein, um deine Arbeitsschritte später nachverfolgen zu können. Anschließend klicke auf “Veröffentlichen” und der Container wird live geschaltet.
Laufen die Daten richtig ein?
Nachdem du den Tracking Code eingebunden hast – egal ob direkt im Quellcode der Website oder über den Google Tag Manager -, kannst du im Google Analytics Konto überprüfen, ob die Daten richtig einlaufen. Rufe dazu eine Seite deiner Website auf und überprüfe im Analytics Konto unter Verwaltung > Property > Tracking-Informationen > Tracking-Code, ob der Tracking-Code aktiv ist. Welche Daten tatsächlich gerade auf deiner Website erfasst werden, kannst du in den Berichten unter “Echtzeit” nachverfolgen.
Datenschutz
Der deutsche Datenschutz stellt neben der Anonymisierung der IP-Adressen noch weitere Bedingungen, damit die Daten von Google Analytics erfasst werden dürfen.
Cookie Consent abfragen
Standardmäßig werden die Daten, die du mit Google Analytics erfasst, über Cookies gespeichert. Um dem Datenschutz in Deutschland und in der EU gerecht zu werden, musst du vor Beginn der Erfassung den Nutzer darüber informieren und sein Einverständnis einholen. Dies erfolgt in der Regel über Cookie-Banner, die beim ersten Besuch der Website eingeblendet werden. Du musst den Tracking Code zwar ohne großen Aufwand in deine Website einbinden und mit der Datenerhebung beginnen können, musst aber auch den Cookie Consent abfragen, um Google Analytics datenschutzkonform zu nutzen. Andernfalls riskierst du eine Abmahnung. Hilfreich sind dabei sogenannte Consent Management Plattformen.
Datenschutzerklärung anpassen
Du musst deine Nutzer in deiner Datenschutzerklärung darüber informieren, dass du Daten erhebst. Erstelle dazu eine eigene Seite mit dem Titel Datenschutz oder füge einen entsprechenden Text in dein Impressum ein. Wichtig ist, dass die Datenschutzerklärung von jeder Unterseite deiner Website erreichbar ist.
Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung
Um Google Analytics datenschutzkonform nutzen zu können, musst du einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung abschließen. Während du diesen vor dem Inkrafttreten der DSGVO noch in schriftlicher Form abschließen musstest, kannst du dies nun ganz einfach in digitaler Form über das Analyse Tool selbst erledigen. Gehe dazu in deinem Analytics Konto in die Verwaltung und in die Kontoeinstellungen.
Hier hast du nochmals die Möglichkeit, die Datenfreigabe zu ändern, die du bei der Erstellung des Kontos festgelegt hast. Du findest unter anderem den Zusatz zur Datenverarbeitung. Solange du hier noch keine Zustimmung erteilt hast, wird dir dies entsprechend angezeigt. Lasse dir den Zusatz anzeigen und stimme ihm zu. Anschließend klicke auf “Speichern”. Nun wurde die Änderung durchgeführt. Das Datum der Zustimmung wird festgehalten und erscheint von nun an an dieser Stelle.
Klicke danach auf den Link “Details zum Zusatz zur Datenverarbeitung verwalten”. Trage deinen Firmennamen sowie den Ansprechpartner ein, der bei dir für die Datenverarbeitung zuständig ist. Dies kann beispielsweise der Geschäftsführer oder ein eigener Datenschutzbeauftragter sein. Die Person muss für vertraglich vorgeschriebene Mitteilungen erreichbar sein und für die Einhaltung der DSGVO sorgen.
Bitte beachte, dass wir als Digital Marketing Agentur lunapark keine qualifizierte Rechtsberatung geben dürfen oder können. Weitere Informationen zum Thema Datenschutz und Google Analytics findest du in unserem Artikel “Google Analytics datenschutzkonform nach DSGVO einsetzen”.
Fazit
Nachdem du den Tracking Code auf deiner Website hinterlegt hast, laufen die ersten Daten in dein Google Analytics Konto ein. Zunächst handelt es sich jedoch um ungefilterte Seitenaufrufe. Um verlässliche Daten zu erhalten, musst du dein Konto im Anschluss entsprechend strukturieren und einrichten. Dazu gehören beispielsweise Spamfilter, IP-Filter sowie die Verknüpfung mit anderen Google Diensten wie der Google Search Console oder deinem Google AdWords Konto.