Wie erkenne ich, ob mein Hund wirklich hungrig ist?

Wie erkenne ich, ob mein Hund wirklich hungrig ist?

Dein süßer Hund bettelt und streicht um seinen Futternapf herum. Vielleicht bellt er sogar, jault oder versucht, den Napf umzuwerfen. All diese Anzeichen deuten darauf hin, dass er etwas fressen möchte. Aber warum verhält sich dein Vierbeiner so? Hat er wirklich Hunger, ist er gelangweilt oder schmeckt es ihm einfach so gut, dass er immer noch mehr fressen möchte?

Um herauszufinden, ob dein Hund wirklich hungrig ist, müssen wir den Unterschied zwischen Hunger und Appetit verstehen.

Hunger vs. Appetit

Hunger ist ein körperlicher Mangel, während Appetit ein psychischer Impuls ist. Wenn dein Hund ausreichend Futter bekommt, hat er keinen Hunger, kann aber dennoch Appetit haben. Hunde äußern ihren Appetit unterschiedlich, manche hartnäckiger und lauter als andere.

Wenn dein Hund Appetit hat und bettelt, kannst du versuchen, ihm das Betteln abzutrainieren oder zumindest zu reduzieren. Betteln entsteht, wenn dein Hund in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht hat, dass sein Betteln belohnt wird. Wenn du immer wieder nachgibst und ihm Leckerlis gibst, wird er bestärkt, dass Betteln sich für ihn lohnt. Er wird nicht von selbst damit aufhören. Erst wenn er konsequent erfährt, dass er beim Betteln nichts bekommt, wird er sein Verhalten ändern.

Aber wenn dein Hund tatsächlich Hunger hat, ist es wichtig, dies zu erkennen. Wenn du nicht bemerkst, dass dein Hund Hunger hat, kann dies negative Folgen für ihn haben. Es gibt immer einen guten Grund, warum dein Hund trotz der gewohnten Futtermenge Hunger hat. Es könnte ein gestiegener Energiebedarf sein oder eine Krankheit. Hunger kann also ein Alarmzeichen sein, auf das du unbedingt achten solltest. Wenn du den Eindruck hast, dass dein Hund wirklich Hunger hat, solltest du unbedingt eine:n Tierärzt:in aufsuchen.

Anzeichen für wirklichen Hunger beim Hund

Beobachte deinen Hund. Hat er sein Verhalten verändert? Folgende Verhaltensweisen und Merkmale können auf wirklichen Hunger hinweisen:

  • Aggressivität: Dein Hund ist aggressiver als sonst. Er schnappt öfter, fletscht die Zähne oder knurrt.
  • Anspannung: Dein Hund ist sehr angespannt. Seine Muskulatur wirkt hart und fester als sonst.
  • Unruhe: Dein Hund ist sehr unruhig. In normalerweise ruhigen Phasen wirkt er aktiv und rastlos.
  • Magenknurren: Du hörst, dass der Magen deines Hundes knurrt.
  • Fixierung auf den Futternapf: Dein Hund bleibt in der Nähe des Futternapfs und fixiert ihn vielleicht sogar.
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Hinter jeder Verhaltensänderung steckt in der Regel ein guter Grund, und dieser sollte gefunden werden.

Mögliche Gründe für Hunger bei deinem Hund

Bislang war dein Hund zufrieden mit seiner Futtermenge. Es schien alles in Ordnung zu sein, und du konntest unbesorgt sein. Aber plötzlich hat dein Hund ständig Hunger. Er wirkt aggressiver, angespannter oder merkwürdig unruhig. Vielleicht knurrt sogar sein Magen. All diese Anzeichen deuten auf tatsächlichen Hunger hin. Doch welche Gründe kann es dafür geben? Wenn doch bisher alles in Ordnung war.

  • Minderwertiges Hundefutter: Hast du kürzlich auf ein anderes Futter umgestellt? Vielleicht ist das neue Futter weniger nahrhaft, und dein Hund bekommt deshalb zu wenig Nährstoffe. Dies zeigt sich dann in Hungergefühlen, die du unbedingt ernst nehmen solltest. Überlege, ob du die Ernährung umstellen musst. Wähle ein hochwertigeres Futter oder füttere mehr von dem Futter, das du aus gutem Grund ausgewählt hast. Du kannst auch schauen, was dein Hund außer Hundefutter noch essen kann und was ihm guttut.

  • Jahreszeitenwechsel: Im Winter benötigen Hunde mehr Futter. Bei kälterem Wetter brauchen sie mehr Energie, um ihre Körpertemperatur stabil zu halten. Wenn sie nicht ausreichend zu fressen bekommen, leiden sie Hunger. Achte darauf, ob die Anzeichen für Hunger mit dem Jahreszeitenwechsel zusammenhängen könnten. Probiere aus, ob es deinem Hund mit einer erhöhten Futtermenge besser geht.

  • Zu wenige Mahlzeiten: Manche Hunde kommen besser mit drei oder vier Mahlzeiten am Tag zurecht. Achte darauf, dass du die Gesamtfuttermenge auf die Anzahl der Mahlzeiten verteilst. Die letzte Mahlzeit sollte nicht zu spät sein. Mehr dazu findest du in: Warum Hunde nicht nach 17:00 Uhr füttern?

  • Stoffwechselerkrankungen: Einige Stoffwechselerkrankungen führen dazu, dass Hunde Hunger entwickeln. Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion oder eine Überfunktion der Nebennierenrinde können verstärkte Hungergefühle verursachen. Wenn dein Hund Anzeichen von Hunger zeigt, solltest du unbedingt eine:n Tierärzt:in aufsuchen.

  • Parasiten und Wurmbefall im Darm: Parasiten oder Würmer können dazu führen, dass dein Hund verstärkt Hunger verspürt. Beobachte dein Hund genau, ob er trotzdem abnimmt. Das könnte ein Hinweis auf Parasiten oder Wurmbefall sein.

  • Entzündliche Darmerkrankung: Bei einer entzündlichen Darmerkrankung leidet der Hund unter Durchfall und Erbrechen. Dadurch können die Nährstoffe nicht ausreichend aufgenommen werden, was zu gesteigerten Hungergefühlen führt. Suche eine:n Tierärzt:in auf, wenn du solche Symptome bei deinem Hund bemerkst.

  • Krebserkrankung: Eine Krebserkrankung kann bei Hunden verstärkten Hunger verursachen. Dein Hund wird trotz gesteigerter Futteraufnahme abnehmen. Suche unbedingt eine:n Tierärzt:in auf, wenn dein Hund plötzlich verstärkte Anzeichen von Hunger zeigt.

  • Bauchspeicheldrüsenerkrankung: Eine Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse bewirkt ebenfalls verstärkten Hunger. Die Nährstoffe werden nicht richtig aufgenommen, was zu andauerndem Heißhunger führt. Suche eine:n Tierärzt:in auf, wenn dein Hund Anzeichen von Hunger zeigt.

  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Manche Medikamente, wie z.B. kortisonhaltige Medikamente oder Mittel gegen Epilepsie, können Hungergefühle verursachen. Biete deinem Hund ein weniger energiereiches Futtermittel an, um die Hungergefühle zu verringern.

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Haben Hunde ein Sättigungsgefühl?

Die meisten Hunde hören nicht von alleine auf zu fressen, wenn sie satt sind. Wenn ihnen das Futter nicht begrenzt wird, essen sie immer weiter. Bestimmte Rassen, wie Beagle, sind sogar dafür bekannt, einen offen zugänglichen Futtersack komplett leer zu fressen. Andere Hunderassen sind weniger fressgierig. Hunde sind von Natur aus wilde Tiere und waren darauf angewiesen, zu fressen, wenn sie etwas erbeutet hatten. Daher war es wichtig, dass sie sozusagen auf Vorrat fressen konnten. Dieses Verhalten hat sich bis heute erhalten.

Da Hunde oft kein natürliches Sättigungsgefühl haben, liegt es in deiner Verantwortung festzulegen, wie viel dein Hund essen darf. Du kannst dich bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt oder in einer Zoohandlung beraten lassen. Die Wahl zwischen Nassfutter und Trockenfutter spielt dabei eine Rolle. Nassfutter ist weniger energiereich als Trockenfutter und sättigt schneller. Die optimale Futtermenge versorgt deinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen und hilft ihm, ein gesundes Gewicht zu halten.

Woran erkennst du, ob du zu wenig fütterst?

Du hast die richtige Futtermenge für deinen Hund berechnet und hältst dich im Alltag daran. Trotzdem kann es passieren, dass du unabsichtlich zu wenig fütterst. Das kann daran liegen, dass du das Futter gewechselt hast und das neue Futter nicht so nahrhaft ist wie das alte. Vielleicht hat sich der Stoffwechsel deines Hundes aufgrund niedrigerer Temperaturen oder erhöhter Bewegung verändert. Dein Hund signalisiert dir, wenn er zu wenig Futter bekommt. Er zeigt Anzeichen von Hunger wie Aggressivität oder Magenknurren. Außerdem wird er abnehmen. In diesem Fall solltest du unbedingt eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Wenn möglich, wiege deinen Hund regelmäßig, um Veränderungen seines Gewichts festzustellen.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen

  • Wie verhalten sich hungrige Hunde?
    Hungrige Hunde können aggressiv sein, sehr angespannt und reizbar. Sie halten sich oft lange um ihren Futterplatz herum auf oder versuchen, auf ihren Hunger aufmerksam zu machen, z.B. indem sie mit ihrem Futternapf spielen.

  • Was steckt hinter der Fresssucht außer Hunger?
    Hinter der Fresssucht von Hunden stecken oft negative Gewohnheiten, die auf inkonsequenter Erziehung beruhen. Wenn ein Hund regelmäßig etwas vom Esstisch der Familie bekommt, sein Betteln mit Leckerlis belohnt wird oder es keine regelmäßigen Fütterungszeiten gibt, wird der Hund natürlich mit Betteln reagieren. Halte dich an regelmäßige Fütterungszeiten und gib Leckerlis nur als Belohnung für Leistung. Das sind grundlegende Maßnahmen gegen das Betteln. Langeweile spielt ebenfalls eine Rolle. Ein gelangweilter Hund fordert nach Beschäftigung und wird dies deutlich zeigen. Für viele Hunde ist das Betteln nach Leckerlis eine willkommene Abwechslung zur Langeweile. Probiere aus, mit deinem Hund zu spielen und ihn anderweitig zu beschäftigen, wenn er wieder nach Leckerlis bettelt. So findest du heraus, worum es ihm wirklich geht.