Empfehlungen, Erfahrungen und Evaluation
Was macht einen guten Weiterbildungsanbieter aus? Woran erkenne ich seine Qualität? Welche Aussagekraft haben Bewertungen? Diese Fragen beschäftigen viele Menschen, die sich weiterbilden möchten. Ob berufliche Weiterentwicklung oder die Verbesserung der beruflichen Chancen während der Arbeitssuche – gerade bei den durch die Bundesagentur für Arbeit geförderten Weiterbildungsangeboten sind die Qualitätsunterschiede groß und Informationen zur tatsächlichen Güte der Weiterbildungen schwer zu finden.
Um Ihnen etwas Orientierung zu geben, möchten wir Ihnen in diesem Artikel zeigen, welche Informationsquellen Sie zur Recherche nutzen können und welche Kriterien aus unserer Sicht die Qualität einer Weiterbildung ausmachen. Außerdem werfen wir einen Blick hinter die Kulissen unserer Kundenbefragungen und Qualitätserhebungen. So erhalten Sie einen transparenten Einblick in unsere Evaluationsmethoden zur Gewährleistung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualität unserer Weiterbildungen.
Informationsquellen zur Qualität von Weiterbildungsanbietern
Eine Weiterbildung ist für Menschen in beruflichen Veränderungsphasen eine der wichtigsten Weichenstellungen für die nächsten beruflichen Schritte. Daher sollte die Auswahl des passenden Bildungsträgers wohl überlegt sein. Als erste Anlaufstelle zur Recherche empfehlen Beraterinnen und Berater der Bundesagentur für Arbeit in der Regel Kursnet, die hauseigene Weiterbildungsdatenbank. Dort finden Sie alle Anbieter mit durch Bildungsgutschein geförderten Angeboten, aufgeteilt nach Weiterbildungsportfolio, Standorten und Unterrichtsformen. Dies kann Ihnen bereits helfen, die Auswahl einzuschränken. Beachten Sie jedoch, dass Kursnet von großen Bildungsanbietern dominiert wird, wodurch kleinere, möglicherweise besser geeignete Anbieter häufig übersehen werden. Informationen zur Qualität der Weiterbildungsanbieter sind in Kursnet ebenfalls schwer zu finden. Obwohl es eine Anbieterbewertung gibt, ist diese relativ anonym und statistisch. Die Vielzahl ähnlich bewerteter Anbieter erschwert die Auswahl.
Wenn Sie eine engere Auswahl potenzieller Bildungsanbieter gefunden haben, kann ein Blick ins Internet helfen, um sich ein aussagekräftigeres Bild zu machen. Suchen Sie gezielt den Namen der ausgewählten Weiterbildungsanbieter in Suchmaschinen und fügen Sie Begriffe wie “Erfahrung” oder “Bewertungen” hinzu, um Erfahrungsberichte von aktuellen oder ehemaligen Teilnehmern zu finden. Diese ersten Erfahrungswerte, ob positiv oder negativ, können Ihnen wichtige Hinweise geben. Beachten Sie jedoch, dass sie subjektiv sind und nur einen kleinen Ausschnitt der Weiterbildungs- und Anbieterqualität abbilden. Alternativ können Testportale wie Stiftung Warentest, seminarcheck.de oder Testbild einen ersten Einblick bieten, jedoch erfassen sie nur einen kleinen Teil der Weiterbildungslandschaft und basieren häufig auf Teilnehmerbewertungen. Doch wie kann man die Qualität eines Bildungsanbieters am besten feststellen?
Wie man die Qualität von Weiterbildungsanbietern feststellt
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung veröffentlicht auf seiner Webseite eine nützliche Checkliste für die Wahl der passenden Weiterbildung. Zur Ermittlung der Qualität des Weiterbildungsanbieters werden folgende Punkte hervorgehoben:
- Zertifikat oder Gütesiegel des Anbieters (z.B. DIN EN ISO 9001, AZAV)
- Qualität der Lernorte und der Ausstattung
- Zusatzangebote zum digitalen Lernen
- Freundliche und kompetente Mitarbeiter
- Erfahrung des Anbieters, insbesondere in den relevanten Weiterbildungsangeboten
- Beratungsleistung
Der erste Punkt, das Zertifikat oder Gütesiegel, ist grundlegend für die Qualität eines Weiterbildungsanbieters. Ein Qualitätsmanagementsystem wie die DIN EN ISO 9001 oder die AZAV ist Voraussetzung dafür und hat zum Ziel, die Kundenzufriedenheit durch kontinuierliche Verbesserung der eigenen Prozesse zu gewährleisten.
Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung nutzen nur 52% der Weiterbildungsanbieter ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. Die befragten Anbieter geben an, dass sie durch das Qualitätsmanagementsystem positive Effekte in der Organisation (Prozesse, interne Kommunikation, Produktentwicklung) und der Angebotsqualität (Teilnehmerzufriedenheit, Lernerfolg, Infrastruktur) erzielen konnten. Wie das in der Praxis aussehen kann, wollen wir am Beispiel der LVQ zeigen.
Qualitätsmanagement von Weiterbildungen am Beispiel der LVQ
Die LVQ ist seit langem nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert und verfügt über ein ständig optimiertes Qualitätsmanagementsystem. Wie wichtig ein gut funktionierendes Qualitätsmanagement ist, zeigte sich besonders während der Corona-Krise. In kürzester Zeit gelang es uns, ohne maßgebliche Qualitätseinbußen von Präsenzunterricht auf Online-Präsenzunterricht umzustellen. In einigen Bereichen konnten wir sogar unsere Angebote verbessern und erweitern. Eine wichtige Rolle dabei spielte die konsequente Evaluation, also die Untersuchung und Bewertung unserer Angebote und Prozesse hinsichtlich der Kundenzufriedenheit.
Wir ermitteln die Kundenzufriedenheit auf drei Ebenen durch regelmäßige Kundenbefragungen: Bewertungen der Dozenten, Bewertungen der einzelnen Weiterbildungen und eine abschließende Gesamtbewertung nach Abschluss des Weiterbildungsprogramms. Die Bewertungen basieren auf einer Skala von 1 (nicht gut) bis 5 (sehr gut), vergleichbar mit bekannten Bewertungssystemen wie bei Google oder Amazon.
Dozentenbewertung bei der LVQ
Unser Katalog für die Teilnehmerbefragung zur Dozentenbewertung umfasst 15 Fragen. Dabei werden inhaltliche, organisatorische und didaktische Aspekte, die Qualität der Unterlagen sowie eine Gesamtbeurteilung des Dozenten abgefragt. Zusätzlich gibt es ein Freifeld für individuelles Feedback.
Im nächsten Teil des Artikels werden wir weitere Aspekte der Qualitätserhebung bei der LVQ erläutern. Bleiben Sie gespannt und tauchen Sie mit uns weiter in die Welt der Weiterbildung ein!
