Ein Tornado ist ein beeindruckendes Naturphänomen, das oft große Schäden anrichtet. Aber wie entsteht ein Tornado eigentlich? Und was ist der Unterschied zur Windhose? In diesem Artikel werden wir diese Fragen klären und einen Blick auf die faszinierende Entstehung von Tornados werfen.
Wie entsteht ein Tornado?
Um einen Tornado zu erzeugen, sind bestimmte Wetterbedingungen erforderlich. Laut dem Deutschen Wetterdienst bildet sich ein Tornado aus einer Schauer- oder Gewitterwolke, die sich in der Atmosphäre auftürmt und um eine vertikale Achse rotiert. Diese Rotationsbewegung entsteht, wenn sich feuchtwarme Luft in Bodennähe und trockenkalte Luft in der Höhe übereinander schichten. Die feuchtwarme Luft steigt aufgrund ihrer geringeren Dichte nach oben, während die trockenkalte Luft abwärts sinkt.
Wenn der Wind zwischen dem Boden und der Wolke zunimmt und unterschiedliche Richtungen aufweist, spricht man von einer vertikalen Windscherung. Innerhalb dieser Luftschicht bildet sich ein rotierender Aufwind, der extreme Geschwindigkeiten erreicht. Im Gegensatz zu Hurrikanen oder Taifunen sind Tornados sehr klein und haben selten einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer. Sie hinterlassen jedoch entlang ihres Weges eine Spur der Zerstörung, die als Asgardsweg bezeichnet wird.
Wieso lassen sich Tornados schwer vorhersagen?
Im Vergleich zu großen Tiefdruckgebieten, die mehrere Tausend Kilometer Durchmesser haben können, sind Tornados viel kleiner und schwerer vorherzusagen. Selbst hochauflösende Modelle haben Schwierigkeiten, die Bedingungen für die Entstehung eines Tornados genau darzustellen. Selbst 12 Stunden im Voraus können Meteorologen keinen genauen Ort angeben, an dem sich ein Tornado bilden wird. Die Gründe dafür sind komplex und noch nicht vollständig erforscht.
Tornado oder Windhose – was ist der Unterschied?
Der Begriff “Tornado” stammt aus dem Spanischen und bedeutet “sich drehen”. Der Begriff “Windhose” beschreibt im Grunde dasselbe meteorologische Phänomen. Experten bevorzugen jedoch den Begriff “Tornado”, da “Windhose” oft verharmlosend klingt und auch für Gewitter mit starken Windböen verwendet wird. Der Ursprung des Begriffs “Windhose” liegt wahrscheinlich im englischen Wort “hose”, das “Schlauch” bedeutet. Es gibt auch andere Bezeichnungen wie “Großtrombe” oder “Twister”. Wenn sich ein Tornado über dem Meer oder großen Binnenseen bildet, spricht man von einer “Wasserhose”.
Haben Tornados auf dem Wasser mehr Kraft als an Land?
Tornados können ihre Kraft verstärken, wenn sie sich über Wasser bewegen. Da die glatte Oberfläche des Wassers weniger Reibung erzeugt als der Boden, werden sie dort weniger stark gebremst. Allerdings richten Tornados über dem Wasser normalerweise weniger Schäden an, es sei denn, sie kommen in die Nähe von Booten.
Wie misst man die Stärke eines Tornados?
Die Stärke eines Tornados wird mit der Fujita-Skala oder F-Skala gemessen, die 13 Stufen umfasst. Die höchste Stufe, die bisher beobachtet wurde, ist Stufe 5 mit Windgeschwindigkeiten von über 500 Stundenkilometern. Diese extrem starken Tornados treten jedoch nur sehr selten auf. Es gibt auch eine Stufe 0, um schwächere Tornados zu klassifizieren.
Wie viele Tornados gibt es in Deutschland?
Jedes Jahr tauchen in Deutschland zwischen 20 und 60 Tornados auf. Die Anzahl variiert jedoch von Jahr zu Jahr. Tornados treten am häufigsten im Sommer und am Abend auf. Aufgrund der selteneren extremen Luftmassenunterschiede in Mitteleuropa sind Tornados hier weniger häufig als in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Insgesamt sind Tornados faszinierende aber auch gefährliche Naturereignisse. Ihre Entstehung und ihr Verhalten sind noch nicht vollständig erforscht. Durch kontinuierliche Beobachtung und Forschung hoffen Meteorologen jedoch, eines Tages besser in der Lage zu sein, Tornados vorherzusagen und Schäden zu minimieren.
Quelle: Originalartikel (bearbeitet und übersetzt)